Satirischer WochenrückblickAlle für Poldi als Oberbürgermeister

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Ein Karnevalswagen, der den Geißbock Hennes betend vor dem Star des 1. FC Köln, Lukas Podolski zeigt, steht am Dienstag (14.02.2012) in einer Halle in Köln.

Der Geißbock liegt ihm zu Füßen: Lukas Podolski auf einem Karnevalswagen im Rosenmontagszug aus dem Jahr 2012

Warum Lukas Podolski der beste Kandidat für die Oberbürgermeisterwahlen in Köln im Herbst 2025 ist.

Das ist eine gute Nachricht für Kölle. Eineinhalb Jahre vor der Oberbürgermeisterwahl giert die Stadtgesellschaft danach, Verantwortung zu übernehmen. Allen voran der Karneval. Und das nicht etwa mit irgendeinem Kamellebüggel-Träger aus dem siebten Knubbel, sondern mit keinem Geringeren als dem Präsidenten der Roten Funken, dessen Einfluss auf den organisierten Fastelovend so groß ist, dass er beim Stippeföttche sogar das Festkomitee anrempelt, wenn das Brauchtum bedroht ist.

Das ist Führungsanspruch! Das ist Champions League! Das Programm des Heinz-Günther Hunold steht: Runter von den Zuschauerplätzen und die Unregierbarkeit der Stadt beenden. Das hat Bierdeckelformat!

Verantwortung übernehmen. Das will auch die Kirche. Mit dem prominenten Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter. Machen wir uns nichts vor. Der Protestant im Ruhestand spielt im hillije Kölle im Vergleich zum kriselnden Platzhirsch im Dom höchstens in der Blaue Funken-Liga.

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Lukas Podolski ist der ideale Oberbürgermeister-Kandidat für Köln

Aber mit der Bekanntgabe seiner Kandidatur vor 3000 Anhängern bei der Nubbelverbrennung in der Südstadt hat Mörtter schon mal gezeigt, dass das Segnen von Pittermännchen im Dom allein auf Dauer keinen Karnevalisten bei der Stange hält und Asche zu Beginn der Fastenzeit auch nicht unbedingt aus Palmzweigen gewonnen werden muss.

Wenn jetzt noch die Effzeh-Fans, die seit Wochen für ihren Traditionsverein, gegen den Investorendeal der DFL und die Kommerzialisierung des Fußballs in der Südkurve kämpfen, einen OB-Kandidaten finden, der sie beim Werfen von Schokoladentalern, Tennisbällen, Äpfeln und sonstigen flugfähigen Materialien ganz im Sinne des Kamellewurf-Brauchtums unterstützt, brauchen sich die Parteien im Stadtrat über eigene Bewerber keinen Kopf mehr zu machen.

Selbst wenn sich alle auf den einzigen Prominenten verständigen könnten, der in der Findungskommission der CDU sitzt und als Träger des „Ordens wider den tierischen Ernst“ im Öcher Karneval immerhin ein Grundverständnis fürs Narrentum besitzt, auch wenn er manchmal an der falschen Stelle lacht. Gegen Lukas Podolski wäre sogar Armin Laschet chancenlos.

Nie mehr Zweite Liga! Prinz Poldi, unser Feier-Weltmeister von 2014, ist der Traumkandidat für Köln. Kölsch, katholisch, karnevalsverrückt. Sein Vertrag bei Górnik Zabrze endet im Juni 2025. Drei Monate vor der OB-Wahl. Wenn das kein Zeichen ist.

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