Mit Pistole bewaffnetSparkasse am Kölner Neumarkt überfallen – Täter weiter flüchtig

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Polizisten vor der Kreissparkasse am Neumarkt

Köln – Mit gezogener Schusswaffe, einem Jutebeutel in den Händen und einer braunen Perücke auf dem Kopf hat ein unbekannter Mann am Montagnachmittag die Hauptstelle der Kreissparkasse am Neumarkt überfallen. Der etwa 30 bis 35 Jahre alte Mann floh nach der Tat über den Hauptausgang in Richtung der Apostelnkirche und entkam mit dem Geld.

Auch am Dienstag ist der Täter auf der Flucht, wie ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen sagte.

Mit einer groß angelegten Fahndungsaktion im näheren Umkreis des Tatorts hatte die Polizei bisher vergeblich versucht, des Räubers habhaft zu werden. Personen, die in das Suchschema passen, wurden kontrolliert. 

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Einsatzkräfte durchsuchten den Umkreis des Tatorts, hier den Platz vor St. Aposteln.

Gegen 15 Uhr am Montag hatte der Täter die Bank mit der großen Haupthalle betreten und mit der Pistole drohend Bargeld gefordert. Er soll dabei weder gesprochen, noch mit der Waffe geschossen haben, sagte eine Polizeisprecherin. Nach letzten Erkenntnissen vom Montag wurde niemand verletzt. Ob Beteiligte unter Schock standen, war am Abend aber noch unklar.

Über die Höhe der Beute machte die Polizei keine Angaben. Zeugenaussagen zufolge soll der Täter zwischen 1,65 und 1,70 Meter groß sein, schwarze Schuhe, eine blaue Jeansjacke und -hose getragen haben. Die Polizei wertete Bilder der Überwachungskameras der Sparkassen-Niederlassung und der Polizei-eigenen Geräte auf der Platzfläche aus. Die Ermittler bitten Zeugen der Tat, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 0221/229-0 zu melden.

Kaum Banküberfälle in den vergangenen Jahren

Banküberfälle hat es in den vergangenen Jahren in Köln kaum noch gegeben. Zuletzt im Dezember 2018 überfiel ein bis heute unbekannter Mann eine Bank an der Frankfurter Straße in Mülheim. Er bedrohte einen Angestellten mit einer Waffe, schlug ihn zu Boden und entkam mit mehreren tausend Euro aus dem Tresor.

Im März 2018 stürmte eine Frau mit einer Schreckschusspistole in die Filiale der Commerzbank in der Straße Unter Sachsenhausen (Innenstadt). Sie behauptete, eine Bombe zünden zu wollen, ließ sich zwei Bündel Geldscheine zu je 50.000 Euro geben und flüchtete. Weit kam sie nicht, nach ein paar Metern holten Polizisten die 35-Jährige ein und nahmen sie fest.

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Vor allem wegen der stetig erhöhten Sicherheitstechnik in den Banken und Sparkassen, zum Beispiel einer qualitativ stark verbesserten Videoüberwachung, scheint sich der klassische Banküberfall für die Täter kaum noch zu lohnen. „Viele, die das noch tun, sind arme Würstchen“, brachte es ein Kölner Kriminalpolizist kürzlich auf den Punkt. Wer „eine Bank macht“, sei oft schwer verzweifelt. „Es sind häufig Einzeltäter, die aus einer Notlage spontan handeln und dabei nicht immer nüchtern sind.“ Viele seien drogenabhängig und brauchten schnelles Geld. Organisierte Banden oder professionelle Serientäter seien die absolute Ausnahme. „Die wenigsten Bankräuber handeln nach einem genau ausgetüftelten Plan.“

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