Nach Feuer in KrefeldSo schützt sich der Kölner Zoo im Brandfall

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Im Elefantenpark gibt es eine Brandmeldeanlage.

Köln – Das verheerende Feuer im Krefelder Tierpark hat viele Menschen schockiert. Welche Vorkehrungen hat der Kölner Zoo getroffen, um im Brandfall seine rund 10.000 Tiere wie auch die über eine Million Besucher jährlich zu schützen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Das Affenhaus im Krefelder Zoo hatte weder eine Sprinkler- noch eine Brandmeldeanlage. Wie steht es damit im Kölner Zoo?

„Überall im Zoo sind Rauchmelder, Feuerlöscher und Hydranten verteilt“, sagt Annett Dornbusch von der Unternehmenskommunikation auf Anfrage. Im 2004 fertiggestellten Elefantenpark gibt es zudem eine Brandmeldeanlage mit direkter Verbindung zur Feuerwehr. Im Brandfall löst diese automatisch einen Alarm in der Leitstelle aus. Dort ist eine genaue Einsatzdisposition hinterlegt, so dass Löschfahrzeuge der Wachen Innenstadt oder Weidenpesch binnen kürzester Zeit ausrücken können. Die Anlage im Elefantenpark löst zudem das automatische Öffnen der Tore zum Außenbereich aus. „Weitere Details können wir aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlichen“, so Dornbusch.

Wie ist das Vorgehen, wenn im Kölner Zoo ein Feuer ausbricht?

Das Vorgehen ist im sogenannten „Alarmplan Feuer“ geregelt. Darin ist unter anderem festgelegt, wer als erstes alarmiert werden muss. Viele Zoo-Mitarbeiter hätten Firmen-Handys, über das sie sofort informiert werden können. Nachts ist ein ein Sicherheitsdienst vor Ort. „Insbesondere an Tagen wie Silvester patrouilliert der Sicherheitsdienst noch öfter als an normalen Tagen“, so Dornbusch. „Zur Not müsste aber noch nicht einmal ein Mitarbeiter vor Ort sein, da die Feuerwehr die Lokalität kennt und über die Feuerwehrzufahrten selbstständig Zugang hat.“

Welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es noch?

Der Zoo hat ein Brandschutzkonzept, das nach eigener Aussage regelmäßig auf den Prüfstand gestellt wird. Es gibt einen eigenen Brandschutzbeauftragten und regelmäßige Schulungen für die Beschäftigten. Zudem seien fast 20 Prozent der Mitarbeiter als Brandschutzhelfer ausgebildet, weit mehr als das gesetzliche Soll von fünf bis acht Prozent, so Dornbusch.

Wie ist die Zusammenarbeit mit der Kölner Feuerwehr?

Es finden regelmäßig Brandschutzbegehungen mit der Feuerwehr statt. In diesem Rahmen werden jedes Jahr die Feuermelder und Feuerlöscher überprüft. Auch ob die Hydranten eine genügende Menge Wasser liefern können, ist Teil des Checks, ebenso wie die Schließanlagen und Tore. Auszubildende der Feuerwehr kommen zur Begehung in den Zoo, damit sie sich im Notfall auskennen, im letzten Jahr waren es nach Angaben des Zoos etwa 50 neue Feuerwehrleute.

Wann hat es im Kölner Zoo zuletzt gebrannt?

Im Jahr 2016 brach ein Feuer im Aquarium aus, als sich beim Terrarium der Geckos ein Kanister mit Reinigungsalkohol entzündete. 2013 entzündete sich in einem Futtermittellager Stroh oder Heu, eine Scheune brannte ab. 2007 legten Einbrecher Feuer in einem Ticketschalter, zwei Kassenhäuschen brannten aus. 2006 vernichtete ein Brand aufgrund eines technischen Defekts die Zooschule. In keinem Fall kamen Menschen oder Tiere zu Schaden.

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