Leserbriefe zum Kölner SchlendrianDanke, Frau Schock-Werner!

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Barbara Schock-Werner steht vor zwei verschmutzten und unansehnlichen Briefkästen auf der Domplatte, die sinnbildlich für die Verschmutzung der Domumgebung stehen, die sie kritisiert.

Barbara Schock-Werner beklagt die mangelnde Attraktivität und Sauberkeit der Domumgebung.

Barbara Schock-Werners Köln-Analyse trifft den Nerv vieler Leser, die zahlreiche eigene Beobachtungen zur Verwahrlosung der Stadt beisteuern.  

Ex-Dombaumeisterin Schock-Werner kritisiert Kölns Verwahrlosung (24.7.)

„Köln ist nur noch von weitem schön“

Vielen Dank für diesen Bericht, Frau Schock-Werner! Ich war mit einer Nicht-Kölnerin in der vergangenen Woche um den Dom unterwegs und habe mich geschämt, wie es dort aussieht. Schon beim Verlassen des Bahnhofs liegen Obdachlose direkt neben dem Ausgang. Was mögen Touristen denken, die von weither ins hochgepriesene Köln kommen? Auch wir suchten den Zugang zum Restaurant Ludwig und wurden in die Irre geleitet. Wir sind dann ins Brauhaus Früh gegangen.

Ein andermal ging ich mit meinem 13-jährigen Enkel eine Seitentreppe zum Dom hoch, sehr schön angelegt, aber mein Enkel bemerkte nur: „Hier riecht es nach allem, was hinten rauskommt.“ Schon Goethe soll nach einem Besuch in Köln gesagt haben, dass er noch nie so eine dreckige Stadt gesehen habe. Hat sich anscheinend nicht viel geändert. Meinen nächsten Besuch nehme ich mit aufs Schiff, von weitem ist Köln schön! Gisela Weier Kerpen

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

Ordnung und Sauberkeit in Köln mangelhaft

Das Erscheinungsbild Kölns ist schon seit längerem beschämend und ganz offensichtlich haben wir in Köln ein Umsetzungsproblem, nicht nur, was Gestaltung und Entwicklung der Stadt selber angeht, sondern vor allem auch, was Ordnung und Sauberkeit betrifft. Mit einfach nur mehr Einsatz und Kostenaufwand der AWB ist es offensichtlich nicht getan, eine Grundordnung muss geschaffen und dann konsequent beibehalten werden. Die Verschmutzung muss verhindert werden, durch Kontrolle und Überwachung.

Bezeichnend auch die treffende Beschreibung von Frau Schock-Werner, wer in der Vergangenheit alles „weggeschaut“ hat. Ignoranz und Desinteresse vieler Zuständiger und verantwortlicher Stelleninhaber sind ebenso ein Grundübel in dieser Stadt!  Michael Doepner Köln

Bleibt Dreck in einer Millionenstadt nicht aus?

Uns ärgert es schon lange, wie Köln aussieht und wir meiden daher die Hohe Straße – eine Zumutung, verramscht, Aufenthaltsort für Obdachlose, der Geruch von Süßigkeitenläden überall und Müll auf der Straße –, Chlodwigplatz, Ebertplatz und Breslauer Platz mit Dealern und übervollen Mülleimern. Als Antwort auf meine Beschwerde bei der Stadt erhielt ich die Auskunft, Köln sei eine Millionen- und Touristenstadt, da bleibe der Dreck nicht aus. Wir kennen es anders, uns fällt die Sauberkeit in anderen Städten auf. Veronika Ring Köln

„Ganz Köln ist zum Dreckloch verkommen“

Liebe Frau Schock-Werner, es geht doch nicht nur um die unhaltbaren Zustände rund um den Dom; mittlerweile ist doch ganz Köln zum Dreckloch verkommen. Im Kölner Norden nur ein Beispiel: Das denkmalgeschützte Haus Fühlingen ist mittlerweile seit 28 Monaten eine Sondermüll-Deponie. Wo ist der Denkmalschutz, wo der Gewässerschutz, wo der Umweltschutz, wo sind die politischen Parteien, wo die Verantwortlichen der Stadt Köln?

