Böllern, private Feiern, Alkohol, VerkehrWas an Silvester 2020 in Köln verboten ist

Lesezeit 5 Minuten
Kölner Dom gesichert Silvester

Gitter sollen den Kölner Dom in der Silvesternacht schützen.

Köln – Die kommende Silvesternacht wird eine, wie sie Köln noch nie erlebt hat. Vermutlich still und dunkel wird er daherkommen, der Jahreswechsel. Stadt und Polizei hoffen jedenfalls, dass sich die Kölner an die Appelle halten und auf Feiern und größere Ansammlungen verzichten, um Ansteckungen zu vermeiden  – so, etwa wie schon am 11.11 (hier lesen Sie mehr). Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte: „Ich appelliere an alle Kölnerinnen und Kölner an Silvester auf jegliche große Partys zu verzichten. Begrüßen wir das neue Jahr im kleinen Kreis, damit wir es im großen Kreis wieder erleben können. Polizeipräsident Uwe Jacob ergänzte: „Wir können nur schwer einschätzen, wie sich die Menschen in unserer Region verhalten werden. Ich wünsche mir, dass sich alle ihrer gegenseitigen Verantwortung bewusst sind und wie bei der Sessionseröffnung am 11.11. Rücksicht aufeinander nehmen.“ 

Mit weitgehenden Verboten und großem Personalaufgebot wollen die Ordnungsbehörden auch auf das Gegenteil vorbereitet sein. „Wir machen täglich die Erfahrung, dass sich viele nicht an Appelle halten. Daher können wir nicht davon ausgehen, dass alle zu Hause bleiben, die unter Normalbedingungen draußen feiern würden haben“, sagte Kriminaldirektor Klaus Zimmermann jüngst. Es müsse auch damit gerechnet werden, dass sich Menschen illegal im Internet Böller beschaffen, selbst basteln oder dafür ins Ausland fahren. Ein Überblick über das, was verboten, geplant oder zu erwarten ist:

Böllerverbot an vielen Orten in Köln

In großen Teilen der Stadt wird es an Silvester ein komplettes Böllerverbot geben – oder, wie es im Amtsdeutsch heißt: ein „Zünd- und Abbrennverbot“. Es gilt nicht nur in der Altstadt und rund um den Dom, sondern beispielsweise auch auf dem Chlodwigplatz und dem Brüsseler Platz, im Kwartier Latäng, am Hohenzollernring, entlang des linken Rheinufers zwischen Rodenkirchener und Mülheimer Brücke sowie am rechten Rheinufer zwischen Deutzer Hafen und Zoobrücke. Außerdem auf der Keupstraße und Frankfurter Straße in Mülheim, der Deutzer Freiheit und in Teilen Chorweilers sowie am Görlinger Zentrum. OB Reker bat die Kölner aber darum, „auch dort wo im öffentlichen Raum das Abfeuern erlaubt wäre, drauf zu verzichten.“ 

Alles zum Thema Henriette Reker

In all diesen Bereichen ist das Abbrennen von Feuerwerk zwischen Silvester, 20 Uhr, und Neujahr, 3 Uhr, untersagt. So sollen Menschenansammlungen verhindert und zudem vermieden werden, dass die Notaufnahmen der ohnehin stark beanspruchten Krankenhäuser zusätzlich Patienten mit Brandverletzungen oder Knalltraumata aufnehmen müssen.

Direkt morgens wissen, was in Köln passiert

Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden!

Was bringt der Tag? Was kann ich in Köln unternehmen? Wo sollte ich essen gehen? Oder soll ich vielleicht doch lieber ein Rezept nachkochen? Wie ist die aktuelle Corona-Lage in der Stadt? Und welche Geschichten sollte ich auf keinen Fall verpassen?

All das liefern wir Ihnen in unserem Newsletter „Stadt mit K“ von Montag bis Freitag immer bis spätestens 7 Uhr bequem und kostenlos in ihr E-Mail-Postfach.

Als Newsletter-Abonnent erhalten Sie außerdem regelmäßig exklusive Informationen und können an interessanten Aktionen und Gewinnspielen teilnehmen. 

Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden und über Köln auf dem Laufenden bleiben! 

Hier geht's zur Anmeldung.

Ohnedies gab es in diesem Jahr an den üblichen Stellen kein Silvesterfeuerwerk zu kaufen.

Polizei mit vielen Kräften in Köln unterwegs

Die Polizei wird in der Silvesternacht mit 400 Beamten zusätzlich zum normalen Nachtdienst unterwegs sein. Oberstes Ziel sei, größere Menschenansammlungen aufzulösen, sagt ein Polizeisprecher. Man werde nicht das gesamte Stadtgebiet flächendeckend im Auge behalten können, die Teams seien aber „sehr mobil“ aufgestellt. Sie seien in der Lage, in kurzer Zeit überall präsent zu sein, um im Sinne der Infektionsvorschriften „gefahrenabwehrend einzuschreiten“. Dazu gehöre zum Beispiel auch ein Online-Monitoring gängiger Social-Media-Plattformen, um möglichst frühzeitig Hinweise auf spontan geplante Versammlungen oder Veranstaltungen zu erhalten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wie auch im vergangenen Jahr wird der Silvester-Einsatz bei der Kölner Polizei als sogenannte „PI-Lage“ geführt, also mit kleinerer Mannstärke als in den Jahren nach der Silvesternacht 2015/2016. In den anschließenden Jahren hatte die Polizei jeweils eine erheblich verstärkte Mannschaft auf der Straße.

Private Feiern können geräumt werden

Man werde zwar nicht bei Lieschen Müller klingeln, um zu schauen, mit wie vielen Menschen sie zu Hauses feiere, sagte der Polizeisprecher. Aber wenn es Hinweise auf größere Partys in Häusern oder Wohnungen gebe, die der Coronaschutzverordnung zuwider laufen, sei die Polizei auf Grundlage des Polizeigesetzes NRW befugt, auch in Privaträume einzudringen, um Gefahren abzuwehren. Im Klartext: Die Polizei wird ausufernde Partys auflösen, so sie davon Kenntnis erlangt. Das gleiche gilt auch für das Ordnungsamt. Insgesamt dürfen sich derzeit fünf Personen aus zwei Haushalten miteinander treffen, Kinder zählen nicht dazu.

Alkohol darf nicht verkauft werden

Auch was den Alkohol angeht, hat die Stadt die Dinge klar geregelt: Der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist untersagt. In der Silvesternacht von 22 bis 6 Uhr dürfen Kioske und Tankstellen auch keinen Alkohol mehr verkaufen. Für warme alkoholische Getränke gilt das Verbot ohnehin schon von 16 Uhr an. Auch An- und Versammlungen an Silvester sind verboten.

Auswirkungen auf den Verkehr in Köln

Wie in den vergangenen Jahren auch werden zeitweise die Rheinbrücken und weitere Straßen in der Silvesternacht gesperrt. So wird die Hohenzollernbrücke für Fußgänger und Radfahrer von 18.30 Uhr an nicht mehr zu begehen sein, ebenso die Zoobrücke und die Südseiten von der Deutzer Brücke und Severinsbrücke von 22 Uhr an. Weitere Sperrungen der Rheinquerungen, auch für den Autoverkehr, behält sich die Stadt lageentsprechend vor. Bei Bedarf soll auch Teile der Ringe, das Konrad-Adenauer-Ufer und der Rheinufertunnel gesperrt werden. Komplett abgeriegelt wird das gesamte Domumfeld, darunter auch der Roncalliplatz und die Domplatte sowie der Aufgang vom Rheingarten zum Dom.

KStA abonnieren