Schloss Eulenbroich in RösrathSo war der erste Herbstmarkt ohne Maskenpflicht

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Beim Schnitzen mit der Kettensäge konnten Erwachsene und Kinder auf der Schlosswiese zugucken, die Mädchen und Jungen machten große Augen.

Beim Schnitzen mit der Kettensäge konnten Erwachsene und Kinder auf der Schlosswiese zugucken, die Mädchen und Jungen machten große Augen.

Rösrath – Es fühlt sich wie ein Stück normales Leben an: Zum Herbstmarkt in Schloss Eulenbroich strömen die Menschen in Scharen, an den Verkaufsständen ist am Samstagnachmittag viel Betrieb, das Wetter spielt mit. Pandemie-bedingte Vorkehrungen sind getroffen, die Schloss Eulenbroich gGmbH hat aber für reibungslose Abläufe gesorgt: Der Eintrittskartenkauf am Eingang und die Kontrolle von Impfnachweis oder Corona-Test erfolgt an unterschiedlichen Ständen, mit ausreichend Personal, so bilden sich keine langen Schlangen. Im Freien sind Masken nicht vorgeschrieben, das fühlt sich entspannt an.

Auf dem Schloss-Gelände herrschte Andrang wie in Vor-Corona-Zeiten. Das Hygienekonzept lenkte die Besuchermassen in Bahnen.

Auf dem Schloss-Gelände herrschte Andrang wie in Vor-Corona-Zeiten. Das Hygienekonzept lenkte die Besuchermassen in Bahnen.

Und so kann der Besucher auf Entdeckungstour gehen an über 100 Ständen im Schlosshof und auf der Schlosswiese, im Schloss und in der Bildungswerkstatt. Mit Meersalz aus dem westfranzösischen Ort Guérande sorgt Moritz Lübbers aus Krefeld für besondere Geschmacksnoten – in Karamellcreme, Schokocreme, Bonbons oder Lakritz. „Seit sieben Jahren machen wir das alles in Handarbeit“, berichtet er. Ungewöhnliche Kreationen zeigt auch Gerald Kurz von der „Siegburger Lampen-Manufaktur“.

Gespräche mit Unbekannten am Stehtisch wie vor Corona

Er baut ausgediente Zahnräder aus der Industrie, andere Metallteile oder auch eine Trompete zusammen zu originellen Lampen. „Das ist mehr oder weniger mein Hobby“, erklärt er. Auch Ursula Steinbach aus Trier bietet Nicht-Alltägliches an, das einen nützlichen Effekt hat: Augenkissen, mit Amaranth gefüllt, können kühlen, Plüsch-Schafe mit hohlem Körper können Hände wärmen.

Kunsthandwerk in großer Vielfalt gab es an den über 100 Ständen im Freien und in den Gebäuden zu bewundern und zu kaufen.

Kunsthandwerk in großer Vielfalt gab es an den über 100 Ständen im Freien und in den Gebäuden zu bewundern und zu kaufen.

Viele Interessierte lassen sich an den Ständen inspirieren, besonders viel los ist bei den Anbietern von Speisen und Getränken rund um die Schlosswiese. Reibekuchen, Original-belgische Pommes frites, süße und herzhafte Crêpes, Eis und Kaffee gehören zum Angebot. Ein Platz zum Essen ist schwer zu bekommen, da teilen sich viele Hungrige einen Tisch mit Unbekannten – und kommen ins Gespräch.

Nach der Wanderung auf den Herbstmarkt im Schloss

Annette Lingen, die aus Bornheim zum Herbstmarkt gekommen ist, genießt den Kontakt. „Man darf jetzt raus ohne Mundschutz, das ist ganz was anderes. Das braucht man jetzt“, findet sie. „Man trifft Menschen, sieht die Gesichter“, freut sie sich. „Alle haben das Bedürfnis, sich mitzuteilen.“ Daneben isst Doro Peeh aus Rösrath ihren Kuchen – sie hat eine Freundin zu Besuch und diese nach einer Wanderung zum Herbstmarkt mitgebracht. „Allein das Schloss ist ja schon schön anzusehen“, stellt sie fest. „Und viele leckere Sachen gibt es hier auch.“

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Alle Stände abzuklappern, werden nur wenige schaffen, die meisten Markt-Fans genießen es wohl, sich treiben zu lassen. Selbst im Gewölbekeller des Schlosses ist Betrieb. Da verbreitet Anita Köpper aus Hachenburg mit ihren „Sternenlichtern“, die sie als „Zauber im Glas“ ankündigt, eine schöne Atmosphäre im dunklen Umfeld. Das ist vielleicht schon ein Vorgeschmack auf den Weihnachtsmarkt im Schloss.

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