Kommentar zur KanzlerkandidaturLaschet meldet sich zurück

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Laschet dpa

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

  • Im Rennen um die Kanzlerkandidatur liegt Armin Laschet in den Umfragen deutlich hinter seinen Konkurrenten.
  • Während Söder in Bayern gepatzt hat, sorgt Laschets Linie einer vorsichtigen Öffnung in NRW für Zustimmung.

Köln – Armin Laschet musste sich zuletzt einiges anhören: Zu zögerlich, zu wankelmütig sei er in der Bekämpfung der Corona-Krise. Auch über seine Umfragewerte kann sich der NRW-Ministerpräsident nicht freuen. Im internen Wahlkampf um die Kanzlerkandidatur der Union liegt er deutlich hinter dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, aber auch hinter Friedrich Merz.

Söder, der Corona-Manager, gegen Laschet, den Zauderer: Diese Wahrnehmung hat sich lange festgesetzt. Doch Söders Glanzbild hat Schrammen bekommen durch schwere Pannen im Krisenmanagement des Freistaats. In NRW dagegen hat sich Laschets Linie einer vorsichtigen Öffnung – Stand heute – als richtiger Weg erwiesen. Wenn auch nicht als der markigere.

Laschets Verständnis von Politik als ständigem Abwägungsprozess

Die Ausbrüche in Heinsberg und bei Tönnies in Gütersloh konnten durch lokale Lockdowns kontrolliert werden. Dass Laschet die Einschränkung von Grundrechten nach Möglichkeit vermeiden oder rückgängig machen will, folgt seinem Verständnis von Politik als ständigem Abwägungsprozess.

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Am Wochenende fährt Laschet nach Aue, um an einem Festakt mit 2000 Gästen teilzunehmen. Misst er mit zweierlei Maß, wie ihm Kritiker vorwerfen? Wären die Infektionswerte in NRW so niedrig wie derzeit in Sachsen, wo aus genau diesem Grund andere Regeln gelten, würde er Ähnliches wohl auch für das eigene Bundesland erwägen. Für sein Vorgehen hat er derzeit gute Argumente. Hält dieser Trend an, womöglich auch bald wieder in der K-Frage.  

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