Der Ophovener Weiher stellt bei Hochwasser ein Risiko für Schlebuscher Wohngebiete dar. Der Wupperverband stellte einen neuen Schutzplan vor.
„Muss was passieren“Das hat der Wupperverband mit dem Ophovener Weiher in Schlebusch vor

Der Ophovener Weiher
Copyright: Ralf Krieger
Der überlaufende Ophovener Weiher zwischen Schlebusch und Steinbüchel trug im Juli 2021 erheblich mit zur Überflutung von Teilen Schlebuschs bei. Seit der Hochwasserkatastrophe wird darüber debattiert, wie dieses Regenrückhaltebecken verändert werden muss, um die südwestlich gelegenen Wohngebiete bei künftigen Regenfluten besser zu schützen – auch in der Zukunftsaufgabe Klimaresilienz Leverkusen (ZAK) genannten Diskussions- und Informationsplattform, die jüngst wieder tagte, wie die Stadt berichtet.
Eigentlich war 2022 bereits beschlossen worden, dass der Weiher vergrößert werden soll, damit er eine höhere Regenmenge aufnehmen kann. Die Arbeiten dazu sollten in diesem Jahr beginnen. Im Juli 2023 kam aus dem ZAK die Forderung nach einem hundertjährigen Hochwasserschutz (HQ100) für den Ophovener Weiher. Damit waren die bereits gefassten Beschlüsse Makulatur, denn der in seiner aktuellen und auch im Ausbau geplanten Verfassung gibt es nur einen Schutz gegen ein Hochwasser, das statistisch alle 15 Jahre auftreten kann.
In der aktuellen Sitzung des ZAK nun stellte Marlene Liebeskind, Bereichsleiterin Gewässerentwicklung beim Wupperverband, vor, was an dem aktuell 33.500 Quadratmeter großen See geändert werden muss, um den gewünschten Schutz zu erreichen. Der den Weiher nach Südwesten abschirmende Damm müsste um 1,15 Meter erhöht werden. Vor allem aber müssten 26.000 Kubikmeter Wasser aus dem Weiher entnommen werden. Das führt dazu, dass die Wasserfläche künftig 1,05 Meter niedriger liegen wird als aktuell.
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Wasserfläche des Weihers wäre deutlich kleiner
Die Wasserfläche wäre nur noch 19.000 Quadratmeter groß und der Weiher wäre sehr viel flacher als jetzt. Das wiederum vergrößert die Gefahr der Verlandung. Dem kann durch Entnahme von Sedimenten entgegengewirkt werden.
Liebeskind stellte alternativ auch Maßnahmen für einen 75-jährigen Hochwasserschutz (HQ75) vor. Sie machte aber deutlich, dass der Wupperverband die Variante für HQ100 bevorzugt, weil nur durch diese die Häuser an der Gezelinallee sicher vor Hochwasser infolge von extremen Regenfällen sicher geschützt seien. Und Liebeskind unterstrich auch, dass aus Sicht des Verbandes nicht viel Zeit bleibt, um den Ophovener Weiher in diesem Sinn zu ertüchtigen: „Es muss an diesem Hochwasserrückhaltebecken etwas passieren und das möglichst bald.“
Auch die Baumaßnahmen für HQ100 wären wahrscheinlich seitens der Bezirksregierung förderfähig. Endgültig geklärt ist das aber noch nicht. Eigentümer des Weihers sind die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL). Der Verwaltungsrat der TBL beschloss nach der Sitzung des ZAK, dass der Wupperverband die Planungen für die Vorzugsvariante HQ 100 am Ophovener Weiher fortführen soll. Als nächste Schritte folgen jetzt die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, dann das Planfeststellungsverfahren. Kommt es zum Baubeschluss, werden die Arbeiten vergeben. Baubeginn könnte womöglich im Jahr 2026 sein. So jedenfalls lautet die Einschätzung des Wupperverbandes.