Papst Franziskus veröffentlichte vier Enzykliken, darunter „Laudato si'“, das die Pariser Klimaverhandlungen beeinflusste.
Theologische WurzelnDie Lehrschreiben von Papst Franziskus

Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken starb am Montag im Alter von 88 Jahren, wie der Vatikan mitteilte. (Archivbild)
Copyright: Stefano Rellandini/Reuters Pool/AP/dpa
Der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorbene Papst Franziskus hat vier Lehrschreiben hinterlassen. Seine erste Enzyklika legte er bereits 2013 kurz nach Beginn seines Pontifikats vor. Auf besonders große Resonanz stieß seine 2015 veröffentlichte Umweltenzyklika „Laudato si'“.
„Lumen fidei“
Gut drei Monate nach seinem Amtsantritt veröffentlicht Papst Franziskus seine erste Enzyklika. Das Lehrschreiben zu theologischen Fragen mit dem Titel „Lumen Fidei“ („Licht des Glaubens“) wurde vom Pontifex auf der Grundlage von Aufzeichnungen seines Vorgängers Benedikt XVI. vollendet.
In dem Werk bekräftigen Franziskus und Benedikt XVI. das katholische Verständnis der Ehe als Bund von Mann und Frau. Zudem wird betont, dass der Glaube an Gott dem Allgemeinwohl dienen solle und Christen nicht „arrogant“ sein dürften, sondern „demütig“ sein sollten.
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„Laudato si'“
Vor der Weltklimakonferenz 2015 in Paris veröffentlicht Franziskus die Umweltenzyklika „Laudato Si'“ („Gelobt seist du“). Darin unterstreicht er die Verantwortung der Menschheit für den Klimawandel.
Dem Text wird heute ein Einfluss auf die später erfolgreich zu Ende geführten Verhandlungen über das Pariser Klimaschutzabkommen zugeschrieben. Er war auch Diskussionsgegenstand in wissenschaftlichen Fachblättern, was für religiöse Texte äußerst selten ist.
Anschluss mit „Laudate Deum“
Mit dem apostolischen Schreiben „Laudate Deum“ („Lobt Gott“) schließt der Papst im Oktober 2023 an die Enzyklika an. „Wie sehr man auch versuchen mag, sie zu leugnen, zu verstecken, zu verhehlen oder zu relativieren, die Anzeichen des Klimawandels sind da und treten immer deutlicher hervor“, schreibt der Pontifex darin.
Er beklagt, dass der Übergang von fossilen Brennstoffen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu langsam vollzogen werde. „Laudate Deum“ erscheint knapp zwei Monate vor der UN-Klimakonferenz in Dubai.
„Fratelli tutti“
Sein drittes Lehrschreiben legt der Papst im Oktober 2020 vor. In seiner „Sozialenzyklika“ beschwört er einen „neuen Traum der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft“, der besonders in Zeiten der Corona-Pandemie unverzichtbar sei.
„Radikaler Individualismus“ sei das am schwersten zu besiegende Virus, mahnt Franziskus. Die „Zerbrechlichkeit der weltweiten Systeme angesichts der Pandemie“ habe gezeigt, „dass nicht alles durch den freien Markt gelöst werden kann“.
„Dilexit nos“
Ein Jahr später folgt die Enzyklika „Dilexit nos“ („Er hat uns geliebt“) mit dem Untertitel „Über die menschliche und göttliche Liebe des Herzens Jesu Christi“.
In der heutigen Gesellschaft laufe der Mensch Gefahr, „den Mittelpunkt, seine eigene Mitte zu verlieren“, zitiert Franziskus darin den früheren Papst Johannes Paul II.. Die Menschen seien heutzutage „oft zerstreut, gespalten“ und „ohne ein inneres Prinzip“, schreibt er. „Es fehlt das Herz.“ (afp)

