Rat beschließt neuen NamenVon 2021 an heißt es Bahnhof Manfort

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Vom Dezember kommenden Jahres an soll „Leverkusen-Manfort“ auf dem Bahnhofsschild stehen.

Vom Dezember kommenden Jahres an soll „Leverkusen-Manfort“ auf dem Bahnhofsschild stehen.

  • Die Entscheidung ist gefallen: Der Bahnhof Schlebusch soll umbenannt werden.
  • Davor hatte es im Rat eine große Debatte gegeben.

Leverkusen – Nach jahrelanger Diskussion ist nun eine Entscheidung gefallen: Der Bahnhof Leverkusen-Schlebusch im Stadtteil Manfort soll in Bahnhof Leverkusen-Manfort umbenannt werden. Das hat der Stadtrat am Donnerstagabend mit Mehrheit gegen die Stimmen der CDU beschlossen. Rund 30 000 Euro wird dies laut Angaben der Deutschen Bahn kosten.

Michael Molitor vom Ratsbüro des Oberbürgermeisters erinnerte eingangs der erneuten Diskussion daran, dass die Umbenennung schon 2016 geprüft worden sei. Aufgrund der zu erwartenden Kosten, die die Stadt Leverkusen zu tragen hätte, war seinerzeit aber nichts geschehen. Gegenwärtig sei die Deckung der Kosten unproblematisch, da Reservemittel zur Verfügung stünden.

Es geht um Heimatgefühl

Eine Namensänderung sei für die Menschen im Stadtteil Manfort enorm wichtig und bedeute ein Stück Heimatgefühl, unterstrich Molitor. Die Bürgerinitiative, die sich im Rahmen des Projektes „Gemeinsam leben in Manfort“ gebildet habe, identifiziere sich stark mit diesem Wunsch. Auch der Zeitpunkt sei jetzt günstig, da der Haltepunkt in Manfort als Ausweichstation für den Rhein-Ruhr-Express umgebaut werden soll und in den kommenden fünf bis sechs Jahren Aufzüge und längere Bahnsteige bekommen soll. 

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Vor allem die Schlebuscher CDU-Ratsherren hatten gegen die teure Umbenennung allerdings Bedenken. Für 30 000 Euro könne man in Manfort Sinnvolleres tun, meinte Tim Feister, beispielsweise lieber einen Spielplatz bauen. Und der Schlebuscher Bezirksvorsteher Frank Schönberger, der ebenfalls lieber bei „Bahnhof Leverkusen-Schlebusch“ bleiben wollte, befand: „Ein Bahnhofsschild bringt Manfort keinen Meter weiter.“ Die geschätzten Kosten könnten am Ende deutlich höher ausfallen. Lieber solle man das Geld in soziale Projekte im Stadtteil stecken. „Wir brauchen im Moment jeden Euro“, begründete Monika Ballin-Meyer-Ahrens die Bedenken der FDP bei dieser Investition.

Das rief nun die SPD auf den Plan. Es gehe darum, eine Identität für den Stadtteil Manfort zu stiften, sagte Fraktionsvorsitzender Peter Ippolito. Die Bezirksvertretung III habe da gar nichts zu entscheiden, die solle sich um Schlebusch kümmern – Manfort gehört zum Stadtbezirk I. Im übrigen sei die Bezeichnung des Bahnhofs schon seit Hundert Jahren falsch und eine Korrektur überfällig.

Bürgermeisterin Eva Lux befand diese als eine absolut wichtige Aktion für den Gemeinschaftssinn und das Selbstwertgefühl der Menschen im Stadtteil. Der Spielplatz-Vorschlag von Tim Feister sei völlig daneben und ein argumentativer Schlag unter die Gürtellinie.

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Oberbürgermeister Uwe Richrath erinnerte daran, dass Manfort von Verkehrsschneisen total zerschnitten und seines einstigen Zentrums beraubt sei. „Manfort ist der Stadtteil, der eigentlich nicht stattfindet.“ Die Umbenennung sei für die Manforter eine wichtige Herzensangelegenheit und die Erfüllung dieses Wunsches kein populistisches Gehabe. „Wir sollten uns mal klar machen, wie viel Geld wir in Manfort nicht investiert haben.“ Und sogar von Opladen Plus gab es Verständnis für die Manforter Identitätsfrage. Markus Pott: „Die Manforter wünschen sich das und sie haben viel der Last der Stadt zu tragen.“

Am Ende stimmte ein deutliche Mehrheit für die Umbenennung. Die erfordert dennoch eine ziemliche Vorlaufzeit und ist frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 möglich.

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