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Stadt hinkt hinterherSPD-Gesundheitsexperte fordert mehr Impfungen auch in Köln

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Spritze Symbolbild

Mehrere an Omikron angepasste Impfstoffe sind jetzt verfügbar. 

Düsseldorf – Die SPD im Düsseldorfer Landtag wirft der NRW-Landesregierung vor, trotz Zunahm bei den Corona-Infektionen die Impfkampagne gegen die Pandemie zu vernachlässigen.

„Die Herbstwelle baut sich auf und NRW-Gesundheitsminister Laumann schaut dabei nur zu“, sagte SPD-Gesundheitsexperte Rodion Bakum dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es dürfe nicht sein, dass Hausärzte und Kommunen bei der Bestellung und Verteilung des Impfstoffs allein gelassen würden. „Hier darf der NRW-Gesundheitsminister nicht bloß nach Berlin zeigen, sondern muss selbst liefern“, erklärte der Politiker aus Mülheim an der Ruhr.

Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts hatte Auffrischungsimpfungen für Menschen über 60 Jahre oder mit Vorerkrankungen empfohlen. Aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion an die Landesregierung geht jetzt hervor, dass „zirka sechs bis acht Millionen“ Menschen in NRW erneut geimpft werden müssten. Die Verteilung der angepassten Covid-19-Impfstoffe BA 4/5 erfolge allerdings diesmal „ausschließlich über das Apothekensystem“.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Die meisten Impfungen nehmen die Hausärzte vor. Kommunale Impfangebote würden sich „insbesondere an Personengruppen richten, die mit regulären Impfangeboten kaum oder nicht zu erreichen seien“, heißt es.

Köln impft weitaus weniger als möglich wäre

Aus Sicht von Bakum, der ausgebildeter Assistenzarzt ist, reicht das nicht aus. Denn: Laut Antwort der Landesregierung müssen die Kommunen derzeit nur ein Drittel der maximal verfügbaren Impfkapazitäten vorhalten. Diese liegt zum Beispiel in Köln bei 15.136 Impfungen pro Woche.

Die derzeit „aktivierte Impfkapazität“ liegt bei 5406 Impfungen pro Woche. Leverkusen kommt auf 834, Solingen auf 800 und Bottrop auf 589 mögliche kommunale Impfungen pro Woche. „Die Landesregierung sollte dringend auf die verschärfte Lage reagieren und für die regionale Impfkampagne selbst den Turbo-Booster anwerfen“, rät der SPD-Gesundheitsexperte.

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Dazu sei es nötig, selbst Geld in die Hand zu nehmen, um verstärkt aufsuchende Impfangebote in medizinischen und Pflegeieinrichtungen zu ermöglichen. „Mobile Teams, die vom Land finanziert werden, könnten dabei eine große Unterstützung sein", sagte Bakum.

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