„Für junge Menschen und ihre Träume“Jugendliche in Leverkusen haben neuen „Lieblingsort“

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Viele Menschen stehen in einer Reihe zwischen Beeten.

Der Initiator des Projekts Reiner Hilken (2. von rechts) mit Unterstützerinnen und Unterstützern aus Staat und Stadtgesellschaft

Mitten im Grünen entsteht ein neuer Freiraum für Kinder und Jugendliche.

„Wir wollen fruchtbaren Boden bereiten für junge Menschen und ihre Träume.“ So erklärt das Urgestein der Leverkusener Jugendarbeit Reiner Hilken bei der Pressevorstellung am Mittwoch das Ziel seines neuen Projekts mit dem vollmundigen Namen „Lieblingsort“.

Bei diesem Lieblingsort handelt es sich aktuell noch um eine relativ leere Grünfläche, die sich zu Füßen des kleinen Örtchens Ropenstall im Nordwesten Leverkusens befindet. Sie liegt hier idyllisch zwischen einer kleinen Quelle, dazugehörigem Bach, vielen Sträuchern und Bäumen. Mitten in der Natur.

Seit Jahrzehnten nutzt das von Hilken geleitete Jugendzentrum Bunker in Wiesdorf diese Fläche für Ausflüge und sein vielfältiges Ferienprogramm. Generationen von Leverkusenerinnen und Leverkusenern diente der Ort so als Ausweg aus der Großstadt, weit weg vom Schulalltag oder Verkehrslärm.

Ein Platz im Grünen in Leverkusen

Dennoch blieb das Gelände hinter seinen Möglichkeiten zurück. Das soll sich mit dem Projekt Lieblingsort jetzt ändern: „Hier kommt eine Hütte hin, es werden Totholzstapel angelegt und unsere neuen Beete werden bepflanzt“, erzählt Hilken. 

Die Arbeiten am Gelände und die Verstärkung des Teams mit mehr Pädagoginnen und Pädagogen werden dafür sorgen, dass das ohnehin vielfältige Programm, zukünftig noch deutlich erweitert werden kann, erklärt Hilken. Und auch andere Einrichtungen für Jugendliche in Leverkusen werden zukünftig mit Ausflügen hierhin kommen können.

Leverkusener Sponsoren machten es möglich

Gelingen konnte das alles nur mit der Unterstützung vieler Sponsorinnen und Sponsoren. Zum Beispiel des Kiwanis-Club Leverkusen. Er hatte in diesem Jahr eigentlich ein anderes Projekt fördern wollen. Als dieses wegfiel, wandte sich der gemeinnützige Verein an Hilken. Von dessen Projekt war man sofort begeistert: „Ich war einmal hier, um mir das anzuschauen und danach haben wir einstimmig beschlossen, dass wir das unterstützen wollen“, berichtete die Präsidentin des Clubs Dr. Monika Ballin-Meyer-Ahrens. Auch die Sparkasse und die Gesellschaft für industrielle Automatisierung haben Geld dazugegeben. 

Auch ohne die Eigentümerin und den Eigentümer des Grundstücks, Petra und Dieter Hülstrunk, wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Schon ihr Großvater hatte damals das Gelände an das Jugendzentrum verpachtet. Leiter war damals Hilkens Vater: „Wir haben zugestimmt, dass wir es weiter so verwenden wollen. Zumindest bis zu unserem Ableben“, schmunzelt Dieter Hülstrunk. 

Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath ist hochzufrieden. „Ich bin selber im Garten aufgewachsen.“ Der Lieblingsort sei eine Möglichkeit für Kinder ihre Verbundenheit zur Natur zu entdecken und ihren Fantasien freien Lauf zu lassen. Gerade nach Corona, wo viele Kinder gezwungen waren drinnen zu bleiben, sei das ein sehr begrüßenswertes Angebot, ergänzt der Leiter des städtischen Fachbereichs Kinder und Jugend Michael Küppers. 

Wichtig ist Hilken, dass es nicht darum geht, Kindern das Programm der Erwachsenen aufzudrücken. Stattdessen sollen die jungen Menschen einen Freiraum bekommen, den sie selbst nach ihren Wünschen gestalten können. Dann braucht es auch weder Smartphone noch Tablet.

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