Maskenpflicht fälltKölner Gastronomen und Einzelhändler freuen sich auf Normalität

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Maske Symbol

Symbolbild

Köln – Mit Auslaufen der Corona-Schutzverordnungen am 2. April fällt höchstwahrscheinlich auch die Maskenpflicht in den meisten Innenräumen in Köln. So müssen Kundinnen und Kunden aber auch Mitarbeitende schon ab Sonntag keine Maske mehr im Einzelhandel oder in der Gastronomie tragen. Die meisten Kölner Betreiber begrüßen die neuen Regeln.

„Wir freuen uns auf ein bisschen Normalität“, sagt Till Riekenbrauk. Der Inhaber des Kölner Brauhauses „Johann Schäfer“ hat die Maskenpflicht in der Gastro schon länger nicht mehr verstanden. „Für mich war es sinnfrei, beim Gang zur Toilette die Maske aufzusetzen, aber 50 Menschen dürfen in einem Raum ohne Maske sitzen“, sagt Riekenbrauk. Er wird die Masken am Sonntag direkt abnehmen.

Maskenpflicht: Kölner Kunden sollen selbst entscheiden

Miriam Frank, Inhaberin des Modeladens „Plus & Midas“ am Zülpicher Platz, ist da noch etwas zurückhaltender und will noch abwarten. „Ich entscheide spontan, je nach endgültiger Entscheidung vom Land.“ Sie werde sich aber auf jeden Fall nach den Kunden richten. „Wenn Kundinnen weiterhin mit Maske kommen, werde ich die Maske auch aufsetzen.“

Von ihrem Hausrecht würde sie aber nicht Gebrauch machen. In der Theorie dürften Inhaber per Hausrecht an der Maskenpflicht festhalten. Umsetzen will dies aber keiner der Betriebe, mit denen der „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesprochen hat. „Eine Pflicht finde ich falsch. Jeder sollte für sich entscheiden, ob er die Maske tragen will oder nicht“, sagt Mazum Akyol vom Café Buur. Wenn ein Gast das bei Influencern beliebte Café weiterhin mit einem Mund-Nasen-Schutz betreten möchte, akzeptiere er diese Entscheidung natürlich.

Ohne Maske wieder die schönen Düfte der Seifen wahrnehmen

Eine ähnliche Meinung hat Melda Yilmaz. Sie betreibt auf der Ehrenstraße das Geschäft „Banyo“ für feine Naturseifen. Zu ihr könne jeder Kunde natürlich so kommen, wie er sich sicher fühlt – mit oder ohne Maske. Ihren Mitarbeiterinnen stellt es Melda Yilmaz frei, ob sie die Maske weiterhin tragen oder nicht. Dennoch: „Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn die Kunden wieder ohne Maske hereinkommen können und gleich die schönen Düfte der Seifen wahrnehmen können. Das wäre endlich ein Stück Normalität.“

Mehr Normalität dürfte es mit der neuen Regel nicht nur für die Gäste und Kunden geben, sondern auch für die Mitarbeitenden. „Für das Personal ist es super anstrengend, während einer langen Schicht immer die Maske aufzubehalten“, sagt Rodja Hodzouri. Sie betreibt die Iron Bar in der Schaafenstraße und findet, dass die Menschen nach zwei Jahren Corona-Pandemie lange genug die Regeln beachtet hätten.

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Die meisten Angestellten der gastronomischen Betriebe oder der Kölner Geschäfte sind zudem dreimal geimpft, wie fast alle Betreiber im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigten. „Meine Mitarbeiter sind außerdem fast alle genesen, dementsprechend fühlen wir uns alle relativ sicher“, sagt Till Riekenbrauk. In seinem Brauhaus gibt es immer noch die Raumluftfilter und bei Miriam Frank von „Plus & Midas“ bleibt weiterhin die Barriere durch eine Plexiglasscheibe an der Kasse.

Ob ab Sonntag wirklich das inzwischen ungewohnte Bild Realität wird und Kölnerinnen und Kölner ohne Maske einkaufen gehen und in Bars tanzen, bleibt abzuwarten. Noch hat das Land NRW die Möglichkeit, eigene Corona-Regeln aufzustellen. 

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