Kindersitze und Co.So transportiert man Kinder mit dem Fahrrad wirklich sicher
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Wie die jüngsten Familienmitglieder am bequemsten und sichersten mit dem Fahrrad transportiert werden können.
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Die wärmende Frühlingssonne lockt nach draußen in die Natur. Schnell die Kinder eingepackt und los geht die kleine Fahrradtour. Doch wie werden die jüngsten Familienmitglieder gut und sicher mit dem Rad transportiert? Die Möglichkeiten sind vielfältig – vom Fahrradsitz bis zum Anhänger, vom Nachziehrad bis zur Lastenkiste. Auch für den Alltag zwischen Haus, Kindergarten, Job, Einkauf und Spielplatz ist ein guter Kindertransporter hilfreich und praktisch.
Sitze für den Gepäckträger
Kindersitze gibt es für vorne (bis 15 Kilogramm) und für hinten (bis 22 Kilogramm). „Viele Eltern meinen, dass sie das Kind vorne besser im Blick haben“, sagt Stephan Behrendt, Technik-Experte vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Der Nachteil sei allerdings, dass die Sitzschale nicht so hoch sein könne wie hinten, weil der Radfahrer dann zu wenig sieht. Wer den Sitz hinten befestigt, muss darauf achten, dass er nicht zu nah am Sattel angebracht ist. Behrendt: „Sonst hat der Nachwuchs ständig einen Rucksack im Gesicht.“ Der Experte empfiehlt, sich im Fachhandel beraten zu lassen. Generell sollte auf einen vernünftigen Speichenschutz geachtet werden, damit die Kinderbeine gefahrlos baumeln können. „Unbedingt das Fahrrad zum Kauf mitnehmen, damit der Sitz nachher passt“, rät Behrendt weiter.
Bestimmungen
Laut Straßenverkehrs-Ordnung dürfen nur mindestens 16 Jahre alte Personen Kinder bis zum Alter von maximal sieben Jahren mit dem Fahrrad transportieren.
Meistens sind Kinder aber erst ab neun Monaten fähig, eigenständig zu sitzen. In sogenannten Kinderanhängern können bereits jüngere Babys transportiert werden. Neben den üblichen Y-Gurten sind sogar spezielle Babyschalen erhältlich. Die Anhänger gibt es als Ein- und Zweisitzer und bieten meist noch Stauraum. Außerdem können sie häufig zum Jogger oder Buggy umgebaut werden. „Dadurch dass die Kinder darin bequem schlafen können, sind diese selbst für lange Touren geeignet“, sagt Behrendt. Allerdings gebe es deutliche Qualitätsunterschiede. „Die Hochpreisigen sind beispielsweise gefedert, lassen sich außerdem aber später meistens prima wiederverkaufen.“ Die Anhänger sind besonders sicher, da sie im Fall einer Kollision nicht mit dem Fahrrad umkippen, sondern vom Auto einfach weggeschoben werden.
Eine Lastenkiste
Jetzt heißt es selber treten
Nachziehrad
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Wenn das Kind schon selbst treten kann, bietet sich im Straßenverkehr ein Nachziehrad ohne Vorderrad an, das über eine Verbindungsstange am Elternrad hängt. „Darauf darf das Kind aber keinesfalls einschlafen“, sagt Behrendt.
Straßenrad
Beim ersten richtigen Fahrrad muss vor allem die Größe stimmen. Deshalb sollten Kinder immer beim Kauf dabei sein. Eine Faustregel lautet: Wenn der Sattel ganz tief ist, müssen beide Füße auf den Boden kommen.
Spielrad
„Bis zum Alter von acht Jahren müssen Kinder auf dem Gehweg fahren“, so Behrendt. Ein Spielrad braucht daher keine straßenverkehrstaugliche Ausstattung.
Tretroller
Mit kleinen Tretrollern können Kinder ebenfalls ihren Gleichgewichtssinn austesten und neue Formen der Fortbewegung weiter kennenlernen.
Laufrad
Schon früh können Kinder mit dem Laufrad ihren Aktionsradius erweitern. Ebenso erlernen sie damit das Abstoßen vom Boden mit den Füßen. Stephan Behrendt, Technik-Experte vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), hat zudem einen Tipp: „Gummiräder sind deutlich leiser als Hartplastikreifen.“
Sogenannte Lastenräder sind immer häufiger zu sehen. „Der Trend kommt vor allem aus den Niederlanden und aus Dänemark“, sagt Behrendt. In den Kisten meistens vorne – müssen richtige Gurtvorrichtungen angebracht sein, damit Kinder damit transportiert werden dürfen. Eines gibt der Experte allerdings zu bedenken: Das zu bewegende Gewicht kann am Ende bis zu 50 Kilogramm betragen.“ Da muss dann ordentlich in die Pedale getreten werden.