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Fazit, der WochenrückblickWarum Frank Schönbergers Duell-Idee zum Rohrkrepierer wurde

Lesezeit 2 Minuten
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Frank Schönberger und Uwe Richrath sind die Kandidaten in der Stichwahl zum Leverkusener Oberbürgermeister.

  1. CDU-Kandidat Frank Schönberger will die Regeln eines Rededuells bestimmen.
  2. Oberbürgermeister Uwe Richrath sieht keine Neutralität in einer CDU-Veranstaltung.
  3. Warum dieser Plan ein Rohrkrepierer werden musste, glossiert Redaktionsleiter Bert Gerhards.

Leverkusen – Erst gab es in der Wahl zum Oberbürgermeister für CDU-Chef Frank Schönberger einen deutlichen Dämpfer – er erreichte im ersten Wahlgang gerade die Hälfte der Stimmen von Amtsinhaber Uwe Richrath –, dann geriet seine forsche Herausforderung zu einem Rededuell vor der Stichwahl zum Rohrkrepierer. Denn Schönberger holte sich nicht nur eine Absage des Kontrahenten, sondern erntete auch einen Shitstorm auf Facebook, wo seine Art der Selbstinszenierung überwiegend gar nicht gut ankam.

Ist ja auch seltsam, wenn ein Amtsbewerber einen Showroom dekorieren lässt, den Amtsinhaber einbestellt und zeitgleich Journalisten schriftlich die Hausaufgabe stellt, sich am Dienstagabend zur genannten Stunde als Fragesteller einzufinden, damit seine CDU das im Internet übertragen kann. Ein forscher Versuch.

Befremdlichkeiten

Nachdem OB Richrath dem „lieben Frank“ daraufhin geschrieben hatte, dass er ein vom politischen Mitbewerber organisiertes und geführtes Rededuell „befremdlich“ finde, bemühte dieser sich, dem „lieben Uwe“ zu erklären, dass gerade Fragen von der Presse für „Waffengleichheit“ sorgen sollten. Und während er formulierte, „dass ich dir persönlich immer sehr verbunden war. Deshalb wäre es mir nie in den Sinn gekommen, hier unfaire Verhältnisse zu schaffen“, erschien auf seinem Facebook-Auftritt bereits das Bild eines leeren Saales, gepostet mit der Aufschrift „Angst vor der Wahrheit, Herr Richrath?“ Da ist wohl eine Brieffreundschaft unter die Räder eines allzu nervösen Wahlkampfes geraten. #LEVlieben klingt anders.

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Wie das beim Publikum ankam, schrieb ihm daraufhin eine „Lotte Lev“: „Ein Kanzler-Duell wird von ARD und ZDF organisiert und nicht von Frau Merkel.“ Hätte der Oberbürgermeister eingeladen, ihm wäre wahrscheinlich gleich vorgeworfen worden, allzu selbstherrlich im Rathaus zu regieren. Und so? Hat ein Bewerber gelernt, dass nicht jeder über ein Stöckchen springt, wenn man es ihm hinhält.