Kommentar zur Leverkusener RheinbrückeAm Ende blieb nur die Notbremse

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Rheinbrücke A1 Leverkusen

Ein Blick auf die Leverkusener Rheinbrücke.

  • Der Landesbetrieb Straßen NRW hat dem Baukonzern Porr mit sofortiger Wirkung gekündigt.
  • Nun muss das Projekt neu ausgeschrieben werden und der Bau wird sich bis mindestens 2023 hinziehen.
  • Ein Kommentar

Leverkusen – Egal wie der juristische Streit um den Neubau der Leverkusener Rheinbrücke ausgeht – der Schaden ist jetzt schon eingetreten. Und er wird immens sein. Mehrkosten von 300 Millionen Euro und eine mindestens zwei Jahre längere Bauzeit sind nach Ansicht aller Experten realistisch.

Doch wie konnte es dazu kommen? Hat der österreichische Baukonzern, der international unbestritten einen guten Ruf genießt, ein unrealistisches Angebot abgegeben? Fußte es einzig auf der Hoffnung, dass es den chinesischen Auftragnehmern irgendwie gelingen werde, den Stahl nach deutschen Qualitätsnormen zu verarbeiten?

Es scheint unstrittig, dass auch Straßen NRW wegen des hohen Zeitdrucks bei der Planung schwere Fehler unterlaufen sind. Bei der Kampfmittelsondierung gab es eine Verzögerung von einem Jahr. Die übliche Umweltprüfung vor dem Abbruch der alten Brücke hat man offenbar übersehen.

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Dem Verkehrsminister blieb gar nichts anderes übrig, als den Experten zu vertrauen und die Notbremse zu ziehen. Noch schlimmer als der Zeitverzug wäre ein Brückenneubau von minderer Qualität.

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Die spannende Frage ist, wie Straßen NRW bei der nun erforderlichen europaweiten Neuausschreibung, die wieder unter Zeitdruck erfolgt, verhindern will, dass die gleichen Fehler nicht noch einmal gemacht werden. Stahlteile, die in China verarbeitet wurden, wird in der Politik niemand mehr akzeptieren. Am Freitag wollte und konnte sie niemand beantworten.

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