Ich schäme mich, mit Gästen durch Köln zu laufen. Die Stadtverwaltung ist völlig resistent gegenüber Kritik und Beschwerden und lebt völlig regungslos nach dem Motto: Was können wir machen, ohne etwas zu tun? Danke für Ihre Informationen über Köln, Frau Schock-Werner! Gabie Schweitz Köln

Beispiele für weitere „Dauerärgernisse“ in Köln

Noch ein hübsches Beispiel, direkt vorm Dom selbst: Die „Neugestaltung des Domfriedhofs“ wurde offenbar vor Monaten unerledigt aufgegeben und nun wuchert das Unkraut. Nicht nur die Stadt, auch der Dom versumpft in der Baustellenflut und dem „schwarzen Loch der Unzuständigkeit“ (Schock-Werner). Gefunden habe ich diese hübsche Ecke übrigens, nachdem ich wie Frau Schock-Werner im Beschilderungs-Irrsinn doch noch den Weg vom Bahnhofsvorplatz zum Museum Ludwig gefunden hatte.

Noch ein Dauerärgernis, das sich seit Jahren im „Ich bin dran!“ des Bezirksbürgermeisters erschöpft: seit Winter 2019/2020 gibt es kein Müllemer Bötchen mehr, weil ein Frachter den Mülheimer Anleger kaputt gefahren hat. Reparatur, Versicherung des Verursachers haftbar machen, Neubau? Och nöö, lästig, geht ja auch ohne. Da fantasiert die Stadt über eine Wasserbuslinie und schafft es nicht mal, einen einzigen Anleger wieder in Betrieb zu nehmen? Man kommt aus dem Kopfschütteln nicht heraus.  Dr. Claudia Iven Köln

Der Domfriedhof präsentiert sich als unaufgeräumte Fläche mit verdorrtem, langem Grasbewuchs. Links informiert eine Plane über die „Neugestaltung des Domfriedhofs der Hohen Domkirche zu Köln“.

Die angekündigte Neugestaltung des Domfriedhofs lässt auf sich warten.

Verwahrlosung Kölns als Spiegelbild der Gesellschaft

Einerseits steht der allgegenwärtige Fachkräftemangel auch einer AWB im Wege: immer weniger Mitarbeiter draußen auf den Straßen und im Innendienst schaffen es gar nicht mehr, jedem Vandalismus oder erwartbarer Verschmutzung entgegenzutreten. Da arbeiten die Meisten schon, soweit der Stiefel trägt und die Arbeitszeit den Tag bestimmt. Zudem passiert vieles nach Feierabend, am Wochenende und Feiertagen. 

Es kommt aber auch der Verursacher ganz deutlich ins Spiel. Was nicht erst arglos weggeworfen wird, muss auch nicht eingesammelt werden. Wenn ich allein an die Säuberungsaktionen am Rheinufer denke, wo bei Niedrigwasserständen entsorgte E-Roller, Fahrräder oder Einkaufswagen zum Vorschein kommen. 

Was geht in den Hirnen der Menschen vor? Und all die, die das lesen und lautstark verneinen – „wer macht denn so etwas?“ –, aber gleichzeitig achtlos ihre Zigarettenkippe weg flitschen, sind keinen Deut besser. Letztlich ist das eher eine Entwicklung der Verrohung und Verwahrlosung der „guten Sitten“: Jeder ist sich selbst der Nächste. Was kümmert es mich, sollen es doch die Anderen machen, die werden ja dafür bezahlt, wie Frau Schock-Werner das auch in etwa so beschrieben hat.

Wenn der Einzelne nicht kapiert, wie man mit dem Allgemeinwohl umzugehen hat, kann man am Ende der „Nahrungskette“ noch so viele Mülleimer auf- und Personal einstellen. Es wird eher schlimmer. Interessant wäre eine Aktion „Saubere Stadt“ von all den Umweltaktivisten und -aktivistinnen, dann könnten diese schon mal aktiv werden in der kleinsten Einheit, bevor sie das „Große Ganze“ anprangern. Aber so weit gedacht und gehandelt wird nicht. Thomas Schmidt Köln

Köln nicht reif für „Leuchtturmprojekte“ 

Mit Interesse habe ich den Artikel von Frau Schock-Werner gelesen. Den Ausführungen kann man eine ellenlange Liste weiterer Ärgernisse hinzufügen. Zum Thema Baustellen: Gerade in der Ferienzeit ist zu beobachten, dass Baustellen wie Pilze aus dem Boden sprießen. Diese werden zunächst einmal eröffnet, um dann wochenlang brachzuliegen. Oder es wird ein Zeitraum von mehreren Wochen angegeben, dann passiert zwischenzeitlich nichts. 

