Die Nachricht vom Tod des früheren Höhner-Sängers Peter Horn hat die kölsche Szene tief getroffen.
Köln trauertWarum Ex-Höhner-Sänger Peter Horn oft als Clown auftrat

So kannten ihn die Fans: Peter Horn mit Clowngesicht, hier 2012 beim Konzert zum 40-jährigen Bestehen der Höhner.
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Die Kölner Musikszene trauert um Peter Horn. Der frühere Sänger, Komponist und Texter der Höhner ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Mit Liedern wie „Echte Fründe“, „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“ oder „Dat Hätz vun der Welt“ hat er zahlreiche Hymnen geschaffen, die zum festen Bestandteil der Kölner Musikkultur gehören.
Nachdem die Nachricht seines Todes bekannt wurde, zeigten zahlreiche Beiträge in sozialen Netzwerken die große Anteilnahme.
Höhner nehmen Abschied von ihrem früheren Sänger
Peter Horn war von 1977 bis 1987 der Frontmann der Höhner. Die Band, die sich derzeit auf Deutschland-Tour befindet, reagierte mit einem Statement: „Wir sind zutiefst betroffen und immer noch sprachlos. Leeven Pitter, Du hast mit Deiner unverwechselbaren Art nicht nur unsere Bandgeschichte mitgeprägt, sondern auch im Fastelovend große Spuren hinterlassen.“
Weiter heißt es: „Echte Fründe ston zesamme und deshalb wirst Du in Deinen Liedern immer weiter bei uns sein. Maach et jot! Die gesamte Höhnerfamilie ist in Gedanken bei Deiner Familie und wir wünschen ganz viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.“
Seine erste Gitarre bastelte sich Peter Horn aus einer Zigarrenkiste. Im Alter von elf Jahren gründete er auf dem Gymnasium die Schülerband „Die Lions“. Ab 1970 trat Horn mit der Band „Traumfalter“ auf, deren Sänger King Size Dick war. Trotz einer Affinität zur Rockmusik war Horn dem Karneval stets verbunden.
Der erste große Hit der Höhner, „Ich bin ene Räuber“, stammte aus seiner Feder und öffnete der Band die Türen zum Karneval. In den 1970er und 80er-Jahren mussten Horn und seine Bandkollegen und -kolleginnen ihre Instrumente noch selbst von Auftritt zu Auftritt tragen.
Ausstieg wegen kreativer Differenzen und für die Familie
Im Laufe der 1980er-Jahre entwickelten sich die musikalischen Vorstellungen innerhalb der Band auseinander. Während Janus Fröhlich und Peter Werner auch Lieder auf Hochdeutsch singen wollten, um überregional bekannter zu werden, wollte Horn konsequent bei kölschen Texten bleiben. „Peter war jedoch immer geradeheraus und hat konsequent gesagt, dass er nur auf Kölsch singen möchte. Hochdeutsch war für ihn seine erste Fremdsprache“, erinnert sich sein Nachfolger Henning Krautmacher. „Ich glaube aber auch, dass er sich 1986 ganz bewusst für seine Familie und seine späteren Kinder entschieden hat.“

Drei Generationen Höhner-Frontmänner: Henning Krautmacher, Patrick Lück und Peter Horn (v.l.) anlässlich des 50-jährigen Bandbestehens beim Empfang der Stadt Köln.
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Nach seiner Kündigung stand Horn noch neun Monate lang gemeinsam mit Krautmacher auf der Bühne, um ihm den Einstieg zu erleichtern. „Er hat mir alles erklärt, wofür ich bis heute dankbar bin“, so Krautmacher.
Nach seinem Ausstieg bei den Höhnern nahm sich Horn eine zweijährige Auszeit mit seiner Familie. Der Musik blieb er jedoch treu. Von 2008 bis 2020 stand er gemeinsam mit F.M. Willizil, ebenfalls ein ehemaliges Mitglied der Höhner, als „Kölsch Fraktion“ auf der Bühne.
Darum trat Horn als Clown auf

Als Peter Horn 2019 beim Mitsing-Event „Kölle singt“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, trat er ohne Clowngesicht neben Björn Heuser auf die Bühne.
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Ein Markenzeichen von Peter Horn war sein Clowngesicht. „So wie mein Schnäuzer mein Markenzeichen ist, war es bei Peter das Clowngesicht“, erklärt Krautmacher. „Wobei er eher ein trauriger Clown war, der selbst nicht viel gelacht hat. Vielmehr hat er als Clown den Menschen den Spiegel auch mal vorgehalten. Es war eine Rolle, um eben auch unbequeme Themen zu transportieren.“
Der Liedermacher Björn Heuser fand zum Abschied emotionale Worte: „Ein ganz besonderer Clown hat die Erde verlassen in einer Zeit, wo Freude, Lachen und Zuversicht so bitternötig sind. Dafür ist der Himmel jetzt reicher um einen Clown, der Wolke 111 auf seine ganz eigene Art bereichern wird.“ (red)