SemesterstartDas sind die wichtigsten Hochschulen in Köln – 4600 Erstis sind neu an der Uni

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Blick in einen vollen Hörsaal

Ersti-Begrüßung in einem Kölner Hörsaal. Montag, 9. Oktober, beginnt an der Uni Köln die Vorlesungszeit.

Das neue Semester hat begonnen. Die 24 Hochschulen der Stadt füllen sich wieder. Zum Start der Vorlesungszeit stellen wir eine Auswahl vor.

Ab Montag tummeln sich wieder Tausende Studierende in den Hörsälen der Stadt: Das Wintersemester hat begonnen. Allein die Universität zu Köln begrüßt rund 4600 Erstsemester. Das macht sich auch in der Stadt bemerkbar: Auf dem Wohnungsmarkt kämpfen noch immer viele um eine Bleibe.

Auch in diesem Jahr bietet der Asta (Allgemeiner Studierendenausschuss) daher leer ausgegangenen Studierenden eine Notschlafstelle an, damit sie wenigstens vorübergehend ein Dach über dem Kopf haben. „Zwei von uns schlafen auch immer bei der Notschlafstelle an der Uni. Wir sind Ansprechpersonen und müssen natürlich auch aufpassen“, sagt Asta-Sprecher Mats Brändel.

Kölner Asta-Sprecher: „Schönster Lebensabschnitt“

Sein Engagement ist zu Semesterbeginn besonders gefragt. „Es gibt zwar sehr viel zu tun, aber es macht auch Spaß. Ich sehe schon viele glückliche Gesichter auf den Uniwiesen. Für viele beginnt jetzt eine der schönsten Lebensabschnitte, wenn sie es richtig anstellen“, so der 21-Jährige, der im siebten Semester Jura studiert.

Alles zum Thema Universität zu Köln

Die Corona-Pandemie sei jedenfalls kein Thema mehr bei den Studenten. Ein positives Überbleibsel sei jedoch die Lehre auf Distanz. „Wie stark das beibehalten wurde, hängt sehr vom Studiengang ab. Ich finde das als Alternative sehr gut. Wenn ich mal krank bin, kann ich mir dennoch die Aufzeichnung anschauen. Dem Lockdown aber trauert niemand hinterher“, so Brändel.

Köln hat 100.000 Studierende und 24 Hochschulen

Köln ist nach Berlin und München mit seinen 100.000 Studierenden die drittgrößte Universitätsstadt in Deutschland. Allein die Hälfte davon ist an der Uni Köln eingeschrieben. Die 24 Hochschulen und zwölf Forschungseinrichtungen sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt – laut Köln-Business, der Wirtschaftsförderung der Stadt Köln, werden hier etwa 24.000 Mitarbeitende beschäftigt.

Geschäftsführer Manfred Janssen sagt: „Mit ihrer umfassenden Expertise sind unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein wertvoller Partner für die Wirtschaft. Innovationsstärke und Technologiekompetenz sind entscheidende Triebfedern, damit sich Unternehmen sowie unsere Stadt weiterentwickeln können. Gleichzeitig bieten die rund 14.000 Absolvierenden pro Jahr einen großen Pool an Fachkräften, die mit ihrem Know-how Unternehmen und Start-ups ebenfalls voranbringen können.“

Lokale Unternehmen fragen derzeit besonders Absolventen aus dem Bereich der Informatik nach, berichtet Köln-Business. Wer eine Spezialisierung in künstlicher Intelligenz vorweisen kann, sei in Versicherungen und Banken besonders begehrt.

Wissenschaft für die Kölner

Die Vernetzung von Forschung, Wirtschaft und Stadt ist ein erklärtes politisches Ziel, weshalb der damalige Oberbürgermeister Fritz Schramma bereits 2004 die Kölner Wissenschaftsrunde (KWR) ins Leben rief. Dieser Zusammenschluss, an dem seither Vertreterinnen und Vertreter aller Hochschul- und Forschungseinrichtungen wie auch der Industrie- und Handelskammer teilnehmen, hat verschiedene Formate ins Leben gerufen, die aktuelle Forschung für Bürgerinnen und Bürger greifbar machen soll.

So können Besucher etwa bei „Wissenschaft im Rathaus“ an jedem ersten Montag im Monat einen Blick auf aktuelle Forschungsprojekte werfen. Am 6. November referiert zum Beispiel Professorin Nina Kloster um 18 Uhr über den „Einsatz biologischer Systeme für ein gutes Raumklima“.

