„Öffentlich-rechtliche Zwangsmaus“Reichelt wütet gegen „Sendung mit der Maus“

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Julian Reichelt DPA 280322

Der ehemalige „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt.

Der ehemalige „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt hat sich auf Twitter über die Inhalte der öffentlich-rechtlichen Kindersendung „Sendung mit der Maus“ echauffiert und sich ein Wortgefecht mit dem offiziellen Twitter-Account der Sendung geliefert.

Auslöser für den Streit war ein Beitrag über das Thema Transsexualität, den Reichelt für unangemessen hielt.

„Die Zwangsmaus ist ganz sicher nicht dafür da, die Früherziehung der anti-toleranten totalitären Woke-Bewegung zu betreiben. Genau wegen sowas fordern Eltern Gesetze wie in Florida, damit ihnen die Erziehung ihrer Kinder nicht von Ideologen entrissen wird“, twitterte Reichelt zu einem Beitrag, in dem Transsexualität erklärt wird.

Reichelt nannte die Thematisierung von Transsexualität im öffentlich-rechtlichen Fernsehen „ideologisch-sexualisierte Früherziehung mit Zwangsgebühren.“

Julian Reichelt: „Sendung mit der Maus“ reagiert auf Anschuldigungen

Die „Zwangsmaus“ und die Öffentlich-Rechtlichen wollten, dass sich die Gesellschaft nichts mehr trauen solle, Dinge zu sagen, von denen sie wüsste, dass sie nicht wahr sind. „Sie wollen uns einschüchtern und erziehen, bis wir aus Furcht Fakten verleugnen: Jungs sind Jungs, Mädchen sind Mädchen“, so Reichelt weiter.

Der offizielle Twitter-Account der „Sendung mit der Maus“ reagiert kühl auf Reichelts Anschuldigungen, schrieb dazu: „Die heutige Sendung findest du in der Mediathek. Auch als erwachsene Person kann man bei uns noch viel lernen zu relevanten Themen wie z.B. Toleranz. Die Maus ist dazu da, den Horizont von Groß und Klein zu erweitern.“

Reichelt dagegen unterstellte den Öffentlich-Rechtlichen eine politische Gesinnung, antwortete: „Die heutige Sendung findest du auch auf der Seite der Grünen und bei Tessa Ganserer. Ist aber natürlich vollkommen unpolitisch gemeint.“ Ganserer ist neben der Leverkusenerin Nyke Slawik eine der ersten beiden trans Frauen im Bundestag und gehört dort zur Fraktion der Grünen.

Ex-„Bild“-Chefredakteur: Häme für Deutsche-Bahn-Tweets

Reichelt, der im Herbst aufgrund von falschen Angaben während eines internen Compliance-Verfahrens von seinen Aufgaben als Chefredakteur der „Bild“ von seinen Aufgaben entbunden wurde, hatte wiederholt Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen und auch an einer vermeintlichen Nähe zur Bundesregierung geübt. Im Dezember hatte er für einen Tweet zu den Corona-Regeln in der Deutschen Bahn viel Häme und Kritik einstecken müssen.

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Reichelt hatte seine Posten bei der „Bild“ räumen müssen, weil ihm vorgeworfen wurde, Berufliches und Privates nicht trennen zu können und über verlagsinterne Beziehungen im Rahmen des Compliance-Verfahrens gelogen zu haben. Über seine berufliche Zukunft hat Reichelt noch keine konkreteren Angaben gemacht. (shh)

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