Ausfälle und VerspätungenDarum brauchen Kölner KVB-Kunden der Linie 4 viel Geduld

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Die Linie 4 ist notorisch unpünktlich.

Fahrgäste der KVB, die eine der Stadtbahnlinien in Mülheim nutzen, brauchen besonders häufig gute Nerven. In diesem Streckenabschnitt sind die Bahnen besonders unzuverlässig, wie der nun vorgestellte KVB-Qualitätsbericht zeigt. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben.

Die Vorstellung dieses Berichts in der Bezirksvertretung Mülheim sorgte für eine lebhafte Debatte. Denn Fahrgäste werden wohl noch bis Ostern nächsten Jahres warten müssen, bis die Stadtbahnlinie 4 wieder nach Fahrplan fährt. 

Mangel an Bahnen führt zu Unpünktlichkeit

Den Qualitätsbericht stellte Michael Drechsler, Leiter Angebotsplanung bei der KVB, vor. Er wies darauf hin, dass sein Unternehmen erst seit einem Jahr in dieser Form Rechenschaft ablege: „Es ist in diesem Jahr praktisch erst der zweite Bericht. Man kann somit zum ersten Mal überhaupt positive oder negative Veränderungen erkennen.“

Eine weitere Besonderheit sei, dass 2020 – der Zeitraum der ersten Untersuchung – wegen der Pandemie kein normales Jahr gewesen sei. Weil die Fahrgastzahlen eingebrochen waren und es allgemein weniger Verkehr auf den Straßen gegeben habe, verbesserte sich natürlich die Pünktlichkeit: „Seitdem sind schon viele Fahrgäste wieder zurückgekommen, jedoch noch lange nicht auf dem Niveau von vor Corona. 

KVB-Linien 18, 3 und 4 sind besonders unzuverlässig

Der Fachmann erläuterte, welche und wie viele Fahrzeuge dem Unternehmen zur Verfügung stehen, wie sich die Fahrgastzahlen entwickeln und wie sich die Kundenzufriedenheit darstellt. Auf die Fragen der Politiker nach Ausfällen von Fahrten im Stadtbezirk räumte Drechsler ein, dass sich die Zuverlässigkeit der Stadtbahnlinien 18, 13 und 4 in Mülheim verschlechtert habe. Hauptsächlicher Grund sei der Mangel an Bahnen. So gebe es Probleme bei der Instandhaltung wegen fehlender Lieferung von Ersatzteilen, weshalb die neue Serie von Fahrzeugen deutlich verspätet ausgeliefert worden seien. Zudem habe das Hochwasser im letzten Jahr zum Verlust zweiter Fahrzeuge geführt, die sich nicht mehr instand setzen ließen. Die Folge: Es werde praktisch mit einem Fahrzeug weniger pro Linie gearbeitet, was zu Ausfällen einiger Fahrten führe.

Linien 13 und 18 werden sich verbessern

Drechsler: „Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember wird sich auf den Linien 13 und 18 das Angebot verbessern. Ab Ostern verkehrt dann auch die Linie 4 wieder mit der ursprünglichen Anzahl der Züge.“ Marion Wienholz (CDU) fragte, ob nachts eine Zentrale besetzt sei, die die Abläufe und Verspätungen verschiedener Linien nachvollzieht. Als konkretes Beispiel schilderte sie, dass sie nachts lange an der Haltestelle Vischeringstraße warten musste, weil die Linie 18 nicht gekommen war: „Aus meiner Sicht hätte die Linie 3 auf der Streckenführung der 18 statt bis Buchheim weiterfahren sollen, um die große Anzahl Wartender zu transportieren.“

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Andere Themen der Debatte waren der schleppende Austausch alter gegen neue Anzeigetafeln an den Haltestellen, die Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder oder Barrierefreiheit. Drechsler bekräftigte, dass die KVB diese Fragen sehr ernst nehme und mit Hochdruck an der Lösung der Probleme arbeite. Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs schlug abschließend vor, zukünftig einen regelmäßigeren Austausch mit der KVB zu vereinbaren.

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