Saturn am HansaringMillionen in den Umbau investiert

Lesezeit 3 Minuten
Im Erdgeschoss der umgebauten Saturn-Filiale am Hansaring spazieren die Kunden wie in Hollywood auf einem „Walk of Fame“. (Bild: Michael Bause)

Im Erdgeschoss der umgebauten Saturn-Filiale am Hansaring spazieren die Kunden wie in Hollywood auf einem „Walk of Fame“. (Bild: Michael Bause)

Nordstadt – „Übersichtlich“ – diese Antwort ist am Donnerstag immer wieder von Kunden auf die Frage zu hören, wie die umgebaute Saturn-Filiale am Hansaring auf sie wirke. Andere Antworten lauteten „schicker“, „moderner“, „offener“ – oder einfach „schöner“. Wenn man die alte Raumaufteilung gewohnt sei, müsse man sich „erst mal zurechtfinden“, urteilen zwei junge Frauen in der Klassikabteilung. „Ich muss mich neu orientieren“, sagt ein Leverkusener, der „ein bis zwei Mal im Monat“ bei Saturn in der Innenstadt einkauft.

Draußen verkündet ein großes Plakat die Neueröffnung des „weltgrößten Entertainment-Hauses“. Um zehn Uhr ist es soweit, der neue Laden öffnet offiziell seine Pforten. Allerdings konnten ihn die Kunden schon während der Computerspielemesse Gamescom nutzen. Im Februar hatten die Umbauarbeiten begonnen. Der Eingang liegt jetzt nicht mehr an der Ecke Hansaring, sondern ein paar Meter weiter in der Ritterstraße und damit näher an zweiten Saturn-Gebäude in der Maybachstraße, in dem unter anderem Computer und Mobiltelefone angeboten werden. „Wir haben beide Häuser näher zusammengebracht“, sagt Marc Gerhards, Gesamtverkaufsleiter Entertainment.

Hommage an den „Walk of Fame“

Hat der Besucher im Eingangsbereich die Figuren eines grinsenden Shrek und eines furchterregend das Maul aufreißenden King Kong passiert, öffnet sich vor ihm der Hauptraum, und gleich wird die nächste wesentliche Änderung deutlich. Das erste Stockwerk, in dem sich die Klassik- und Jazzabteilung befanden, ist komplett weggerissen worden. „Der Nachteil waren die vielen Nischen, die dunklen Ecken“, so Gerhards. Klassik und Jazz sind nun auf derjenigen Seite des 2.100 Quadratmeter großen Parterres untergebracht, wo sich auch Blue-Ray-DVDs in vergrößertem Angebot, Aktionsware und Fanartikel finden.

Auf der anderen Seite des breiten Gangs, der vom Eingang bis zu einer Videowand führt und mit seinen fünfzackigen, mit den Namen von Film- und Musik-Stars versehenen Sternen dem „Walk of Fame“ nachempfunden ist,stehen die Sortimente der Rock- und Pop-CDs, differenziert nach Genres wie Folklore, Hip-Hop, Soul, Musical oder Hard and Heavy. Angegliedert ist der traditionelle Bereich für Vinylplatten. „Das schwarze Gold ist immer noch gefragt“, so Gerhards. Ein „Wachstumsmarkt“ sei der Handel mit DVDs von TV-Serien, von der „Lindenstraße“ über „Dallas“ bis zu „CSI“, Saturn hat darauf mit einem erweiterten Angebot reagiert, das mehr als die gesamte Rückwand des Erdgeschosses einnimmt.

Den Wegfall des obersten Raums gleicht das größere Fassungsvermögen der neuartigen Regale aus. Dazu gekommen ist eine Abteilung für Bücher, nicht nur für solche, die mit Musik und Film zu tun haben. Dort sollen künftig auch Bände bereitliegen, die Saturn-Kunden in einem Online-Shop bestellen können, der zurzeit aufgebaut wird.

Erst ab 14 Uhr darf gezockt werden

900 Quadratmeter misst das Untergeschoss, das zum größten Teil Computerspielen vorbehalten ist – mit Gelegenheit zum Ausprobieren. Nach Angaben des Unternehmens ist das Software-Angebot um das Vierfache erweitert worden. Im Keller eingerichtet ist zudem eine „Kinderwelt“, zu der eine Spielecke, Bildschirme für PC-Spiele und Filme sowie Regale mit Büchern gehören. Außerhalb der Ferien würden die Konsolen in freiwilliger Selbstverpflichtung erst um 14 Uhr angestellt, um Kinder nicht in Versuchung zu bringen, die Schule zu schwänzen, betont Gerhards.

Nach seinen Worten hat Saturn einen „einstelligen Millionenbetrag“ investiert. So viele Kunden auch die neue Übersicht zu schätzen wissen, mancher mag das Verwinkelte früherer Zeiten vermissen. So wie der 33-Jährige, der sagt, die alten Räume hätten ein gewisses „Flair“ gehabt; es habe ihn eher zum Stöbern verleitet.

KStA abonnieren