Mutmaßlicher ComputerbetrügerAngeklagter aus Leverkusen streitet Profitgier ab

Lesezeit 2 Minuten
Landgericht Köln (1)

Das Kölner Landgericht

Leverkusen – Im Fall des mutmaßlichen Leverkusener Computerbetrügers Marvin L. (Name geändert) hat es am Donnerstag erste Aussagen gegeben. Sowohl der Angeklagte selbst als auch mehrere Zeugen äußerten sich zur Sache. L. soll im Zeitraum vom 19. Oktober 2014 bis zum 3. Mai 2017 mit illegal erworbenen Kreditkartendaten eine Vielzahl an Bahntickets sowie Kleidung und Schmuck gekauft haben. Vorgeworfen wird dem 36-Jährigen gewerbsmäßiger Computerbetrug.

Insgesamt waren in der Anklage 408 Fälle (23 Versuche) aufgeführt worden. Das Gericht hat die Zahl allerdings auf 68 Haupttaten reduziert, da die weiteren Käufe keinen großen Einfluss auf die Höhe der Strafe gehabt hätten. In diesen 68 Fällen zeigte sich der Angeklagte geständig. Eine gewerbsmäßige Absicht bestritt er allerdings. Der gebürtige Nigerianer habe nicht aus Profitgier gehandelt, sondern um Freunden und Bekannten mit den Bahntickets zu helfen. In seinem Kulturkreis sei Hilfe untereinander üblich. Der Angeklagte habe erst ein paar Bekannten geholfen, durch Mundpropaganda habe sich die Anzahl der Interessenten dann erhöht.

Freund macht auf Websites aufmerksam

Auf die Websites, über die L. die Kreditkartennummern gekauft hatte, sei er über einen Freund aufmerksam geworden, der ihm gezeigt habe, wie das System funktioniert. Am Donnerstag bestätigte eine Zeugin, dass sie ein Bahnticket von L. erhielt, dafür allerdings nichts bezahlen musste.

Alles zum Thema Polizei Köln

Das könnte Sie auch interessieren:

Dennoch blieben dem Gericht Zweifel. Bei der Polizei hatten zwei Zeugen in ihren Aussagen erklärt, dass sie die Hälfte des Kaufpreises der Tickets an L. gezahlt hätten, was für eine gewerbsmäßige Absicht beim Angeklagten sprechen würde. Abgeschlossen werden soll der Fall am Montag. 

KStA abonnieren