Die Linienbusse werden in Opladen auch weiterhin den direkten Weg von der Gerichtsstraße zum Busbahnhof nehmen.
Copyright: Britta Berg
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Leverkusen – Einen Verkehrsversuch zur Führung der Buslinien von der Gerichtsstraße zum Busbahnhof in Opladen wird es vorerst nicht geben. Eine Mehrheit von 27 zu 20 Stimmen hat im Stadtrat einem entsprechenden Antrag der CDU nicht zugestimmt, der eine bessere Aufenthaltsqualität am oberen Ende der Bahnhofstraße zum Ziel hatte.
Auf dem künftigen Bruno-Wiefel-Platz zwischen Bahnhofstraße und Bahnhof solle Ruhe einkehren, Außengastronomie zum ungestörten Verweilen einladen, so das Ziel der CDU. Dafür müssten die dort bisher alle paar Minuten querenden Linienbusse auf einen Umweg geschickt werden, nämlich von der Gerichtsstraße aus über die Freiherr-vom-Stein-Straße zum Kreisverkehr an der Lützenkirchener Straße und vor dort aus dann zum Busbahnhof: eine Runde um das noch zu bauende Bahnhofsquartier herum. Das sei am besten zu testen, so lange das große Bauvorhaben noch nicht umgesetzt sei.
Bedenken der Wupsi
Wogegen sich vor allem die Wupsi wehrte, die diesen Versuch auszutragen gehabt hätte. Ihre Gegenargumente: Solange das Bahnhofsquartier nicht gebaut sei, hätte ein solcher Test keinerlei Wert und würde zu keinen wirklichen Ergebnissen führen, da erst nach dem Neubau reale Verkehrsverhältnisse für die Zukunft einträten:
Weder die Auswirkungen einer Parkhausausfahrt aus der Tiefgarage des Bahnhofsquartiers, noch an dessen Zufahrt seien jetzt gegeben, auch nicht die des Anlieferungsverkehrs für die künftigen Geschäfte könnten jetzt berücksichtigt werden. Stattdessen müssten während der Bauzeit die Baufahrzeuge über diese Strecke fahren, die es später dann nicht mehr gäbe.
Schließlich – so die These der Wupsi – wäre eine zusätzliche Haltestelle in der Gerichtsstraße für wenigstens zwei Busse notwendig, damit eilige Fahrgäste, die einen Zug noch schnell erreichen wollten, hier aussteigen könnten, da der Umweg um das Bahnhofsquartier herum sie wertvolle Minuten und damit den Anschluss kosten könnte. Außerdem sei ein solcher Versuch aufgrund veränderter Fahrzeiten nur mit einem Fahrplanwechsel umsetzbar, also nicht mal eben, sondern allenfalls erst im Herbst oder dann wieder im Frühjahr.
Und dann die Kosten: „Aktuell gehen wir für den geänderten Linienverlauf von jährlichen Kosten in Höhe von 350 000 Euro aus“, gab das Verkehrsunternehmen der Stadt schriftlich. Fazit der Wupsi: „Vor dem Hintergrund der hohen Kosten und der geringen Aussagekraft des vorgeschlagenen Testbetriebs regen wir an, zunächst das ohnehin in der Erstellung befindliche Verkehrsgutachten des Investors des Bahnhofsquartieres abzuwarten.“ Dem schloss sich die Ratsmehrheit an, indem sie das Thema auf unbestimmte Zeit vertagte.