„Monaco der Alpen“Wassermassen und Schlamm stürzen nach Starkregen in Österreich ins Tal von Bad Gastein

Lesezeit 3 Minuten
Ein durch Regenmassen und Schlamm verursachter Sturzbach am Wasserfall Gasteinfall im österreichischen Bad Gastein. Die Wassermassen sind kurz davor, eine Brücke zu überschwemmen.

Der gewaltige Sturzbach aus Wasser und Schlamm am Gasteinfall im österreichischen Bad Gastein. Der beliebte Touristenort wird aufgrund seiner malerischen Lage auch als „Monaco der Alpen“ bezeichnet.

Fast 450 Liter Regen sind am Wochenende in der Alpenregion teilweise heruntergekommen. Die entstandenen Wassermassen verursachen Hochwasser.

Die schweren Unwetter in den Alpen haben in weiten Teilen Österreichs und der Schweiz Überschwemmungen und Hochwasser verursacht. Alleine im Schweizer Kanton Tessin waren örtlich in drei Tagen fast 450 Liter Regen gefallen. Aus dem beliebten Touristenort Bad Gastein tauchten Videos auf, die einen gewaltigen Sturzbach an einem Wasserfall zeigen.

Der Gasteinfall zählt zu einer der größten Touristenattraktionen im „Monaco der Alpen“, wie Bad Gastein aufgrund seiner malerischen Lage auch genannt wird. Auf dem Video ist eine Lawine aus Wassermassen und Schlamm zu sehen, die sich ihren Weg in den Ortskern von Bad Gastein bahnt. Dabei kommt sie einer Brücke, auf der Schaulustige stehen, gefährlich nahe.

Unwetter in den Alpen: Wassermassen und Schlamm stürzen nach Starkregen ins Tal von Bad Gastein

Mehrere Unwetter-Superzellen waren ab Sonntagabend (27. August) über die Alpen gezogen, stündlich fielen an einigen Wetterstationen teilweise um die 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Schweizer Kanton Graubünden stieg der Rheinpegel in wenigen Stunden um mehr als vier Meter an, in Köln liegt der Rheinpegel derzeit 40 Zentimeter höher als am Montagmorgen.

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

In Bad Gastein fielen in 48 Stunden örtlich mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Durch die großen Regenmengen waren in mehreren Teilen Österreichs Flüsse über die Ufer getreten, im Ötztal wurde eine wichtige Talstraße zeitweise aufgrund von Überschwemmungen gesperrt. An einigen Orten gab es mehr als die Hälfte des Jahresniederschlags an nur einem Wochenende.

Unwetter in den Alpen: Riesige Regenmengen bringen Holzmassen ans Ufer des Bodensees

Trotz großer Regenmengen hielten sich die Schäden nach ersten Berichten der Einsatzkräfte vor Ort in Grenzen. Es wird damit gerechnet, dass es an einigen großen Flüssen, wie beispielsweise dem Rhein oder der Donau, in den kommenden Tagen vor allem in der Schweiz und Österreich noch eine erhöhte Warnstufe vor Hochwasser gilt.

Die Regenmassen brachten teilweise auch reichlich Schlamm und Treibholz mit in die Täler. In Rohrspitz im österreichischen Bundesland Vorarlberg liegen am Ufer des Bodensees derzeit Hunderte Äste und Baumstämme, die von den Wassermassen mitgerissen wurden. In Schwanden im Kanton Glarus wurden mehrere Häuser durch einen Erdrutsch verschüttet. Verletzt wurde niemand, das Dorf war vorher evakuiert worden.

Unwetter in Köln: Gewitter-Superzelle zieht mit 10.000 Blitzen über Nordsee und NRW hinweg

Die Alpen waren in den vergangenen Wochen immer wieder von schweren Unwettern getroffen, in Italien hatten schwere Hagelstürme mehrere Orte am Gardasee verwüstet. In Venedig wurde vor wenigen Wochen erstmals seit Langem eine große Wasserhose in der Lagune vor der Stadt entdeckt.

Auch in Nordrhein-Westfalen hatte es in der vergangene Woche ebenfalls schwere Unwetter gegeben, eine Gewitter-Superzelle war aus dem Westen über Deutschland gezogen. Innerhalb des Unwetters wurden mehr als 10.000 Blitze registriert, größere Schäden gab es in Köln und der Region allerdings nicht. (shh)

KStA abonnieren