Dafür werden Parkplätze gesperrt und das Parkplatzchaos wird weiter befeuert. Andere Baustellen, so auf der viel befahrenen „Nord-Südfahrt“ werden eingerichtet, Hinweisschilder stehen 20 Meter vor der Baustelle, sodass es zu einem riesigen Rückstau kommt, weil zu spät reagiert werden kann. Schilder und Baken finden sich noch Monate nach Beendigung der Baustelle im Straßenbild. Die Miete hierfür scheint günstig zu sein.

Essen und Trinken im öffentlichen Raum: Das Phänomen, dass vermehrt im öffentlichen Raum gegessen und getrunken wird, ist hinlänglich bekannt. Die Stadt wird auch aufgrund der Vergabe entsprechender Konzessionen darüber informiert sein, wie stark dieser Wandel stattgefunden hat. Dann muss aber auch kehrseitig für eine Infrastruktur gesorgt werden, den entstehenden Restmüll zu entsorgen, sprich ausreichend Mülleimer sowohl in Menge als auch Dimensionierung bereitzustellen. Dann wäre das Mülldebakel vielleicht weniger schlimm. Aber auch hier passiert nichts.

Probleme, auch die kleineren, müssen gelöst und nicht zerredet werden. Die „Leuchtturmprojekte“, mit denen man sich gerne schmückt, kann man sich vornehmen, wenn die alltäglichen Probleme der Gesellschaft eine Lösung gefunden haben. Davon ist Köln aber leider meilenweit entfernt. Hans-Günter Landgraf Köln

Rattenplage an Deutzer Freiheit und im Grüngürtel 

Im Grunde sind doch weite Teile der Stadt verdreckt und wir haben seit einiger Zeit in Köln deshalb eine Rattenplage. Die Schildergasse, der Neumarkt, die Deutzer Freiheit, der Grüngürtel, die Rodenkirchener Riviera, unzählige Nebenstraßen von Heumarkt, Alter Markt, Neumarkt, sind betroffen. Man kann sich abends nicht mehr gemütlich auf eine Bank setzen, ohne dass Ratten vorbeilaufen; auf der Deutzer Freiheit und in Teilen des Grüngürtels ist es ganz extrem. Das gab es vor einigen Jahren nicht und die Stadt muss unbedingt etwas tun!

Aber dort gibt man sich recht selbstgefällig. Ich habe vor zwei Jahren eine Email an die Stadt Köln geschrieben und die Sauberkeit in unserer Stadt bemängelt, aber die Antwort bestand lediglich in der Aufzählung dessen, was man alles schon tut. So nach dem Motto: kann doch gar nicht sein, stell dich nicht so an. Ein Ankommen in der Realität hat da nicht stattgefunden. Barbara Schock-Werner hat Recht, ein einziger Schlendrian. Bitte bleiben Sie dran, es betrifft große Teile der Stadt!  Markus Albrecht Köln

„Liebe Deine Stadt“ fällt in Köln immer schwerer

Frau Schock-Werner spricht mir aus der Seele! Ich kann gar nicht verstehen, warum man als Tourist nach Köln kommen möchte: Baustellen, wohin man läuft. Die ewige Baustelle Opernhaus, das Loch in der Südstadt und das alles seit mehr als zehn Jahren! Ferner die Baustellen rund um den Dom: Römisch-Germanisches Museum, Dom-Hotel, Laurenz-Carré. Dazu noch die Baustelle an der Rheinpromenade. Außerdem die unglaubliche Umleitung rund um die Altstadt. Und nicht zu vergessen die komplizierte Zufahrt zum Philharmonie-Parkhaus.  Muss man rund um den Dom gleich an mehreren Stellen große Baustellen einrichten? Das alles dauert wahrscheinlich wie immer Jahre, wenn nicht Jahrzehnte! Von der Vermüllung überall in der Stadt will ich gar nicht reden. Da ist schließlich jeder Einzelne zuständig! Das Motto „Liebe Deine Stadt“ fällt immer schwerer! Es ist fast schon unmöglich. Und das sage ich als gebürtige Kölnerin. Gisela Brandt Köln

Köln: „Schlendrian in den Köpfen“ beseitigen

Der Artikel über die unhaltbaren Zustände in Köln spricht mir zutiefst aus der Seele! Ein Satz aus diesem Artikel bringt es besonders auf den Punkt: Es geht nicht um weitere Müllfahrzeuge, sondern es geht um den Schlendrian in den Köpfen! Wie wahr! Und dieser Schlendrian bezieht sich leider nicht nur auf Müll – schlimm genug – und nicht nur auf Straßenschilder, sondern leider auch auf das gesamte politische Konzept!