Hochschulen im Überblick

Universität Köln

Blick auf das Hauptgebäude der Uni Köln

Das Hauptgebäude der Uni Köln am Albertus-Magnus-Platz

Neben Bologna, Prag und Wien gehört Köln zu den ältesten Universitätsstädten Europas. Die Alte Universität nahm 1389 ihren Betrieb auf. Nach der französischen Besetzung Kölns im Jahr 1795 wurde die Universität in Köln geschlossen. Erst 1919 kam es dann wieder zur Gründung der Neuen Universität, die 2019 ihr 100. Jubiläum gefeiert hat.

Das Hauptgebäude der Uni befindet sich am Albertus-Magnus-Platz in Lindenthal. Anfang Oktober hat der neue Rektor Joybrato Mukherjee die Amtsgeschäfte aufgenommen: Er löst damit Axel Freimuth ab, der 18 Jahre lang Rektor war. Um auf internationaler Ebene herauszustechen, verfolgen Bund und Länder die Exzellenzstrategie an Universitäten. Die Uni Köln hat im Zeitraum 2019 bis 2025 vier sogenannte Exzellenzcluster eingeworben.

Technische Hochschule Köln

Das Gebäude der Technischen Hochschule am Campus Deutz

Das Gebäude der Technischen Hochschule am Campus Deutz soll in den nächsten jahren aufwendig saniert und erweitert werden.

Die TH Köln ist die größte Fachhochschule Deutschlands und wurde 1971 gegründet. Es sind rund 25.000 Studierende in den Fächern der Angewandten Wissenschaften, darunter Ingenieurswissenschaften, Architektur und Bauwesen, aber auch Design oder Film eingeschrieben.

Die TH hat mehrere Sitze in der Stadt: Ein Teil des Campus verteilt sich über die Südstadt, ein anderer Sitz befindet sich in Deutz. Dieser seit den 1970ern bestehende Komplex wird in den kommenden Jahren erneuert. Bestehende Gebäude werden modernisiert, zwei neue sollen ab 2028 hinzukommen und alles soll klimafreundlicher werden. Zudem soll sich der Campus mehr zum Viertel hin öffnen und auch ein Ort für Anwohnerinnen und Anwohnern werden.

Deutsche Sporthochschule Köln

Sportlerinnen und Sportler in einer Halle

Der Sporteignungstest in der Deutschen Sporthochschule Köln ist gefürchtet.

Die Sporthochschule ist die einzige Hochschule ihrer Art in Deutschland. Der Campus liegt am Sportpark Müngersdorf, in direkter Nähe zum Rhein-Energie-Stadion, den Jahnwiesen und dem Stadionbad. Dort stehen den 6100 Studierenden sowie den Mitarbeitenden der Sporthochschule 61.000 Quadratmeter Sportfläche zur Verfügung. 

Wer Sport studieren möchte, muss eine Eignungsprüfung absolvieren, die die Bewerberinnen und Bewerber ordentlich ins Schwitzen bringt. Im vergangenen Jahr nahmen 873 an der Prüfung teil und nur die Hälfte hat bestanden: Leichtathletik, Mannschaftsspiel, Turnen, Rückschlagspiel und Schwimmen sind die fünf Disziplinen, in denen man sich beweisen muss. Wer in mehr als einer Disziplin durchfällt, besteht die Prüfung nicht.

Hochschule für Musik und Tanz

Hauptgebäude der Musikhochschule im Kunibertsviertel

Die Musikhochschule im Kunibertsviertel braucht Platz. In den nächsten Jahren soll sie erweitert werden.

Klavier, Jazz, Pop, Master in Mandoline: So klingen die Bezeichnungen der Studiengänge an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, die zu den größten Musikhochschulen Europas gehört. Der Campus befindet sich im Kunibertsviertel und soll in den nächsten Jahren einen Neubau erhalten, der mit einem neuen Konzertsaal, einem Café und begrüntem Außenbereich auch für die Anwohnerinnen und Anwohner attraktiv sein soll.

Die Musikschule trägt mit ihrem Angebot im Bereich Jazz auch zu einer lebendigen Jazzszene in der Stadt bei, die internationale Strahlkraft besitzt. Zu ihren bekannten Alumni zählt die Hochschule zum Beispiel Trompeter Till Brönner, „Neue Deutsche Welle“-Musikerin Annette Humpe und Musiker Markus Stockhausen.

