In Berlin wieder angedocktDas ist die neue SPD-Ansprechpartnerin für Oberberg

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Jessica Rosenthal (29) ist Bundesvorsitzende der Jusos, also der SPD-Nachwuchsorganisation. Gestern schraubte sie an der SPD-Kreisgeschäftsstelle in Ründeroth „ihr“ Schild an.

Oberberg/Ründeroth – Seit diesem Sommer gibt es in der SPD-Bundestagsfraktion wieder eine Ansprechpartnerin für das Oberbergische. „Wir sind froh“, sagt SPD-Kreisvorsitzender Thorsten Konzelmann, „dass wir in Berlin wieder angedockt sind und dort so eine prominente Person haben.“ Denn die „Betreuungsabgeordnete“ heißt Jessica Rosenthal, ist 29 Jahre alt und seit anderthalb Jahren als Nachfolgerin von Kevin Kühnert Bundesvorsitzende der Jusos. Zudem gehört sie seit Dezember dem SPD-Bundesvorstand an.

Ihr Wort hat also Gewicht. „Ich bringe natürlich ein Netzwerk mit und habe auch die eine oder andere Telefonnummer“, sagte sie am Mittwoch – und beides möchte sie fürderhin auch für oberbergische Belange einsetzen „in diesen angespannten Zeiten“. Seit der letzten Wahl sitzen mit Dr. Carsten Brodesser (CDU, Direktmandat) und Sabine Grützmacher (Grüne, Landesliste) zwei Oberberger im Bundestag; die Sozialdemokraten des Kreises waren nicht mehr vertreten. Das soll sich jetzt ändern.

Rosenthal lernt vor Ort den Kreis kennen

Jessica Rosenthal, die in Bonn lebt, war am Mittwoch bei der SPD Oberberg zu Gast, um sich nicht nur den hiesigen Genossinnen und Genossen vorzustellen, sondern auch den Kreis kennenzulernen, dem sie im Reichstag künftig ihre Stimme leihen soll und will. In der Kreisgeschäftsstelle traf sie beim Pressefrühstück unter anderem Sven Lichtmann, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, und Annabel Schumacher, neue stellvertretende Vorsitzende der Jusos Oberberg.

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Ihren ersten Besuch im Oberbergischen hatte Jessica Rosenthal vor der Landtagswahl absolviert. „Der erste Tag hat mich tief beeindruckt, landschaftlich kann das Oberbergische mit Bonn deutlich mithalten“, fand die gebürtige Hamelnerin. Sie verspricht sich von ihrem Engagement aber auch den Gewinn neuer Blickwinkel für ihre politische Arbeit. „Hier im ländlichen Raum wird die Diskussion um das 9-Euro-Ticket noch mal ganz anders geführt als in Bonn.“

Aus- und Weiterbildung als Herzensthema

Beeindruckt sei sie auch davon, wie breit die Unternehmenslandschaft aufgestellt sei und davon, dass es viele Mittelständler gebe, die in ihren Branchen international ganz vorne mit dabei seien. Für sie sicher ein besonders interessanter Aspekt, denn Aus- und Weiterbildung und berufliche Bildung seien ihr „Herzensthema“. Darüber konnte sie sich am Nachmittag bei der BPW Bergische Achsen in Wiehl im Gespräch mit dem Betriebsrat und Ausbildern vertiefend austauschen.

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Wenig überraschend fand die Juso-Chefin lobende Worte für die Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz, sprach von einer „Vielstimmigkeit“ in der Ampelkoalition. Sie kündigte an, dem Zehn-Milliarden-Steuerentlastungspaket von Finanzminister Christian Lindner (FDP) nicht zustimmen zu wollen, denn „das entlastet die, die hohe und sehr hohe Einkommen haben“. Sie unterstütze hingegen die Idee der Übergewinnsteuer. Ihr Credo: „Je nach Kontostand trägt man mehr oder weniger Verantwortung.“

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