Einsatz in virtueller Welt3D-Brille soll Feuerwehrleute im Kreis Euskirchen ausbilden

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Mithilfe der Brille geht es gefahrlos in den Einsatz.

Weilerswist/Zülpich – Verkehrsunfall, Zimmerbrand, Gefahrguttransport – es gibt kaum ein Feuerwehrszenario, das nicht trainiert werden kann. Dafür müssen die Kameraden aus Zülpich, Weilerswist, Vettweiß, Erftstadt und Nörvenich künftig aber nicht mehr in die Einsatzkleidung schlüpfen, sondern sich lediglich eine Virtual-Reality-Brille anziehen und das Gamepad zur Hand nehmen.

Im Rahmen des Leader-Projekts „Bördefeuer“ setzen die Freiwilligen Feuerwehren auf ein innovatives virtuelles Ausbildungskonzept. Dafür haben die Verantwortlichen eine moderne Einsatzsimulationssoftware angeschafft, in deren Mittelpunkt ein virtuelles 3D-Training steht.

Lagebeurteilungen realitätsnah trainieren

Einzelne Feuerwehrleute, Führungskräfte oder Gruppen können sich mithilfe von Computer und Bildschirm intensiv auf Einsätze vorbereiten. „Unsere Erfahrungen sind, dass wir mithilfe der Software Lagebeurteilungen sehr realitätsnah trainieren können und der Lerneffekt gesteigert wird“, sagt Martin Halfkann, Gemeindebrandinspektor und Mitglied der Wehrleitung in Weilerswist.

Nach Angaben der Entwickler stecken bereits 65.000 Arbeitsstunden in dem Programm – Tendenz steigend. „Wir hoffen, dass wir schon bald die rettungsdienstliche Komponente abbilden können“, berichtet Peter Berndgen, Sprecher der Feuerwehr Nörvenich. Dann seien die Einsätze noch mal realistischer, als sie es jetzt schon sind.

Programm beruht auf deutschen Normen

Den Möglichkeiten seien eigentlich keine Grenzen gesetzt, sagt Saskia Beutelmann von der Entwicklungsfirma „FwESI“. So sei es kein Problem, mit wenigen Mausklicks beispielsweise Autos in einer Rettungsgasse zu verschieben, damit das Feuerwehrauto nicht mehr so leicht zur Unfallstelle kommt. Auch echte Einsätze können laut Beutelmann nachgespielt werden – beispielsweise für die Einsatznachbesprechung.

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Mithilfe der Brille geht es gefahrlos in den Einsatz.

„Der Vorteil der Software ist, dass sie aus Deutschland kommt. Damit beruht alles auf deutschen Normen“, so Berndgen. Zunächst habe man Kontakt zu einer Firma aus Neuseeland aufgenommen. Doch die Fahrzeuge seien ganz anders aufgebaut gewesen als hierzulande. Entsprechend habe man davon wieder Abstand genommen.

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Alle Beteiligten betonten bei der Vorstellung des neuen Trainingssystems, dass es sich nicht um ein Computerspiel handele, sondern um ein Trainingsmittel. „Man kann nur die Dinge nutzen, die man sich zu Beginn des Einsatzes mitnimmt“, erklärte Halfkann. Eine Stärke der Software sei, so der Gemeindebrandinspektor, ihre Nähe zur Realität. So werden auch die Farben des Rauchs unterschiedlich dargestellt.

„Wir werden die Ausbildung mit dem Programm auf ein neues Niveau heben“, betonte Peter Berndgen, der sich vorstellen kann, auf diesem Weg auch junge Menschen für die Arbeit bei den Feuerwehren begeistern zu können.

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