„Er wirkte verloren“Willis soll bei Dreharbeiten auf falsches Ziel geschossen haben

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Bruce Willis DPA 310322

Der US-Schauspieler Bruce Willis.

Nach dem krankheitsbedingten Karriereende von US-Schauspieler Bruce Willis melden sich immer mehr Regisseure und alte Weggefährten, die sich besorgt über den Gesundheitszustand des „Stirb langsam“-Stars äußern. Willis' Ex-Ehefrau Demi Moore hatte am Mittwoch via Instagram mitgeteilt, dass der 67-Jährige seine Karriere aufgrund der Sprachkrankheit Aphasie beenden müsse.

„Bereits nach dem ersten Drehtag haben wir beschlossen, dass wir Bruces Rolle um fünf Seiten kürzen müssen“, sagt etwa der Regisseur Mike Burns, der 2020 gemeinsam mit Willis den Film „Out of Death“ drehte, gegenüber der „Los Angeles Times“. Außerdem hätte er Dialoge kürzen müssen, sodass es keine längeren Monologe von Willis geben würde.

Bruce Willis braucht Hilfe bei Dreharbeiten an Filmsets

Willis habe in der Vergangenheit zunehmend Hilfe von einem sogenannten Earwig in Anspruch genommen. So wird ein Schauspieler genannt, der über einen Knopf im Ohr dem richtigen Schauspieler seine Texte vorspricht. Zudem habe Willis für die meisten Action-Szenen ein Stunt-Double gebraucht.

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Im Bericht der „Los Angeles Times“ bestätigen mehrere Personen unabhängig voneinander zudem einen gefährlichen Vorfall am Set des Films „Hard Kill“: Willis habe während einer Szene unerwartet geschossen und zudem das falsche Ziel anvisiert. Niemand wurde verletzt, Schauspieler und Mitarbeiter am Film-Set seien aber „schockiert und verunsichert“ gewesen.

Lala Kent, die im Film die Tochter von Willis spielte, sagt zu dem Vorfall: „Er war hinter mir und sollte etwas sagen, bevor er die Waffe abfeuert. Er hat aber einfach so geschossen. Ich konnte mich also nicht ducken.“ Sie habe im ersten Moment gar nicht verstanden, was passiert sei und habe die Szene einfach wiederholt.

Regisseur: „Ich werde keine Filme mehr mit Bruce Willis drehen“

„Nachdem ich den ersten Tag mit Bruce gearbeitet habe, wusste sich, dass er ein größeres Problem hatte und ich seine Rolle kürzen musste“, ergänzt Regisseur Burns. Er habe nach seinen Erfahrungen bei „Out of Death“ auch nochmal die Rolle des Regisseurs beim Willis-Film „Wrong Place“ übernommen. 

Ich habe sein Management gefragt, wie es ihm geht und sie versicherten mir, dass er in besserer Verfassung sei. Nach dem ersten Drehtag sah er aber noch schlimmer aus als zuvor. Ich habe dann entschieden, keine Filme mehr mit Bruce Willis zu drehen“, ergänzt Burns.

Bruce Willis verkürzt Drehtage wegen seines Gesundheitszustandes

Weitere Weggefährten berichten, dass Willis bereits seit Jahren maximal zwei Tage am Stück drehen würde und maximal acht Stunden am Tag am Set sei. „Zuletzt waren es aber nicht mehr als vier Stunden. Sein Management hat uns mitgeteilt dass es optimal wäre, wenn wir bis zur Mittagspause mit seinen Szenen durch wären“, so der Regisseur Jesse V. Johnson, der mit Willis den Film „The White Elephant“ drehte.

Willis, der in seiner Karriere in mehr als 70 Filme drehte, hatte am Mittwoch seine Schauspielkarriere vorerst beendet. Die Sprachkrankheit Aphasie schränkt die Erkrankten beim Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben ein. (shh)

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