Kommentar zur Klinik-ReformSpezialisierung birgt Risiken

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Uniklinik_Köln

Die Kölner Uniklinik

Düsseldorf  – Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will die Krankenhauslandschaft in NRW fit für die Zukunft machen. Während es auf dem Land vielerorts zu wenig Kliniken gibt, tobt in den Ballungsräumen ein ruinöser Konkurrenzkampf um die Patienten.

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Das Ungleichgewicht soll durch eine neue Bedarfsplanung behoben werden. Künftig sollen sich die Krankenhäuser zudem stärker spezialisieren. Wer komplizierte Eingriffe ausführen will, muss Routine und die nötige Ausstattung nachweisen. Nicht jedes Krankenhaus kann eben alles gleich gut. Die Spezialisierung kann ein vernünftiger Schritt sein, der nicht zuletzt der Patientensicherheit dient.

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NRW braucht Reserve-Kapazitäten

Die Ziele der Krankenhaus-Reform sind richtig und werden von Kassen, Ärzteschaft und Kliniken mitgetragen. Ob die Pläne auch bei den Patienten Beifall auslösen, bleibt abzuwarten. Denn die Spezialisierung birgt auch Risiken, vor allem bei Notfällen. Für Schlaganfall-Patienten, die auf dem Land leben, kann es beispielsweise fatal sein, wenn eine wohnortnahe „Stroke-Unit“ geschlossen wird und die nächste Spezialklinik weit entfernt liegt.

Die Pandemie hat gezeigt, dass auch kleinere Krankenhäuser für die Grundversorgung enorm wichtig sind. Im Fokus der Klinik-Reform dürfen daher nicht nur ökonomische Interessen stehen. Schließungen von Klinikstandorten könnten sich als folgenschwerer Fehler erweisen. NRW braucht Reservekapazitäten, um künftige Krisen bestehen zu können.

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