Liebe Frau Professor Dr. Schock-Werner: Wollen Sie nicht Oberbürgermeisterin werden? Ihre klare und unmissverständliche Sprache wäre so wichtig für unsere Stadt, die uns am Herzen liegt! Warum sagt kein Mensch mehr, was er wirklich denkt und spürt? Warum ist Diskussion so schwierig geworden? Wenn unsere Haltung „flöten geht“, geht auch unsere freie Demokratie „flöten“. Brigitte Frohnhofen-Jennißen Köln

Üble Gerüche am Breslauer Platz

Zugreisende vom Breslauer Platz abzuholen ist beschämend: Müll, Scherben, betrunkene Männer. Der Parkplatz stinkt übel nach Urin. Unseren Gast brachten wir für die Rückfahrt zum Bahnhof in Siegburg. Wir waren kürzlich in Kopenhagen und staunten über die gepflegte Stadt. Susanne Döbler-Eschbach Köln

Eine Nahaufnahme des Bodens der Domplatte zeigt einen Wegwerfbecher und Schmutz.

Auch in unmittelbarer Umgebung des Doms finden sich Müll und Spuren der Verwahrlosung.

Köln: Störende „Fahrradleichen“

Ich bitte Sie, auf den unhaltbaren Zustand der „Fahrradleichen“ auf fast allen Straßen innerhalb Kölns hinzuweisen. Wir sprechen hier über Hunderte von Fahrrädern, die auch Fahrradstellplätze blockieren! Mit der Bitte um entsprechende Weiterleitung und Durchsetzung einer Maßnahme bei der Stadtverwaltung. Vielen Dank und viel Erfolg. Axel Borutta Köln

„Müll wird überall abgelegt, obwohl fünf Meter weiter ein Mülleimer steht“

Ich wohne zwischen Barbarossaplatz und Neumarkt, in einer ruhigen, aber leider komplett verwahrlosten Gegend. Hier wird ständig Müll auf der Straße abgestellt, vermutlich nachts. Pommes-Portionen überall, die irgendwer dort abgelegt hat, obwohl fünf Meter weiter ein Mülleimer steht. Auf dem Weg aus der Haustür stolpert man über wahllos abgestellte E-Scooter.

Die Briefkästen am Zülpicher Platz sind in ähnlich desolatem Zustand wie die vor dem Tourismusbüro am Hauptbahnhof. Eigentlich sehen in der Innenstadt alle Briefkästen so aus. Baustellenschilder werden auch Monate nach Ende der Baustelle nicht weggeräumt, sondern bleiben einfach stehen. Niemand scheint sich für ihre Entfernung zuständig zu fühlen.  Jutta Umlauff Köln

„Mittlerweile meide ich Köln und erledige meine Einkäufe in Düsseldorf“

Als Kölnerin hole ich Besuch, der per Bahn anreist, am Breslauer Platz ab, damit meinen Gästen der Anblick der Verwahrlosung der Domumgebung erspart bleibt. Ich schäme mich für meine Stadt. Ein weiterer Ort, der keine gute Visitenkarte für Köln abgibt, ist die Hohe Straße. Hier leben und campen Obdachlose und Bettler, da vergeht einem ein Einkauf in den Geschäften, man will nur noch schnell wieder weg.

Und auf der Hohe Straße landet jeder Tourist, der in Köln shoppen möchte. Schon der Wallrafplatz schreckt durch die Baustelle des Domhotels und und den rumliegenden Müll ab. Dabei ist der Platz eigentlich hübsch. Es wäre großartig, wenigstens die Hohe Straße von diesem Elend zu befreien.

Die Probleme am Neumarkt, wo Drogensüchtige im Schaufenster der Sparkasse harte Drogen konsumieren, sind ja mittlerweile von der Stadt verstanden worden. Hier ist eine No-go-Area entstanden – ein Grund dafür, dass ich nicht mehr mit der Bahn in die Stadt fahre, um nicht am Neumarkt aussteigen zu müssen.

