Kölner Weihnachtsmärkte im TestWo gibt es den besten Glühwein in Köln?

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Wir haben Glühwein in Köln getestet.

Wir haben Glühwein in Köln getestet.

Köln – Seit Anfang der Woche haben die Kölner Weihnachtsmärkte ihre Pforten geöffnet. Ein Glühwein gehört für viele Besucher dazu. Nach dem ersten Teil unseres großen Glühwein-Tests, bei dem wir die Märkte am Dom, Stadtgarten, Neumarkt und in der Altstadt unter die Lupe genommen haben, folgt nun die Geschmacksprobe auf dem Rudolfplatz, der Christmas Avenue, dem Friesenplatz und am Rheinauhafen. Auf den Weg gemacht haben sich diesmal unsere beiden Testerinnen Helena und Christin.

Platz 4 - Der Weihnachtsmarkt am Friesenplatz

Der Wein: Für seinen Glühwein-Stand am Friesenplatz lässt sich Dieter Milz von der Firma Gerstacker, einer Weinkellerei in Nürnberg, beliefern. „Gerstacker ist eigentlich der bekannteste Glühwein überhaupt und den Leuten schmeckt er“, ist Milz überzeugt. Die Firma Gerstacker beschreibt ihren Markt-Glühwein als Wein, für den ausschließlich kräftiger, dunkler Rotwein der Rebsorte Sangiovese I.G.T. aus Italien verwendet wird. Die „harmonische Gewürzmischung“ bestehe nur aus natürlichen Gewürzauszügen - unter anderem Heidelbeere, Anis, Kardamon, Macisblüten, Zimt, Muskat, Nelken, Orangen- und Zitronenschalen und Piment.

Der Preis: 2,50 Euro pro Tasse

Das sagen unsere Tester: Der Glühwein vom Friesenplatz stößt bei unseren Testern auf wenig Begeisterung. „Kann man durchaus trinken, ist aber nichts Besonderes“, sagt Helena. Auch Christin findet den roten Glühwein „ziemlich langweilig“.

Das Ergebnis: Der Weihnachtsmarkt auf dem Friesenplatz ist in diesem Jahr neu dabei, in Sachen Glühwein aber leider keine besondere Bereicherung zum bisherigen Angebot. Weil der Neuling aber etwas günstiger ist als seine Nachbarn am Dom und am Rudolfplatz, vergeben unsere Tester immer noch sechs Punkte.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Platz 3 - Die Christmas Avenue gegenüber des Rudolfplatzes

Platz 3- Die Christmas Avenue gegenüber des Rudolfplatzes

Der Wein: Der rote Bio-Glühwein auf der Christmas Avenue stammt vom Weingut Franz Braun und besitzt nicht nur Bio-Qualität, sondern ist auch noch vegan. „Normalerweise wird bei der Weinherstellung Gelatine eingesetzt – das hat dieser Wein nicht“, erklärt Glühwein-Verkäufer Sebastian Grochla. Der tiefrote „Glühseliger“ soll laut Beschreibung des Winzers nach Brombeere, Kirsche und Gewürzen wie zum Beispiel Zimt und Sternanis schmecken.

Der Preis: 3,50 Euro pro Tasse

Das sagen unsere Tester: Der Wein schmeckt angenehm fruchtig und wird – wie es sich für einen Glühwein gehört – schön heiß serviert. „Er hat eine leicht säuerliche Note“, findet Helena. „Die Gewürze sind aber weniger intensiv als bei manch anderem Glühwein“, stellt Christin fest. Veganer und Bio-Fans, die einen milden, nicht zu süßen Glühwein bevorzugen, landen hier einen Volltreffer. Liebhaber von etwas mehr Süße sollten auf den weißen Glühwein – einen Koblenzer Kellerwein – für drei Euro zurückgreifen.

