Flucht in allerletzter Sekunde

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Kopfüber landete die Planierraupe im Trichter einer Bandanlage.

Kopfüber landete die Planierraupe im Trichter einer Bandanlage.

Eine Planierraupe wurde von der Schaufel eines Braunkohlenbaggers zertrümmert. Der Fahrer blieb unverletzt.

Rhein-Erft-Kreis / Hambach - Wie erst jetzt bekannt wurde, ist es am 22. April im Tagebau Hambach zu einem schweren Betriebsunfall gekommen. Ein Braunkohlebagger rammte dabei eine schwere Planierraupe vom Typ Caterpillar mit seinem Schaufelrad und wuchtete die Raupe in den Auffangtrichter der Kohle-Bandanlage. Der Fahrer der Raupe blieb unverletzt, weil er in letzter Sekunde aus seinem Gefährt springen und aus dem Bereich des herannahenden Schaufelrades fliehen konnte.

Nach Angaben der Pressestelle von RWE Power hatte sich die Raupe oberhalb des Abgrabungsbereiches festgefahren. Als der Ausleger des Kohlebaggers zurückschwenkte, kam die Raupe weder vor noch zurück. Auch der Versuch des Raupenfahrers, seinen Kollegen im Bagger per Funk zu warnen, schlug fehl. Für den Baggerführer sei die Gefahr nicht erkennbar gewesen. Noch während sich der Fahrer in Sicherheit brachte, hob das rotierende Schaufelrad des Baggers die Raupe hoch. Die Raupe landete kopfüber im Trichter des Schaufelrades, in der normalerweise die Kohle zur Verladestation transportiert wird.

Der Bagger habe bis auf „ein paar Kratzer“ kaum Schaden genommen, teilte das Unternehmen mit. Die Raupe allerdings sei schwer beschädigt, die Führerkabine völlig zerstört worden. Der Schaden belaufe sich auf „mehrere 10 000 Euro“, hieß es.

Vor rund zwölf Jahren war es im Tagebau zu einem ähnlichen Unfall gekommen. Dabei war der Fahrer der Raupe getötet worden. Seither sei der schwenkbare Arm eines Braunkohlenbaggers an beiden Seiten mit Ampeln versehen. „Rot“ zeigt Gefahr an, weil sich die Schaufel auf den Betrachter zubewegt. „Grün“ signalisiert, dass man den Schwenkbereich gefahrlos betreten kann. Die Sicherheitsvorkehrungen seien zum Zeitpunkt des Unfalls die Sicherheitseinrichtungen einwandfrei gewesen, hieß es.

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