Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

80-jähriges BestehenDie ersten Kinder der Kita in Lindlar-Frielingsdorf sind längst Senioren

Lesezeit 2 Minuten
Angela Merkel spricht mit den Kinder der katholischen Kita.

80 Jahre Kita Frielingsdorf: Die damalige Ministerin und spätere Kanzlerin Angela Merkel war 1991 zu Besuch im Kindergarten.

In einer Baracke gegründet: Die katholische Kita St. Apollinaris in Lindlar-Frielingsdorf feiert sein 80-jähriges Bestehen.

Wenn man an die Anfänge denkt, wird man manchmal überrascht. Etwa bei der katholischen Kita St. Apollinaris in Lindlar-Frielingsdorf. Die Einrichtung feiert am Samstag, 17. Mai, von 10 bis 14 Uhr ein Fest zu ihrem 80. Geburtstag. Was bedeutet, dass die Kita unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde.

„Damals allerdings nicht in unseren Räumen von heute. Im Gegenteil – es ging in einer Baracke los mit unserer Arbeit“, sagt Birgit Schätzmüller, die heutige Leiterin der Kita. Eindrucksvoll, wenn man bedenkt, wie chaotisch es nach dem Krieg zuging – auch auf dem Land, wo sicherlich die Zerstörungen nicht ganz so dramatisch waren wie in den Großstädten.

Birgit Schätzmüller und Mareike Sauermann im Kindergarten

Heute wird die Kita von Birgit Schätzmüller und ihrer Vize Mareike Sauermann geführt.

Es sollte noch einige Jahre dauern, bis aus der Barackenlösung eine „echte“ Kita wurde – genauer bis zum Dezember 1957, als die neuen Räume neben der Pfarrkirche eingeweiht wurde. In der Chronik heißt es, dass die Tatsache, dass der „katholische Kindergarten in Frielingsdorf überhaupt zustande kam, der Not der damaligen Zeit und dem Idealismus der Mitarbeiter der ersten Stunde zu verdanken ist“. Ein Raum von 18 mal 5 Metern, eine Baracke, die ein Überbleibsel aus dem Krieg ist, bietet ab 1. August 1945 Platz für 58 Kinder.

Weiter heißt es dort: „Die Kinder bekamen täglich Milch. Für den Winter 1945/46 war eine Zuteilung an Braunkohle zugesagt worden, sodass Hoffnung bestand, auch im Winter den Kindergarten offenzuhalten.“ Heute kaum vorstellbare Zustände, die sich mit dem Neubau Ende der 1950er Jahre deutlich veränderten – und über die Jahrzehnte mit weiteren An- und Umbauten sowie der deutlichen Vergrößerung des Außenbereichs weiter veränderten.

Für den Winter 1945/46 war eine Zuteilung an Braunkohle zugesagt worden, sodass Hoffnung bestand, auch im Winter den Kindergarten offenzuhalten.
Aus der Chronik

Was sich seit der Gründung ebenfalls stark verändert hat, sind die Ansprüche der Eltern an eine Kita sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an ihre Arbeit. „Die Betreuung ist deutlich intensiver. Früher war es ein bisschen ‚Im Kindergarten spielen‘ – heute haben wir einen Bildungsanspruch“, sagt Mareike Sauermann, die stellvertretende Leiterin. Statt einer Gruppe mit knapp 60 Kindern sind es heute drei Gruppen, zwei für je 20 Kinder von zwei bis drei Jahren und eine Ü3-Gruppe mit 25 Kindern.

Nun wird an der Jan-Wellem-Straße 22 also gefeiert. „Es gibt eine Cafeteria, eine Tombola, eine Hüpfburg, Hot Dogs, Slush-Eis und Zuckerwatte, aber auch eine Ausstellung über die Kita-Vergangenheit und wir beginnen mit einem Gottesdienst, bei gutem Wetter im Freien“, sagt Birgit Schätzmüller. Der Tag ist für die Kita auch Anlass, sich und ihre Arbeit den Menschen in der Gemeinde zu präsentieren.