Straßen in Köln blockiert„Letzte Generation“ reagiert auf Vorwürfe von Reker und anderen Bürgermeistern

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Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren in Köln auf der Universitätsstraße Ecke Bachemer Straß  zur Hauptverkehrszeit am frühen Morgen den Verkehr.

Die „Letzte Generation“ blockiert seit Jahresbeginn teilweise mehrmals die Woche Hauptverkehrsstraßen in Köln. Zuletzt klebten sich 20 Aktivistinnen und Aktivisten auf der Luxemburger Straße und dem Sülzgürtel fest.

Kölns Oberbürgermeister Henriette Reker hatte betont, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Die Klimaschutzaktivisten sorgen deutschlandweit für Verkehrschaos.

Klimaschutzaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ haben auf Erpressungsvorwürfe zahlreicher deutscher Bürgermeisterinnen und Bürgermeister reagiert und diese scharf zurückgewiesen. Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte betont, sich von den Blockaden der „Letzten Generation“ nicht nötigen lassen zu wollen. Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten zuletzt am Freitag mit ihrer bisher größten Blockade im Kölner Süden für ein Verkehrschaos gesorgt.

Die „Letzten Generation“ habe wahrgenommen, dass sich „einige Bürgermeister:innen von unseren Worten erpresst fühlten“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. „Wir wollen klarstellen: Unser Ziel ist es, die Bundesregierung zur Einhaltung der eigenen Gesetze und zum Schutz unserer Verfassung zu bewegen. Dabei brauchen wir Unterstützung. Niemand kann erpresst werden, die eigenen Gesetze einzuhalten“, erklärt die „Letzte Generation“ weiter.

„Letzte Generation“ weist Erpressungsvorwürfe zurück – Bürgermeister schließen Deals mit Aktivisten

Einige Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hätten einen Brief der „Letzten Generation“ mit Einladung zum Gespräch als Drohung interpretiert. „Wir haben Schreiben an die Bürgermeister:innen verschickt, uns entschuldigt, dass unser Brief so wahrgenommen werden konnte und unseren Standpunkt klargestellt“, teilt die Organisation mit.

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Die Bürgermeister von Marburg, Tübingen und Hannover hatten unter anderem einen Deal mit der „Letzten Generation“ geschlossen und damit eine Debatte ausgelöst. Die Organisation hatte im Gegenzug eingestanden, die Verkehrsblockaden in den betroffenen Städten zu beenden. Mittlerweile haben auch die Bürgermeister von Lüneburg und Greifswald ein Abkommen geschlossen.

„Letzte Generation“: Größte Blockade in Köln bisher – Aktivisten kleben sich auf Hauptverkehrsachse

In Köln haben die Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzte Generation“ teils mehrmals die Woche mit Aktionen für Aufsehen gesorgt. Alleine in der vergangenen Woche klebten sich Teile der Gruppe am Rudolfplatz fest und überschütteten das Reiterdenkmal an der Hohenzollernbrücke mit Farbe. Am Freitag klebten sich bei der bisher größten Aktion in Köln 20 Aktivistinnen und Aktivisten auf der Luxemburger Straße fest und sorgten für ein Verkehrschaos.

„Letzte Generation“ in Köln: Das mit Farbe überschüttete Reiterdenkmal an der Hohenzollernbrücke.

„Letzte Generation“ in Köln: Das mit Farbe überschüttete Reiterdenkmal an der Hohenzollernbrücke.

„Wenn es zu Einigungen in den Städten kommt, sind wir immer kompromissbereit, denn wir wissen, dass wir nur mit Unterstützung etwas bewegen können“, betont die „Letzte Generation“ in einem Statement.

Köln: Oberbürgermeisterin Henriette Reker lehnt Deal mit „Letzter Generation“ ab

Kölns Oberbürgermeisterin Reker hatte einen Deal mit den Klimaschutzaktivisten zuletzt mehrfach klar abgelehnt: „Ich bin Ansprechpartnerin auch für Engagierte, denn ich teile die Besorgnis. Ich lasse mich aber nicht nötigen.“

Solange es keine Einigung gibt, will die „Letzte Generation“ weitere Aktionen durchführen: „[Wir halten] an unserer Protestform fest. Das sollte nicht überraschen. Ziviler Widerstand ist das effektivste Mittel, um in der kurzen Zeit, die uns noch bleibt, einen tiefgreifenden Wandel zu bewirken.“ Die Klimaschutzorganisation hofft, von weiteren Städten unterstützt zu werden und sei weiter offen für Gespräche. (shh)

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