In einem ekligen Zustand ist auch die Ecke Schildergasse/Herzogstraße. Im Bereich der Baustelle muss man sich die Nase zuhalten, um den Gestank nach Urin aushalten zu können. Auch hier völlige Verwahrlosung. Dabei ist die Herzogstraße eine gute Umgehung zur Hohe Straße. Alles in allem bin ich außerordentlich traurig über den Zustand der Stadt im Bereich Neumarkt, Schildergasse, Hohe Straße und Dom. Mittlerweile meide ich die Gegend ganz und erledige meine Einkäufe in Düsseldorf. Oder im Internet.  Pia Beer Köln

Belästigung durch Taubenkot am Bahnhof West

Ein Ort in Köln, der keine gute Visitenkarte für die Stadt abgibt, ist mit Sicherheit die Bahnunterführung an Venloer Straße und Hans-Böckler-Platz. Sie wird jeden Tag von tausenden Pendlern, die am Bahnhof West ankommen, passiert. Der erste Anblick, der sich ihnen auf ihrem Weg Richtung Innenstadt bietet, ist ein mit dem Kot von zahlreichen Tauben verdreckter Fußweg. Die Tauben nisten in den Bögen der Bahnunterführung. 

Auch für Teilnehmer an Demonstrationen, die sich oft am Hans-Böckler-Platz aufstellen und dann Richtung Innenstadt ziehen, ist dies der erste Eindruck von Köln. Aber es ist nicht nur der Anblick des verdreckten Fußwegs, es ist auch die Angst, dass man von oben von Taubenkot getroffen wird. Mir ist das im Laufe der Zeit schon mehrfach passiert und ich gehe daher nur noch mit hochgezogener Kapuze durch diese Unterführung.

Es ist wirklich ein ekliger Ort und alles andere als eine gute Visitenkarte für Köln. Abhilfe könnte geschaffen werden durch eine Versiegelung der Bahnbögen mit Beton oder einem engmaschigen Netz, wie das an anderen Bahnbögen in Köln auch der Fall ist. Aber wie das in Köln so ist, es passiert nichts. Rolf Esser Köln

Kölns Lethargie bei der Beseitigung von Missständen

Ich selbst bin dieser Schilderumleitung zum Opfer gefallen und habe dann Schild Schild sein lassen und mich so zur Altstadt durchgeschlagen. Für Ortsunkundige nicht zu schaffen! Ich erinnere mich auch gut an die Serie des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit Frau Schock-Werner über die Schmuddelstellen in Köln, etwa die verdreckte Haltestelle Hansaring. Das war vor zwei Jahren, passiert ist – natürlich – nichts. Oder die Unterführung vom Bahnhof Richtung Philharmonie. Außer der Beleuchtung ist hier auch nichts passiert.

Es ist einfach unbegreiflich, wie die Stadtverwaltung alles schleifen lässt. Es ist genauso, wie Frau Schock-Werner sagt: Alles egal, keiner kümmert sich und wenn gemeckert wird, wird die AWB mit einer weiteren Runde beauftragt. Ziel müsste doch sein, dass zumindest 500 Meter rund um den Dom, Weltkulturerbe und eins der Top-Touristenziele weltweit, alles picobello aussieht.

Wenn ich Besuch habe oder zum Dom oder zur Philharmonie gehe: nach der Ankunft am Hauptbahnhof finde ich am Bahnhofsvorplatz statt Straßencafés mit Palmen einen Haufen von Fahrrädern, dazwischen Obdachlose, Müll, Dreck. Weiter geht es die Treppe zum Dom hoch: Slalom um die auf den Treppen sitzenden Menschen, auch hier alles dreckig. In den Ecken vom Dom kommt einem Gestank entgegen, dann die aggressiven Pflastermaler und weiter geht es mit den Baustellen. Hinzu kommen noch E-Scooter, die mitten im Weg liegen.

Wenn man dagegen in Brühl mit dem Zug ankommt, befindet sich links eine Fahrradgarage, rechts das Bahnhofsgebäude mit Restaurant und geradeaus sieht man das Schloss. Sauber und aufgeräumt. Von anderen Städten will ich gar nicht erst sprechen. Liebe Frau Schock-Werner, bitte geben Sie nicht auf und machen Sie weiter mit dem Anprangern der Missstände – alle, die Köln lieben, stehen hinter Ihnen!  Hildegard Eichler Köln

Baustellenabsperrungen vor dem Römisch-Germanischen Museum in Köln sowie mehrere Umleitungsschilder zeugen von den Schwierigkeiten, denen Touristen in Köln zurzeit ausgesetzt sind.

