Klinikum, Wupsi, SparkasseWer am Dienstag in Leverkusen streikt

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Gedränge soll es am Dienstag vor dem Klinikum auf keinen Fall geben: Für ihren Warnstreik zieht die Belegschaft um.

Gedränge soll es am Dienstag vor dem Klinikum auf keinen Fall geben: Für ihren Warnstreik zieht die Belegschaft um.

  • Ausstand mit Abstand und Maske: Am Klinikum muss für den Warnstreik ein besonderes Hygiene-Konzept her
  • Erstmals kommt die Belegschaft des Krankenhauses am Dienstagmittag in einem geschlossenen Hof zusammen.
  • Auch die Sparkasse beteiligt sich an den Aktionen. Unterdessen wird der Streik bei der Wupsi auf zwei Tage ausgeweitet.

Leverkusen – Die Zahl der Infektionen steigt und steigt – und im Klinikum wird gestreikt. Erstmals machen auch die Beschäftigten des Krankenhauses bei den Warnstreiks mit, durch die ihre Gewerkschaft Bewegung in diese besondere Tarifrunde bringen will. Für Wolfgang Stückle ist aber auch der Ausstand anders als sonst: „Wir haben wegen der Corona-Lage von einer großen Aktion Abstand genommen“, sagte er am Montag. Der Streikaufruf beschränke sich auf eine Stunde am Dienstagmittag, von 12.15 bis 13.15 Uhr.

Anders als sonst sollen sich die Kolleginnen und Kollegen auch nicht am Eingang des Verwaltungshochhauses treffen, sondern abseits davon. Am üblichen Treffpunkt „sind zu viele Patienten unterwegs“, so Stückles Erklärung.

Bloß nicht in die Bahn nach Köln

Die Streikenden müssten „selbstverständlich“ darauf achten, dass alle Hygiene-Regeln eingehalten werden. Deshalb werden erstmals bei einem Ausstand die Personalien nicht nur festgehalten, um später das Streikgeld durch die Gewerkschaft auszahlen zu lassen, sondern auch, um gegebenenfalls Infektionsketten nachverfolgen zu können. Weil das Klinikum nah dran ist, habe man den Warnstreik mit dem Gesundheitsamt besprochen, ergänzte Stückle: „Keine Bedenken.“

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Verzichten werden die Streikenden am Klinikum auch auf die Fahrt zur zentralen Kundgebung nach Köln. „Zu riskant“ sei es, sich in Massen in die Bahn zu begeben, sagte Stückle. Erst recht, weil der Warnstreik der KVB-Kollegen diesmal auf zwei Tage ausgedehnt wurde, also auch am Dienstag zumindest keine Straßenbahn in Köln fährt.

Nur jeder fünfte Bus fährt

Mit einem extrem eingedampften Fahrplan mussten und müssen sich auch Leverkusener arrangieren. Bei der Wupsi und ihrer Tochter Herweg-Busbetrieb fuhr Montag wieder niemand. Am Dienstag wird sich das wiederholen. Die privaten Unternehmen, die im Auftrag der Wupsi unterwegs sind, können wiederum einen Notfahrplan sicherstellen. Der umfasst – im Durchschnitt – jede fünfte Verbindung. Tatsächlich kommt es sehr darauf an, ob man eine wichtige Linie benutzen will oder eine mit weniger Frequenz: Auf der 201 wird im Streik-Fahrplan immerhin noch ein Halbstunden-Takt zu den wichtigsten Verkehrszeiten gefahren. Auf anderen Linien sieht das schon anders aus. Insgesamt werden in der Stadt elf Linien bedient, Montag wie Dienstag.

Auch die Sparkasse macht wieder mit

Wiederholen wird sich das Warnstreik-Szenario auch am Dienstag bei der Sparkasse. Erstmals seit Jahrzehnten hatte sich die Belegschaft der weitaus größten Bank der Stadt vor knapp zwei Wochen an den Warnstreiks im Öffentlichen Dienst beteiligt – und das mit zahlenmäßig enormer Wucht, fand Personalrat Uwe Pöschke. Der Effekt des Warnstreiks auf den Geschäftsbetrieb habe sich allerdings sehr in Grenzen gehalten, hieß es aber am Montag von der Arbeitgeberseite. Es sei „zu keinen großen Einschränkungen im Geschäftsbetrieb gekommen“, erklärte Dierk Hedwig, Sprecher der Sparkasse. So soll es am liebsten bei der zweiten Auflage des Warnstreiks an diesem Dienstag bleiben. Sollte es aber haken, weil einige Schreibtische für ein paar Stunden nicht besetzt sind, bitte man um Verständnis, sagte Hedwig.

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Die Geldautomaten mit allen Funktionen seien natürlich in Betrieb, ebenso die Drucker für Kontoauszüge und die Terminals für Überweisungen. Auch die Technik hinter dem Online-Banking werde vom Warnstreik nicht berührt. Auch das Servicecenter für Kunden der Sparkasse sei regulär von 8.30 bis 18.30 Uhr besetzt, versicherte Hedwig.

Die Warnstreiks werden in dieser Woche verschärft, weil am Donnerstag in Potsdam erneut über die Tarife im Öffentlichen Dienst verhandelt werden soll. Auch Sparkassen-Chef Rainer Schwarz ist dabei.

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