Coverband „U2fly“ in LeichlingenKonzert-Comeback nach der Flut - Spenden gesammelt

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Das durch die Hochwasser-Katastrophe unterbrochene Festival „Livelingen“ lebte beim Konzert von „U2fly“ wieder auf.

Das durch die Hochwasser-Katastrophe unterbrochene Festival „Livelingen“ lebte beim Konzert von „U2fly“ wieder auf.

Leichlingen – Abgesagt und verschoben werden mussten die Konzerte der Reihe „Livelingen“ in den vergangenen Wochen aufgrund der Hochwasser-Katastrophe in der Stadt. Doch am Donnerstagabend um 19 Uhr ging es mit „U2fly“ – im Gegensatz zur ersten Veranstaltung am 8. Juli diesmal bei strahlendem Sonnenschein – in die zweite Runde.

Veranstalter Joshua Mers freute sich nach all dem umso mehr, dass die Veranstaltung stattfinden konnte, nachdem zuletzt von der Stadtverwaltung noch der Boden untersucht wurde, weil befürchtet wurde, dass dieser durch den Wupperschlamm kontaminiert worden sein könnte: „Jetzt stehen ein paar schönen Stunden bei guter Musik im alten Stadtpark aber wirklich nichts mehr im Wege, so dass wir den ganzen Stress der letzten Wochen für einen Abend vergessen können.“

Ihm sei es ein wichtiges Anliegen, etwas für die Betroffenen der Flut in Leichlingen zu tun, weshalb er nicht nur am Eingang eine Spendenbox der Hilfs-Initiative „Wir für Leichlingen“ aufgestellt hatte, über die 450 Euro von den Besuchern zusammengekommen seien.

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Noch mehr Konzerte

Für die Konzerte der Reihe „Livelingen“, die wegen des Hochwassers ausgefallen sind, gibt es Ersatztermine im Stadtpark. Weiter geht es, wenn die Unglückssträhne ein Ende nimmt und die Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt – donnerstags am 19. August mit einem Auftritt von „Mr. B. Fetch“, am 9. September mit einer Band, die noch gefunden werden muss, und am 16. September mit „Kaschämm“.

Außerdem findet vom 3. bis 5. September, Freitag bis Sonntag, im Leichlinger Park das eigentliche große „Grammo-Musik-Festival“ statt, auf das sich die Fans schon freuen können. (tb)

Sondern er erhöhte den Betrag noch um 1000 Euro, einen großzügigen Teil des Gewinns des Abends. Dieser stammt wohlgemerkt nur aus dem Getränkeausschank und dem Verkauf von „Livelingen“-Festivalbechern, denn der Eintritt war frei. Den Online-Check-In hatten 825 Personen genutzt.

Barfuß und mit Campmobil

Peter Jahn ist mit seinem Camper-Van zu seinem ersten Konzert dieses Jahr gekommen, in dem er in der Nähe campen darf, um das Festivalgefühl perfekt zu machen. Der überzeugte Barfußläufer vertraute den Veranstaltern voll und ganz, dass keine Gefahr vom Boden ausgehe. „Die Wiese mit dem Wupperschlamm hier ist schöner als der Teppich in so mach einem Fünf-Sterne-Hotel“, sagt der überglückliche Solinger, der jedem empfiehlt, barfuß durchs Leben zu gehen, da man sonst den Kontakt zur Mutter Erde verliere.

Was das Hygienekonzept angeht, wurde im Vergleich zu der Premiere deutlich nachgebessert. Um sicher zu stellen, dass jeder Gast auf dem Gelände geimpft, getestet oder genesen ist, gab es diesmal am Eingang bei der Kontrolle der entsprechenden Dokumente Armbändchen. Zusätzlich wurde vom „Grammo-Events“-Team diesmal strikt verhindert, dass sich man sich über Schlupflöcher, wie den großen Notausgang, ohne Zertifikat-Kontrolle Zugang verschaffen konnte. Beim Anstehen, an Kassen beim Bestellen und an den Toilettenwagen gilt nach wie vor eine Maskenpflicht, welche auch wirklich überdurchschnittlich gut eingehalten wurde. Der Check-In zur Datenerfassung für die Kontaktrückverfolgung erfolgt weiterhin in eigener Verantwortung, dieser wurde von den Gästen auch wahrgenommen.

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Felix war mit seiner Familie aus Leverkusen da, die sich schon früh eine Bierbank mit bestem Blick auf die Bühne gesichert hat. „Am besten hier gefällt mir die Musik“, berichtete der neunjährige U2-Fan, für den diese gar nicht laut genug sein konnte. Er sei auch schon beim ersten „Livelingen“-Konzert dabei gewesen, aber die Band „U2fly“ sei einfach cooler, sagte er. An ihm lag es also ganz bestimmt nicht, dass der Frontsänger der Coverband regelrecht dafür kämpfen musste, dass das Publikum mitsingt: „Ihr seid alle eingerostet!“ Das ist nach dem langen Lockdown sicher ein wenig wahr.

Organisator Joshua Mers äußerte sich sehr froh darüber, dass er mit der Stadt Leichlingen für die ausgefallenen Konzerte nun neue Ausweichtermine finden konnte, um alles nachzuholen: „Die Stadt hat hier sehr fair reagiert“, sagte er. Jedoch: „Je nach Infektionsgeschehen müssen die Konzerte aber eventuell dann als Sitzkonzerte stattfinden.“

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