Baustellenabsperrungen und Umleitungen erschweren Touristen den Köln-Besuch.

Danke, Frau Schock-Werner!

Ich hege Bewunderung für das unermüdliche Engagement von Frau Professor Schock-Werner gegen die Lethargie von Köln-Tourismus und Stadtverwaltung. Ich gehe inzwischen nur noch resigniert ob der Schludrigkeit durch „mein“ Köln und rate dringend vom Bau der Historischen Mitte ab – es wird auch dort zu enormer Überschreitung von Termin und Kosten kommen. Beispiele wie Oper und Miqua machen Kölner und Köln-Fans förmlich krank! Hans-Joachim Vogel Neunkirchen-Seelscheid

„Ein Bahnhofsklo in Kalkutta riecht besser als die Haltestelle Heumarkt“

Wer oft durch Köln geht, weiß es: Ecken und Winkel stinken nach Urin. Besonders am Wochenende sind die Ringe und ihre Umgebung mit Fast-Food-Müll, kaputten Glasflaschen und Erbrochenem übersät, was dann den ganzen Sonntag so bleibt. Nun lese ich, dass in Domumgebung zweimal am Tag oder sechzehnmal pro Woche gesäubert wird. Daran kann doch jeder erkennen, dass Köln zwar gerne Metropole sein möchte, dass man aber handelt wie in einem Dorf.

Am Dom kommen täglich Tausende Menschen vorbei. Es müssten daher ununterbrochen Leute zur Säuberung im Einsatz sein, was auch gefälligst zu bezahlen ist. Und wer aus St.-Maria-im-Kapitol herauskommt und am Hermann-Joseph-Platz die Treppe zur Haltestelle Heumarkt hinuntergeht, den erwartet ein besonderes Erlebnis. Ich denke, ein Bahnhofsklo in Kalkutta riecht besser.  Jürgen Freitag Köln

„Charme eines Industriegebiets“

Besondere Aufmerksamkeit möchte ich auf den wenig bekannten, aber von Besuchern nicht zuletzt wegen der Radstation dennoch frequentierten Weg vom Rhein zum Breslauer Platz richten, zwischen Bahnhof und Musicalzelt. Die Menschen aus Köln mögen sich daran gewöhnt haben, dass der Bereich angesichts fehlender Gestaltung den Charme eines Industriegebiets entfaltet, Auswärtige sind irritiert.  Stephan Lützenkirchen Köln

Aufwachen, Kölle!

Ich kann die Beobachtungen von Frau Schock-Werner nur bestätigen und hoffe, dass ihr Appell ernst genommen wird. Die Domumgebung ist wirklich peinlich für die Stadt und die Beschilderung eine Katastrophe. Selbst als Ortskundiger stand ich schon verwirrt vor diversen Zäunen. Wie man da mit Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl auf die Hohenzollernbrücke kommt, bleibt dem Trial-and-Error-Prinzip überlassen. Aufwachen, Kölle!  Thilo Braun Köln

Kölner müssen Verantwortung für die Sauberkeit ihrer Stadt übernehmen

Ergänzend zum Bericht von Ex-Dombaumeisterin Schock-Werner, der, zutreffend und schockierend, die Zustände rund um den Dom schildert, möchte ich die ebenso unhaltbaren Zustände in der Innenstadt erwähnen. Ich bin täglich zu Fuß unterwegs und bin immer wieder fassungslos und wütend über den Unrat in den Straßen. Alles wird achtlos weggeworfen, obwohl Abfallbehälter genügend vorhanden sind.

Alles, was sich beschmieren lässt, wird mit Farbe besprüht. Sperrmüll steht auf Gehwegen und Hauseingängen – die AWB sollen es richten! Bequemer geht's nicht. Gedanken- und verantwortungsloser auch nicht. Solange wir als Bürger keine eigene Verantwortung übernehmen und endlich begreifen, dass jeder Einzelne dazu beitragen kann und muss, unsere Stadt lebens- und sehenswert zu gestalten, wird sich nichts ändern. Wir Kölner sind die Stadt Köln und sie sollte es uns wert sein! Anne Sproß Köln

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