Neuer Versuch in KölnKVB verleihen ab sofort auch E-Bikes

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Im Rechtsrheinischen starten die KVB ein Pilotprojekt, bei dem E-Bikes ausgeliehen werden können.

Im Rechtsrheinischen starten die KVB ein Pilotprojekt, bei dem E-Bikes ausgeliehen werden können.

Köln – Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) setzen ab jetzt auch Leihräder mit Elektromotor ein. An der neuen Mobilitätsstation „Charles-de-Gaulle-Platz“ in Deutz, die KVB, Stadt und der Carsharing-Anbieter Cambio am Dienstag eröffneten, stehen drei E-Bikes zum Mieten. Zwei weitere sollen an den Mobilitätsstationen am Mülheimer Bahnhof sowie in der Mülheimer Stegerwaldsiedlung platziert werden, die aber erst in den kommenden Tagen fertig sein werden. Sieben kleinere Varianten bestehen bereits, ebenfalls vor allem in Mülheim.

Abgabe zunächst nur in Deutz möglich

Zunächst handelt es sich lediglich um einen Test. „Wir sind gespannt, wie die Nutzung sein wird“, so KVB-Chef Jürgen Fenske. Im Unterschied zu den konventionellen Leihrädern müssen die E-Bikes an eine der drei Mobilitätsstationen zurückgebracht werden, wo sie an speziellen Ständern wieder aufgeladen werden. Aber erst ab Anfang Juli stehen die beiden anderen Stationen zur Verfügung. Bis dahin ist die Abgabe nur in Deutz möglich.

Die Reichweite der akkubetriebenen Fahrräder liegt laut KVB bei maximal 100 Kilometern. Die Kosten liegen bei drei Euro pro halber Stunde und maximal 19 Euro am Tag. Damit ist das E-Bike-Fahren dreimal so teuer wie eine Tour mit dem KVB-Leihrad ohne Elektroantrieb, das einen Euro für 30 Minuten kostet. Sollte die Testphase erfolgreich laufen, wollen die KVB das Angebot ausweiten.

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Verwaltung lehnte besseren Standort ab

Die neue Mobilitätsstation befindet sich auf einem Parkplatz zwischen der Hohenzollernbrücke und dem RTL-Sitz. Auch der Deutzer Bahnhof liegt ganz in der Nähe. Damit sei es die erste ihrer Art in Köln, die derart gut mit anderen öffentlichen Verkehrsanbietern verknüpft sei, so KVB-Sprecher Stephan Anemüller.

Neben Leihrädern und fünf Mietwagen der Firma Cambio, von denen zwei elektrisch fahren, können auch Parkflächen des Anbieters Ampido per App reserviert werden. „Die KVB treiben die Vernetzung der Mobilitätsformen voran“, so Fenske. Ohne solche Angebote sei die Verbesserung der Luftqualität nicht möglich.

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Den Standort der Station bezeichnete Fenske als gut. Doch ursprünglich hatte die KVB den weitaus prominenteren Vorplatz des Deutzer Bahnhofs im Visier. Aus Gründen der Stadtgestaltung hätten Verwaltung und Deutsche Bahn das abgelehnt, so Anemüller. Nun können nur Kenner die recht versteckt liegenden Mietangebote finden. Selbst im Bahnhof gebe es nur ein kleines Hinweisschild, in der U-Bahn-Station Deutz/Messe gar keins, räumte Stephan Anemüller ein: „Die Beschilderung ist verbesserungswürdig.“

Neue App bis Ende des Jahres

Fahrräder und Mietwagen sind über die VRS-Chipkarte zugänglich, Cambio bietet Kunden mit dem Ticket zudem einen Rabatt. Finanziell gefördert wurde die Mobilitätsstation vom EU-Projekt „Grow Smarter“.

Die KVB kündigten bis Ende des Jahres zudem eine Neuauflage ihrer App „KVB mobil“ an. Die Leihräder und Mietautos sollen damit besser geortet und gebucht werden können.

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