Katholische Hochschule Köln

Gebäude der „Katho" im Kölner Agnesviertel

Gebäude der „Katho" im Kölner Agnesviertel

Eigentlich spricht man immer nur von „der Katho“. Mit mehr als 5300 Studierenden ist die 1971 gegründete Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Deutschlands größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Träger sind die Erzbistümer Köln und Paderborn sowie die Bistümer Aachen, Münster und Osnabrück.

Der größte Standort ist Köln, Sitz der Hochschulleitung und der Zentralverwaltung. Hier sind 1400 Studierende eingeschrieben, davon rund 900 im Fachbereich Sozialwesen, der Rest im Bereich Gesundheitswesen. In Köln wurde jüngst ein neuer Anbau in der Wörthstraße fertiggestellt: Für die Lehre waren neue Räume „dringend notwendig geworden“, heißt es von der Hochschule. Es sind zwei neue Hörsäle und Praxisräume entstanden.

Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW

Die Polizei-Hochschule in Köln-Kalk

Die Polizei-Hochschule in Köln-Kalk

Wer im öffentlichen Dienst arbeiten möchte, bei der Polizei, beim Land oder in einer Kommune, kann sich auch am Standort Köln der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW (HSPV) entsprechend mit einem Studium vorbereiten. In der Hauptstelle in Kalk, an der Erna-Scheffler-Straße, in der Christophstraße sowie in Porz-Eil lernen 3600 Studierende.

Studiert wird im Bachelor dual, im Master berufsbegleitend. Das heißt: Die Berufspraxis lernen die Studierenden bei ihren Arbeitgebern kennen, die sie vor Beginn des Studiums als Beschäftigte eingestellt haben. Damit beziehen die Studierenden der HSPV im Unterschied zu anderen ein festes Gehalt.

Hochschule Fresenius

Außenansicht des Gebäudes der Hochschule Fresenius im Kölner Mediapark

Die Hochschule Fresenius sitzt im Mediapark.

Neben den staatlichen Hochschulen gibt es in Köln eine Bandbreite von privaten Hochschulen, deren Studiengänge staatlich anerkannt sind. Wer sich für Wirtschaft, Wirtschaftspsychologie, Medien- oder Immobilienwirtschaft interessiert, kann zum Beispiel an der Hochschule Fresenius (neun Standorte in Deutschland) studieren.

Fresenius wird in diesem Jahr nicht nur 175 Jahre alt, sondern der Standort Köln feierte im Juni auch sein 20-jähriges Bestehen. Studierende zahlen für ein Bachelorstudiengang monatliche Gebühren ab 300 Euro, dafür spielt der Numerus Clausus (NC) keine Rolle. In der Stadt am Rhein sind rund 3000 von insgesamt 17.000 Studierenden eingeschrieben.

Max-Planck-Institute

In Köln werden nicht nur Forscher ausgebildet, sondern Absolventen können auch in den diversen Forschungsinstituten ihre wissenschaftliche Arbeit nach dem Studium fortsetzen. Im Max-Planck-Institut für Gesellschaftsordnung in der Südstadt forschen Wissenschaftler zum Beispiel an diesen Themen: Soziologie öffentlicher Finanzen und Schulden, Vermögen und soziale Ungleichheit sowie Unternehmen, Eigentum und Familienvermögen. 

Zudem gibt es jeweils ein Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns, für Stoffwechselforschung sowie für Pflanzenzüchtungsforschung.


Weitere Hochschulen in Köln

  • Kunsthochschule für Medien (KHM)
  • CBS International Business School
  • Deutsche Hochschule für Gesundheit & Sport
  • Europäische Fachhochschule EU|FH
  • Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW)
  • Fachhochschule des Mittelstands (FHM)
  • HHL Leipzig Graduate School of Management
  • HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft
  • Hochschule für angewandtes Management (HAM)
  • Hochschule für Oekonomie & Management (FOM)
  • Hochschule Macromedia
  • HSD Hochschule Döpfer
  • IB Hochschule Köln
  • International School of Management (ISM)
  • IU Internationale Hochschule
  • Kolping Hochschule
  • Rheinische Fachhochschule Köln (RFH)

Weitere Forschungseinrichtungen

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Europäisches Astronautenzentrum (EAC) der esa

European Transonic Windtunnel (etw)

GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

Institut der Deutschen Wirtschaft (IW)

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung

Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung

Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung

Universitätsklinikum Köln

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