Die Chefin der Kölner Stadtverwaltung verschiebt lieber einen Amtsleiter, als ein neues Auswahlverfahren zu starten.
Kommentar zum StadtmuseumOberbürgermeisterin Henriette Reker fehlt das Zutrauen zur Stadt Köln


Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat kein neues Auswahlverfahren für das Kölner Stadtmuseuim gestartet.
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Am Ende fehlte Oberbürgermeisterin Henriette Reker offensichtlich das Zutrauen in ihre eigene Stadtverwaltung, den Direktorenposten für das Stadtmuseum mit einem neuen Auswahlverfahren unter ihrer Leitung zu besetzen. Zweimal war das Ansinnen zuvor misslungen.
Kölner Stadtmuseum: Zwei Anläufe sind gescheitert
Zuerst einigte sich die Verwaltung auf eine Kandidatin und sagte ihr vorbehaltlich der Zustimmung des Hauptausschusses zu. Doch wenig später sagte sie wieder ab, weil der Verwaltung plötzlich mehrere Medien-Artikel aufgefallen waren, in denen der problematische Umgang der Kandidatin in ihrem damaligen Job mit öffentlichen Geldern thematisiert wurden.
Im zweiten Anlauf scheiterte die Oberbürgermeisterin damit, den Posten mit dem CDU-Mitglied Philipp Hoffmann zu besetzen. Die Grünen verweigerten ihre Zustimmung im Hauptausschuss des Stadtrats, als Hauptgrund nannten sie seine fehlende Qualifikation. So erfüllte er etwa nicht die Anforderung aus dem Stellenprofil, über drei Jahre Führungserfahrung im kulturellen Bereich zu verfügen. Hoffmann zog sich daraufhin freiwillig zurück.
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Beim dritten Anlauf wählte Reker nun die sicherste Variante. Anstatt das Auswahlverfahren noch einmal völlig neu aufzusetzen, verschiebt sie Matthias Hamann innerhalb der Verwaltung vom Posten des Leiters des Museumsdienstes der Stadt Köln auf den Direktorenposten beim Stadtmuseum. Das kann die Oberbürgermeisterin als oberste Verwaltungschefin alleine entscheiden, ohne die Politik beteiligen zu müssen. Hamann wird den Job also sicher antreten können.
Aus Rekers Sicht mag das ein cleverer Schachzug sein, er offenbart aber auch eine Schwäche. Denn der Leiter des Museumsdienstes mag zwar qualifiziert sein, aber er bekommt den Job nun vor allem deshalb, weil das niemand verhindern kann.
Ein Zeichen von Stärke wäre es gewesen, ein weiteres Auswahlverfahren zu starten und erfolgreich zu beenden. So hätte die Stadt Köln beweisen können, dass sie doch noch dazu in der Lage ist. Verlorenes Vertrauen hätte sich wiederherstellen lassen. Diese Chance hat Reker nun verpasst.