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Erzbistum KölnMarc Steinmann wird neuer Direktor von Kolumba

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Marc Steinmann schaut in den Himmel.

Marc Steinmann, designierter Leiter des Kölner Kunstmuseums Kolumba 

Der Stellvertreter wird zum Leiter: Marc Steinmann löst Stefan Kraus ab und übernimmt im Januar 2026 das Kölner Museum Kolumba.

Marc Steinmann wird neuer Leiter von Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Dies teilte das Erzbistum am Mittwoch mit. Steinmann gehört seit 2002 zum Kuratorenteam von Kolumba und ist seit 2012 stellvertretender Leiter des Hauses. Er folgt zum 1. Januar 2026 auf Stefan Kraus, der zum Jahresende in den Ruhestand tritt. Mit der internen Nachfolge setze man bewusst auf Kontinuität, so das Erzbistum, und wolle zugleich die innovative Ausrichtung des Museums stärken.

Steinmann studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Geschichte und Rheinische Landesgeschichte in Frankfurt, Köln und Bonn und war vor seiner Zeit am Kolumba in der Kölner Dombauverwaltung tätig. Der Kölner Kathedrale widmete er eine wissenschaftliche Untersuchung der Westfassade: Anhand eines mittelalterlichen Fassadenplans identifizierte er sie als eigenständige Weiterentwicklung der französischen Hochgotik.

Marc Steinmann gehört seit 2002 zu den Kuratoren von Kolumba

Steinmann kam wie sein Vorgänger Stefan Kraus unter dem Gründungsdirektor Joachim M. Plotzek ans Kolumba. Im Jahr 2008 übernahm Kraus die Leitung und machte Kolumba gemeinsam mit dem Kuratorenteam zu einem Museum mit Alleinstellungsmerkmal. Die anziehende Unnahbarkeit, die Peter Zumthors vielfach ausgezeichneten Museumsbau prägt, setzt sich im Inneren mit einer nicht nur in deutschen Kunstmuseen einzigartigen Inszenierung fort. Das Kolumba verzichtet auf Tafeln und Erklärungen und lässt sowohl Kunstwerke als auch sakrale Gegenstände für sich stehen - gerade in ihrer Rätselhaftigkeit.

Das größte Wagnis von Kolumba liegt darin, sich für seine Ausstellungen allein aus der eigenen Sammlung zu bedienen (mit wenigen Ausnahmen) und in den jährlich wechselnden Themenausstellungen moderne Kunst und sakrale Objekte miteinander ins Gespräch zu bringen. Dabei zeigt sich nicht nur die erstaunliche Qualität und Bandbreite der bischöflichen Sammlung, sondern auch die konzeptionelle Offenheit von Kolumba. Auch Profanes bekommt in den Ausstellungen etwas Auratisches - dafür sorgt nicht zuletzt die Lichtdramaturgie, die einzelne Gegenstände in der Dunkelheit zum Leuchten bringt. In der aktuellen Ausstellung „Make the secrets productive“ betont das Kolumba-Kuratorenteam eine „geheimnisvolle“ Verbindung von Kunst und Religion; deren gemeinsames Merkmal sei radikale Unverfügbarkeit.

Zuletzt wurde auch das Kunstmuseum des reichen Kölner Erzbistums mit schnöden Sparmaßnahmen belegt. Sein Budget sei um 16 Prozent gekürzt worden, beklagte Stefan Kraus im Oktober, weshalb Kolumba, das zuletzt 600.000 Euro an Fremdmitteln eingeworben habe, zukünftig vermehrt auf Zuwendungen von außen angewiesen sei. Auch dieses allzu profane Erbe wird Marc Steinmann am Jahresanfang antreten.