Das Ergebnis: Weil er mit 3,50 Euro ein bisschen teurer ist als der Durchschnitt, erhält der vegane Bio-Glühwein einen halben Punkt weniger als der am Rheinauhafen und kommt damit immer noch auf gute 7,5 Punkte.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Platz 2 - Der Hafenweihnachtsmarkt am Rheinauhafen

Platz 2 - Der Hafenweihnachtsmarkt am Rheinauhafen

Der Wein: Bei unserem großen Glühwein-Test des vergangenen Jahres hat der Hafen-Weihnachtsmarkt den ersten Platz belegt. Diesen Gewinner-Glühwein gibt es dort auch in diesem Jahr wieder. Der Rotwein stammt von einem Winzer aus Kapellen-Drusweiler, der sich auf Qualitätsweine spezialisiert hat. „Der Wein ist nicht ganz so süß, aber sehr bekömmlich – er macht also keinen so schweren Kopf wie andere Rotweine“, sagt Hafen-Weihnachtsmarkt-Veranstalter Edwin Kroll. Eine etwas frischere Variante sei der weiße Glühwein.

Der Preis: 2,50 Euro pro Tasse

Das sagen unsere Tester: Unter den alteingesessenen Weihnachtsmärkten ist der Hafen-Glühwein der günstigste. Auch geschmacklich schneidet er gut ab. „Die Gewürze kommen schön raus“, sagt Helena. „Der Glühwein ist nicht zu süß und nicht zu stark. Er könnte vielleicht sogar noch eine Spur kräftiger sein“, findet Christin. Insgesamt schmeckt der Wein – wie auch schon 2014 – mild, aber würzig, ohne brennenden Alkoholgeschmack und hat genau die richtige Trinktemperatur.

Das Ergebnis: Der Glühwein vom Weihnachtsmarkt am Kölner Rheinauhafen erreicht im zweiten Teil unseres Tests 8 von 10 Punkten. Eine gute Wertung, die für den zweiten Platz reicht.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Wer hat es auf Platz 1 im zweiten Teil unseres Tests geschafft?

Platz 1 - Das Nikolausdorf auf dem Rudolfplatz

Der Wein: Der Glühwein im Nikolausdorf setzt sich aus drei Traubensorten zusammen: Grenache, Merlot und San Vionese. „Unsere Experten beschreiben den Glühwein als harmonisch, ausgewogen und gehaltvoll. Zudem ist er versetzt mit Aromen von Anis, Nelken, Zimt und Kardamom“, erklärt Franz Hansel, der die Pressearbeit für den Weihnachtsmarkt auf dem Rudolfplatz betreut.

Der Preis: 3 Euro pro Tasse

Das sagen unsere Tester: Der Wein ist herrlich süß und besonders würzig. „Die intensiven Aromen finde ich toll“, sagt Christin. „Der schmeckt so richtig schön nach Weihnachten“, stimmt auch Helena zu.

Das Ergebnis: Dieser Glühwein hat alles, was sich unsere Tester von einem Glühwein wünschen – er ist heiß, süß und schmeckt besonders weihnachtlich. Das gibt neun Punkte und somit die beste Bewertung in der zweiten Runde unseres großen Glühweintests auf den Kölner Weihnachtsmärkten.

Übrigens: Theresa Stenzel, Chefsommelière des Excelsior Hotel Ernst, hat den Glühwein auf dem Rudolfpatz vor ein paar Jahren schon einmal für uns getestet und kam zu einem weniger erfreulichen Ergebnis: Zu viel Zucker, zu wenig Wein. „Das ist das, was viele Leute haben wollen: trinken und nicht drüber nachdenken. Die Süße macht es scheinbar lecker“, urteilte Theresa Stenzel damals resigniert. Offenbar ist der Geschmack unserer diesjährigen Tester massentauglich – Feinschmecker urteilen aber möglicherweise anders.

Wie der Glühwein auf den Weihnachtsmärkten am Dom, im Stadtgarten, in der Altstadt und auf dem Neumarkt schmeckt, lesen Sie im ersten Teil unseres Tests.

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