CoronakriseRegierung: Verhalten am Samstag entscheidet über Ausgangssperren

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Merkel afp neu

Bundeskanzlerin Angela Merkel

Berlin – Das Verhalten der Bürger an diesem Wochenende wird nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) maßgeblich darüber entscheiden, ob auch in Deutschland wegen der Coronakrise Ausgangssperren verhängt werden. „Wir werden uns das Verhalten der Bevölkerung an diesem Wochenende anschauen“, sagte Braun dem „Spiegel“.

„Der Samstag ist ein entscheidender Tag, den haben wir besonders im Blick.“ Braun bezog sich darauf, dass sich in der vergangenen Woche trotz mehrfacher Aufforderungen seitens der Politik, wegen der Ansteckungsgefahr soziale Kontakte möglichst zu vermeiden, zahlreiche Menschen weiterhin in Gruppen getroffen hatten, etwa in öffentlichen Parks.

„Wollen weitergehende Maßnahmen eigentlich vermeiden“

Zuletzt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eindringlich an die Bürger appelliert, sich an die von der Regierung beschlossenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu halten. „Am Samstag verabreden sich die Menschen ja traditionell miteinander, weil sie frei haben“, sagte Braun. „Aber das geht abseits der Kernfamilie derzeit nun einmal leider nicht.“

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Das müsse jetzt eingestellt werden. Geschehe das nicht, „kann es passieren, dass auch in den Bundesländern weitergehende Maßnahmen beschlossen werden, obwohl wir das eigentlich vermeiden wollen“. Nach Angaben des baden-württembergischen Regierungschefs Winfried Kretschmann (Grüne) werden die Ministerpräsidenten am Sonntag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über Ausgangsverbote beraten.

„Das wäre eine enorme zusätzliche Belastung“

Braun betonte, dass die Bundesregierung eine Ausgangssperre eigentlich nicht anstrebe. „Erst mal setzen wir darauf, dass die Bevölkerung die Maßnahmen versteht und bereit ist, ihr Sozialleben einzuschränken.“

Der Blick auf Nachbarländer, die schon Ausgangssperren verhängt haben, zeige: „Das wäre eine enorme zusätzliche Belastung“, warnte der Kanzleramtschef. Denn vor allem in Städten hätten „nur die wenigsten einen Garten oder ein großes Grundstück“.

 Die Bevölkerung müsse der Bundesregierung aber auch vertrauen, „sich nicht von Fake News verrückt machen“ lassen „und unsere Empfehlungen konsequent“ umsetzen, appellierte Braun. (afp)

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