Das Hochwasser 2021 hat war ein Schock, doch Umsteuern ist nicht leicht. Rhein-Bergs Landrat Stephan Santelmann informierte jetzt CDU-Abgeordnete.
Wasser in Rhein-Berg„Große Dhünn-Talsperre hat bundesweit eine hervorgehobene Bedeutung“

Hochwasser 2021: Das Bild zeigt die Olper Straße Höhe Brücke Untersteeg in Overath.
Copyright: Matthias Niewels
Früher hat man über zu viele Regentage geschimpft, in Zeiten des Klimawandels kann man über halbwegs gleichmäßige Niederschläge froh sein und das Beste daraus machen. Der rheinisch-bergische Landrat Stephan Santelmann (CDU) hat jetzt die Veröffentlichung der Nationalen Wasserstrategie zum Anlass genommen, verschiedene CDU-Politiker aus der Region zu einer Begegnung ins „Forum Aqualon“ an der Großen Dhünn-Talsperre in Wermelskirchen-Lindscheid einzuladen, um sie dort auf neue Entwicklungen in der Wasserregion im Zusammenhang mit dem Regionale-Projekt „:aqualon 2.0“ hinzuweisen.
An dem Treffen nahm laut Kreis-Pressestelle eine „Bergische Runde“ aus verschiedenen bergischen CDU-Bundestagsabgeordneter teil: Dr. Hermann-Josef Tebroke (Rhein-Berg), Dr. Carsten Brodesser (Oberberg), Jürgen Hardt (Solingen, Remscheid, Wuppertal II) und Thomas Jarzombek (Düsseldorf), außerdem der ehemalige und der neue Vorsitzende des Wupperverbandes, Georg Wulf und Ingo Noppen.
Das Bergische ist eine der regenreichsten Regionen Deutschlands
Das Einzugsgebiet der Talsperre sei eine der regen- und damit wasserreichsten Regionen Deutschlands, sagte Santelmann. „Da die Große Dhünn-Talsperre – die zweitgrößte Trinkwassertalsperre Deutschlands in der größten Talsperren-Landschaft Europas – hier bei uns im Bergischen Land liegt, ist hier auch die Kompetenz für den beispielhaften und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser vorhanden.“
Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut
- Petra in Jordanien Weltkulturerbe-Stadt wegen Überschwemmungen evakuiert
- Geständnis Euskirchener wegen Fluthilfebetrug zu anderthalb Jahren Bewährungsstrafe verurteilt
- Kommentar zum Hochwasserschutz in Rösrath Vorsorge ist besser als schöne Worte
- Hochwasservorsorge in Rösrath Barrieren schützen Seniorenheim vor Flut
- Tennisclub Rot-Weiß Opladen Alles neu nach der Flut und bereit für den nächsten Aufschlag
- Katastrophenvorsorge THW-Experte im Interview: „Viele Menschen sind zu technikgläubig und sorglos“
- Auf Smartphone So können die Bürger im Kreis Euskirchen die Flutgefahr für ihr Haus ermitteln
Daher habe der Kreis zusammen mit dem Wupperverband und den Städten und Gemeinden „Aqualon“ mit dem Ziel entwickelt, die Wasserkompetenz in der Region unter Bildungs- und Wirtschaftsaspekten sowie unter ökologischen Gesichtspunkten stark zu akzentuieren.
Große Dhünn-Talsperre von großer Bedeutung
„Trinkwasser in Menge und Qualität dauerhaft sicherzustellen und deshalb die Gewässer als vielfältige Ökosysteme und intakte Lebensräume für Flora und Fauna zu schützen, wird eine der großen Herausforderungen unserer Zukunft sein“, so der Landrat weiter.
Die Kernziele der Nationalen Wasserstrategie „Gewährleistung der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Schutz von Grundwasser und Ökosystemen, Versorgung der Landwirtschaft und Wirtschaft mit ausreichend Wasser“ seien deckungsgleich mit den Aqualon-Kernzielen, so Santelmann weiter. „Somit hat die Große Dhünn-Talsperre eine hervorgehobene Bedeutung sowohl für die angrenzenden Kommunen und die Region Bergisches Land, als auch landes- und bundesweit.“
Rheinisch-Bergischer Kreis: In NRW fehlt eine Wasser-Förderrichtlinie
Da die NRW-Landesregierung die Gründung eines „Landeszentrums Wasser“ zur Entwicklung einer Wasser-Zukunftsstrategie plane, strebe der Verein Aqualon an, ein regionales oder überregionales „Innovationszentrum Aqualon“ aufzubauen und eine „Zukunftsstrategie Wasser“ zu erarbeiten.
Santelmann wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es nach wie vor keine Wasser-Förderrichtlinie gebe, um innovative Projekte wie Aqualon weiter zu fördern. Diese werde aber dringend benötigt. Er bat die Bundestagsabgeordneten, Aqualon zukünftig auch mit in den nationalen Blick zu nehmen.
Santelmann informierte die Bundespolitiker zudem darüber, dass über die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land (KAG) der Wupper- und der Aggerverband sowie Städte und Gemeinden eine Kooperationsvereinbarung zu Fragen des Hochwasserschutzes erarbeitet hätten. Das Thema solle nicht allein auf Katastrophensituationen reduziert werden, sondern es müssten zusätzlich bauliche sowie landschaftsplanerische Maßnahmen getroffen werden, um mit Starkregen besser umgehen zu können.
So müssten etwa Retentionsflächen mehr als in der Vergangenheit in den Blick genommen werden.