Rock'n'RollDänische Band Volbeat bringt zweimal ausverkaufte Lanxess-Arena zum Beben

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Volbeat bringt die zweimal ausverkaufte Lanxess-Arena zum Beben.

Köln – Die Auswahl einer Vorband ist nicht immer ganz einfach. Sie sollte natürlich musikalisch nicht allzu weit vom Headliner entfernt sein und diesem nach Möglichkeit auch nicht die Show stehlen. Unter diesem Gesichtspunkt hat die dänische Rockband Volbeat bei ihrer aktuellen Tour durchaus Mut bewiesen. Mit Danko Jones und Baroness hat die Band ein äußerst kraftvolles Paket geschnürt, das bei Konzerten in der ausverkauften Lanxess-Arena mit Wucht ausgepackt wurde.

Den Anfang machten die Kanadier von Danko Jones, die sich unter anderem auch schon auf dem Open-Air-Festival in Wacken einen Namen als spielfreudige Live-Band machten. Trotz der frühen Stunde - Beginn war Punkt 18.45 Uhr - und des kurzen Zeitfensters von nur dreißig Minuten war die Lanxess-Arena bereits zu deutlich mehr als der Hälfte gefüllt. Sänger und Namensgeber Jones bedankte sich überschwänglich: "Ihr seid wahre Rock-Fans, dass ihr uns so früh zuhört."

Düsterer Metal von Vorband Baroness

Etwas düsterer als bei Danko Jones ging es bei den Progressive-Metallern von Baroness zu Werke. Die aus Savannah im US-Bundesstaat Georgia stammende Band erhöhte noch einmal die von Jones gelegte Messlatte an diesem Abend. Eine Eigenart von Baroness ist die Benennung der Alben nach Farben. So heißt das jüngste Doppel-Album "Gold & Grey". Infolge eines Unfalls, der sich auf einer Tour in Großbritannien 2012 ereignete, hatte die Gruppe einige Umbesetzungen zu verkraften. Dadurch bekam Gitarristin Gina Gleason ihre Chance. Sie überzeugte auch am Donnerstagabend nicht nur durch ihr Gitarrenspiel. Sie bildet beim zweistimmigen Gesang von Baroness einen harmonischen Gegenpart zur gutturalen Intonation von Sänger und Bandleader John Baizley.

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Gitarristin Gina Gleason und Frontmann John Baizley von Baroness.

Michael Schøn Poulsen hätte sich in den Anfängen mit seiner Rockband Volbeat wohl auch nicht träumen lassen, an zwei aufeinander folgenden Abenden in der jeweils ausverkauften Lanxess-Arena zu spielen - einer der größten europäischen Veranstaltungshallen.

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Volbeat demonstrierte, welchen Status sich die Gruppe inzwischen erarbeitet hat. Das Feuerwerk, dass Volbeat in ihrer knapp zweistündigen Show abbrannten, unterstrich noch einmal deutlich, welche Spitzenposition die Band inzwischen im Rock'n'Roll-Zirkus einnimmt. Große, zum Teil mobile, Videowände, die die Songs mit stimmungsvollen Bildern untermalten, dazu ein Bühnensteg, der bis ins vordere Drittel des Stehplatzbereichs ragte. Dort fühlten sich Poulsen und sein Gitarrist Rob Caggiano offenbar am wohlsten. Der Däne und der Amerikaner - Caggiano war 2013 von der Thrash-Metal-Band Anthrax zu Volbeat gewechselt - genossen sichtlich die Nähe zu ihren Fans.

Zum Abschluss kam ein Klassiker

Immer wieder gab es überraschende Momente. Bei "Black Rose" gesellte sich Danko Jones als Gastsänger noch einmal dazu und bei "Die To Live" gab es Unterstützung von ZZ Bottom. Die zwei Musiker an Saxophon und Piano, deren Aufmachung mit Sonnenbrillen und langen Bärten an das der Rocker von ZZ Top angelehnt war, fuhren aus dem Boden des Stegs und verschwanden nach Ende des Songs wieder darin.

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Rob Caggiano (l.) und Michael Schøn Poulsen von der Band Volbeat.

Poulsen plauderte eine Menge über seine Familie. Er erzählte etwa, dass er seiner kleinen Tochter zu Hause gerne auf der Gitarre Lieder der Country-Legende Johnny Cash vorspiele. Darauf begann er dessen Hit "Ring Of Fire", den das Publikum lautstark alleine weitersang. Es folgte "Sad Man's Tongue", den Poulsen seinem bereits 2003 verstorbenen Idol Cash widmete. Auffällig war auch, dass Volbeat sich bei der Songauswahl vor allem auf die letzten drei Alben konzentrierten. Nur eine Handvoll Stücke stammte von den älteren Werken, mit denen die Gruppe den Grundstein zu ihrem heutigen Erfolg gelegt hatte. Immerhin zum großen Finale, mit Konfetti, Luftschlangen und Raucheffekten, gab es mit "Still Counting" einen absoluten Klassiker der fast 20-jährigen Bandgeschichte.

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