„Hintergründige Abenteuer“ hat Rolf Wetter in seine Collagen und Skulpturen verpackt, die er nun im Künstlerbunker zeigt.
Copyright: Frank Weiffen
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Leverkusen – Rolf Wetter erreicht in diesem Jahr noch ein rundes Alter, wie er sagt. Ein hohes. Und auch wenn er betont, dass das absolut nichts mit der Ausstellung zu tun hat, die er nun – ab Sonntag, 18. September – in der Galerie des Künstlerbunkers zeigt, so sind Parallelen doch nicht allzu schwer zu ziehen. Denn: „Hintergründige Abenteuer“, so der Titel der Schau, umfasst nicht nur Arbeiten aus beinahe allen Phasen seines Schaffens.
Sie basiert auch auf persönlichen Geschichten und Geschichtchen dieses Mannes, der seit einer gefühlten Ewigkeit sein Atelier in diesem massiven Betonklotz an der Karlstraße betreibt und eine Institution im Verein „Künstlerbunker e.V.“ ist. Und davon hat er allein aufgrund seines Alters bereits jede Menge erlebt. Hier, an diesem Ort, erzählt er sie jetzt.
Da ist zum Beispiel die Skulptur mit dem kleinen Mann aus Blech, die Rolf Wetter „Merci Monsieur Nivou“ nannte. Sie ist gewidmet einem Bauern aus einem 96-Seelen-Dörfchen im Süden Frankreichs, der ihn einst aufnahm, willkommen hieß und über die Jahre zum engen Freund wurde. Oder das beinahe schon cartoonhafte Porträt des Paul Martin aus Grand Junction, Ohio, USA.
Hinter jeder Arbeit Rolf Wetters verbirgt sich eine persönliche Geschichte, die der Künstler liebend gerne erzählt.
Copyright: Frank Weiffen
Den traf Rolf Wetter bei einer seiner Reisen über den großen Teich – und ließ sich von ihm inmitten der Einöde der Landesmitte die schönsten Plätze in der Natur zeigen. Rolf Wetter suchte sie auf, setzte sich hin, betrachtete – und ließ vieles davon in seine Kunst einfließen. „Paul war Bestatter und Mineraloge“, erinnert er sich. „Und in seiner Erscheinung etwas ganz und gar besonderes.“
Humor, Ironie, ein wenig Sarkasmus: Rolf Wetters neueste Arbeit „Eingemachter Karneval“.
Copyright: Frank Weiffen
Gelegenheit zum Schmunzeln
Neben diesen Collagen, die Rolf Wetter zu expliziten Geschichten zusammensetzte, gibt es bei ihm jedoch auch Bilder, in denen alles miteinander verschmilzt zu mitunter mannshohen Bildern voller Details, die einzeln zu deuten quasi unmöglich ist. Gleichwohl lohnt ein Blick auch darauf, denn: Es gibt einfach zu viel zu entdecken. Es ist zu spannend, um vorüberzugehen.
Zudem landet man irgendwann ganz sicher wieder bei einer Arbeit, die Schmunzeln erzeugt. So wie etwa die Skulptur „Eingemachter Karneval“. Sie besteht aus einem aufgepflockten Einmachglas, in dem Pappnasen liegen. Zusammengequetscht, reingedrückt, zugedreht. Eine herrliche Anspielung auf den übertriebenen Bierernst, der dem Karneval gerade auf Vereinsebene meist zugrunde liegt – und auf die Zeit der Lockdowns, in der Feiern nicht möglich war.
Eröffnung am Sonntag
Die Ausstellung „Hintergründige Abenteuer“ wird am Sonntag, 18. September, um 11.30 Uhr in der Galerie des Künstlerbunkers an der Karlstraße in Opladen eröffnet und ist dort bis zum 1. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs, freitags und samstags von 16 bis 18 Uhr.