„Bart weg für den guten Zweck“Kölner startet ungewöhnliche Spendenaktion zum Weltkrebstag

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Lachender junger Mann mit Bart, Brille und Rasierer in der Hand

Der Kölner Arian Reith will sich nach mehr als 15 Jahren das erste Mal den Bart abrasieren– vor laufender Kamera.

Arian Reith sammelt zum Weltkrebstag Spenden für die Kinderonkologie der Kölner Uniklinik – indem er seinen Bart opfert.

Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Das nahm ein Kölner zum Anlass, um sich eine ganz besondere Spendenaktion auszudenken: Auf seinem Instagram-Account kündigte Arian Reith an, sich nach mehr als 15 Jahren das erste Mal den Bart „bis zum letzten Fussel“ abzurasieren – wenn genug Menschen die Kinderonkologie der Kölner Uniklinik finanziell unterstützen. Der Wunschbetrag war dann jedoch deutlich schneller erreicht als erwartet: „Wir haben das Ziel von 500 Euro in wenigen Stunden erreicht, was mich immer noch total flasht!“, freut sich der 29-Jährige.

Außerdem kündigte Reith an, dass sich bereits weitere Freiwillige gemeldet hätten: „Dieses Ziel wurde so unglaublich schnell erreicht, dass sich auch noch mehr Bartträger angeschlossen haben“, schreibt er in einem Instagram-Beitrag. Bei einem Spendenbetrag von 1000, 1500 und 2000 Euro müssen nun die Bärte von drei Freunden verschwinden. Mit einem von ihnen singt der Social-Media-Consultant und Content Creator zusammen im bekannten Kölner Männerchor „Grüngürtelrosen“, mit dem sie laut eigener Aussage bereits einige Spendenprojekte ermöglichen konnten.

Ich hätte nie gedacht, dass man als Einzelperson so viel bewirken kann.
Arian Reith, Social Media Consultant und Content Creator

Seit Beginn der Aktion „Bart weg für den guten Zweck“ gibt Reith regelmäßig Updates über den aktuellen Betrag – zu Redaktionsschluss um 18:00 am Freitag betrug die Summe 1609 Euro – und postet kleine Video-Reminder, um seine Followerinnen und Follower zum Spenden zu animieren. Außerdem führte er eine Umfrage durch, um Vorschläge für weitere Etappenziele zu sammeln – mit den verrücktesten Antworten. Ob der Kölner am Ende nur seinen Bart oder doch seine Haare und Beine rasiert, können Nutzerinnen und Nutzer am Sonntag (4. Februar) um 12 Uhr live auf seinem Instagram-Kanal mitverfolgen. Geld kann bis dahin unter folgendem Link gespendet werden.

Weltkrebstag 2024: Spendenaktion aus Köln hat persönlichen Bezug

Die Aktion, erzählt Reith, bedeute ihm viel. „Meine kleine Schwester lag vor vielen Jahren auf der Kinderonkologie der Uniklinik. Das war eine sehr dunkle Zeit, in der wir auch viele Einzelschicksale kennengelernt haben. Von einigen mussten wir uns dort auch verabschieden“, berichtet er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Kinder sollten so ein Schicksal nicht erleiden und sie sollten auch nicht an so einen Ort gebunden sein. Und wenn doch, dann sollte diese Zeit so kurz und schön wie möglich sein.“

Deshalb wolle er den Weltkrebstag zum Anlass nehmen, der Krankheit noch einmal gemeinsam mit vielen Menschen die Stirn zu bieten. „Da ich seit meinen Teenie-Jahren durchgehend irgendeine Art von Bart getragen hatte, kam mir dann die Idee komplett blank zu ziehen... im Gesicht.“ Für die Zukunft schließt Reith weitere Spendenaktionen nicht aus: „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hätte nie gedacht, dass man als Einzelperson so viel bewirken kann. Ich kann mir vorstellen, dass nächstes Jahr vielleicht noch ein paar mehr Bärte daran glauben müssen.“

Der Weltkrebstag findet seit 2006 jährlich statt und wird von der Union for International Cancer Control (UICC) organisiert. Er soll auf das Krankheitsbild aufmerksam machen und über Präventionsmaßnahmen, Therapiemöglichkeiten und den aktuellen Forschungsstand informieren. Die Kampagne wird von Initiativen wie der Deutschen Krebshilfe unterstützt und hat alle drei Jahre ein neues Motto. Für die Jahre 2022 bis 2024 lautet es „Close the care gap – die Versorgungslücke schließen“.

Zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland gehören laut dem Robert-Koch-Institut Prostatakrebs bei Männern (24,6 Prozent) und Brustkrebs bei Frauen (30 Prozent). Kinder erkranken nach Angaben des Krebsinformationsdienstes am häufigsten an Leukämie (Blutkrebs), gefolgt von Hirntumoren oder anderen Tumoren des zentralen Nervensystems.

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