Wut und FassungslosigkeitUnbekannte töten mehrere Tiere an Kölner Grundschule

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Der Ententeich auf dem „Höhnerhoff“ ist leer. 

Köln-Grengel – Marc Müller, stellvertretender Vorsitzenden der Grengeler Ortsgemeinschaft ist wütend und fassungslos. „Ich verstehe nicht, wie jemand so etwas tun kann.“

Müller steht vor dem „Höhnerhoff“, dem Tiergehege an der Peter-Petersen-Grundschule. Hier geht es normalerweise ziemlich lebhaft zu. Gackernde Hühner, quakende Enten, ein quickendes Schwein. Doch jetzt ist es gespenstisch ruhig.

„Fast alle Tiere sind tot“, sagt Marc Müller und schüttelt den Kopf. Anzeichen, dass Fuchs oder Marder in das Gehege gelangt sind, gibt es nicht. Offenbar haben einer oder mehrere Menschen die Tiere getötet. Wahllos, ohne Grund. Enten, Hühner und zwei Hasen sind zum Teil auf bestialische Art und Weise umgebracht worden. Genick gebrochen, an Hälsen durch das Gehege gegen die Zäune geschleudert worden.

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Karin Spanier hat die toten Tiere gefunden. Die 66-Jährige ist ehemalige Mitarbeiterin im OGS-Bereich der Schule. Auch wenn sie nicht mehr im Dienst ist, schaut sie immer noch jeden Tag nach den Tieren und füttert sie. So auch vergangenes Wochenende. Vor Ort bot sich ihr ein schreckliches Bild. 

„Höhnerhoff“ gibt es an der Kölner Schule seit 1985

Die gibt es in der Schule seit 1985. Angefangen hat alles mit einem Schwein. Nach und nach sind andere Tiere dazugekommen. Sie sind Teil des Inklusions-Konzeptes der Grundschule, klärt Lehrerin Gudrun Ksoll auf.

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Ehrenamtlerin Karin Spanier (l.) und Lehrerin Gudrun Ksoll vor dem „Höhnerhoff“ an der Peter-Petersen-Grundschule

Gerade zu Kindern mit Behinderungen könne man über die Tiere einen ganz anderen Zugang bekommen. Ein anderer Effekt: Die Grundschüler lernen Verantwortung zu tragen. So gebe es im Wechsel sogenannte Stallkinder, die sich an den Wochentagen um die Tiere und den „Höhnerhoff“ kümmern. 

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Der ist schon vor knapp drei Wochen von Tierquälern heimgesucht worden. Vier Enten und Hühner sind verschwunden, Eier wurden zertreten, in denen Küken heranwuchsen. „Die Kinder haben schon immer an den Eiern gehorcht und hatten sich so auf den Nachwuchs gefreut“, sagt Karin Spanier, die seit 20 Jahren sich um den „Höhnerhoff“ kümmert. Und schon vor drei Jahren haben Menschen ihr Unwesen dort getrieben und ein Hängebauchschwein so gequält, dass die Schule es einschläfern lassen musste.

Peter-Petersen-Grundschule erstattet Anzeige

Die hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Grengeler Ortsgemeinschaft (GOG) hat eine Belohnung von 300 Euro ausgesetzt auf Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führt. Auch sonst will die GOG die Schule unterstützen. „Das macht den Kindern keiner kaputt, wir geben nicht auf. Dafür ist die Sache zu wichtig“, betont Marc Müller.

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