Bahnhof Leverkusen-MitteRattenplage empört Bürger

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Von Bauen durchzogen sind die Beete neben dem Bahnhofsgebäude. Weil die Müllbehälter überquellen, finden Ratten dort reichlich Nahrung.

Von Bauen durchzogen sind die Beete neben dem Bahnhofsgebäude. Weil die Müllbehälter überquellen, finden Ratten dort reichlich Nahrung.

  • Die Rattenplage am Bahnhof Wiesdorf nimmt überhand.
  • Bürgerin Meike König fordert von Stadt und Bahn, den Missstand besser zu bekämpfen.
  • Geschieht das nicht, will sie bei der Einweihung des Busbahnhofs protestieren.

Leverkusen – Abends wird es äußerst lebendig am Wiesdorfer Bahnhof. Ratten machen sich über Essensreste an den Mülltonnen her, schwärmen gar bis auf den Rialto-Boulevard aus. Meike König beobachtet das schon eine ganze Weile. Jetzt hat sie eine Beschwerde verfasst und diese an das Gesundheitsamt der Stadt, an die Deutsche Bahn, an den Oberbürgermeister und an das Gesundheitsministerium in Düsseldorf geschickt.

Die Rattenplage am Hauptbahnhof der Stadt sei gefährlich, argumentiert sie, vor allem für Kinder jetzt im Sommer. Die Ratten übertragen Krankheiten, und angesichts der enormen Population müsse der Bahnhof und sein Umfeld dringend desinfiziert werden.

Speisen landen neben den Abfallbehältern

Ein Problem sei, dass ein Laden im Bahnhofsgebäude Essen verkaufe und die Reste oft in die Müllbehälter in der Nähe wanderten. Der Laden, findet König, „dürfte bei so vielen Ratten doch überhaupt keine Genehmigung mehr erhalten, offene Speisen und Getränke zu verkaufen“.

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Das Problem sei seit Jahren bekannt; auf Hinweise hätten Bahn und Stadtverwaltung kaum reagiert. Sporadisch würden zwar einige Rattenfallen aufgestellt. Aber das sei völlig unangemessen, kritisiert König. „Die paar Fallen nützen überhaupt nichts bei dieser riesigen Menge Tiere.“

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Gelegentlich tut die Bahn etws gegen die Plage am Wiesdorfer Bahnhof.

Die bepflanzten Areale auf der Innenstadtseite neben dem Bahnhofsgebäude seien von Gängen durchzogen; Hunderte Ratten wohnten dort. Auf der anderen Seite des Bahnhofs sehe es in den Beeten kaum besser aus.

Daher planen König und weitere Bürger, die sich mit der Rattenplage nicht abfinden wollen, eine Protestaktion: Wenn im Herbst der neue Busbahnhof eingeweiht wird, wollen sie die Feier stören mit einer Demonstration und Plakaten.

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Eine Falle am Bahnhof Mitte

Diese Ankündigung scheint zu helfen. Am Mittwoch kündigte die Stadtverwaltung eine „abermalige gemeinschaftliche Bekämpfungsaktion gegen die Rattenplage“ am Bahnhof an. Das sei mit der Deutschen Bahn so vereinbart; die Spezialisten für Schädlinge erhielten die Hinweise von Meike König.

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Stadt-Sprecherin Julia Trick sagte auf Anfrage, untätig sei man auch bisher nicht gewesen. Das letzte Mal seien die Ratten am Bahnhof vor etwa einem Jahr bekämpft worden. Ein Problem sei, dass „immer wieder Müll in den anliegenden Grünbereichen entsorgt wird, statt in den dafür vorgesehenen Behältern“. Meike König findet, dass die Mülleimer einfach viel öfter geleert werden müssten. Dann wäre der Bahnhof Mitte auch nicht mehr so ein Paradies für Ratten.

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