Sabine Heinrich und Guido Cantz sind im zweiten Jahr schon ein eingespieltes Team. Den lustigsten Moment verbucht aber ein anderer für sich.
TV-Kritik zum RosenmontagszugHeinrich und Cantz – und die „super Typen“ im Zoch

Sabine Heinrich und Guido Cantz kommentierten zum zweiten Mal gemeinsam den Rosenmontagszug im WDR.
Copyright: Alexander Schwaiger
„Der ist ein super Typ“, sagt Sabine Heinrich im Glaskasten des WDR an der Severinstraße. „Ja, ein super Typ“, bestätigt Guido Cantz. Spätestens in diesem Moment der Liveübertragung des Rosenmontagszugs wird jedem klar, dass da lauter super Typen im Zoch unterwegs sind. Es sind Präsidenten, Senatsmitglieder, Literaten und andere Funktionäre der Kölner Karnevalsgesellschaften, die hoch auf den bunten Wagen stehen, Kamelle werfen – und von Heinrich und Cantz jetzt wie am Fließband gewürdigt werden.
„Groooßartig als Sitzungspräsident“ – „Das ist so eine Rakete, diese Frau!“, „Ja, tolle Präsidentin“ – „Mit dem hab ich am Freitag ein Kölsch getrunken, vielleicht auch zwei“ – „Der hat seinen Säbel im Taxi liegen gelassen. Der muss sich den Spott seiner Kameraden gefallen lassen“ – „Super Typ!“ – „Jetzt kommt einer der ganz Großen“ – „Da oben isser!“
Rosenmontagszug in Köln: Sabine Heinrich und Guido Cantz schon ein eingespieltes Team
Nach der Premiere im vergangenen Jahr, als Sabine Heinrich auf Wicky Junggeburth folgte, sind die Moderatorin und Komiker Guido Cantz schon ein eingespieltes Team: Er ist der, der alle kennt und bei allen schonmal auf der Sitzung geredet und sich für jede Gruppe im Zoch einen lustigen Spruch bereitgelegt hat.
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Und sie ist die bestens vorbereitete Imi aus Unna, die seit über 20 Jahren in Köln wohnt, sich weder das Kölsch sprechen noch das Singen so recht zutraut – und nicht immer auf seine Flachwitze eingehen will: Cantz: „Der Mann der Jungfrau? In der Bibel hieß der noch Josef.“ Heinrich: „Ja.“
Nein, sie reden nicht nur über Präsidenten, die zwar super Typen sind, aber außerhalb des Karnevals in der Regel völlig unbekannt. Sie transportieren mit viel Wissen, Humor und Interesse das Zoch-Gefühl in die Wohnzimmer und lassen dabei auch diejenigen teilhaben, die sich für die Präsidenten nicht interessieren. Im besten Sinn sind sie wie der Jeck am Straßenrand: Sie freuen sich über Kamelle und Strüßjer und das schöne Wetter und sind traurig, wenn es vorbei ist.
Lustigster Moment: „Kölle“ – „Kölle!“
Den lustigsten Moment aber weiß Martin Klempnow bei einer Schalte vom Zugweg für sich zu verbuchen. Der als Dennis aus Hürth bekannt gewordene Klempnow kriegt sich vor Lachen schon zu Beginn der Schalte kaum ein. Da steht ein als Basketballkorb verkleideter Jeck, dessen Gesicht als Wurfbrett für Kamelle herhält, und Klempnow beömmelt sich. Und als er den aus Thüringen stammenden Mann („Ich wohne jetzt aber in Leipzig“) mit einem dreimol Kölle Alaaf verabschieden will, ruft er ihm zu: „Kölle“, und der Korb antwortet: „Kölle!“