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IT-Großhändler Siewert & KauBergheimer Unternehmen äußert sich zu den Gründen für die Insolvenz

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild sind Männer in Anzügen zu sehen, die einen Spaten halten.

Noch 2022 hatte das insolvente Unternehmen den Spatenstich für eine Erweiterung ihrer Flächen gesetzt. (Archivbild) 

Siewert & Kau galt in Bergheim als Vorzeigeunternehmen, nun ist die Firma insolvent. Der IT-Großhändler äußert sich nun zu den Gründen.

Nachdem der Bergheimer IT-Großhändler Siewert & Kau einen Insolvenzantrag gestellt hat, hat das Unternehmen in einer Pressemeldung Gründe für die finanziellen Schwierigkeiten erklärt, aber auch das weitere Vorgehen.

Claus Holzleitner, Geschäftsführer von Siewert & Kau, äußerte sich zu den Gründen der Insolvenz. Die seit mehr als einem Jahr andauernde Investitionskrise in Deutschland, sowohl in der Wirtschaft als auch bei der öffentlichen Hand, habe die Firma insbesondere im wichtigen Projektgeschäft hart getroffen. „Hinzu kommt die Volatilität des US-Dollars seit der Wahl der neuen US-Administration im November 2024, da wir einen Großteil unserer Einkäufe in US-Dollar tätigen“, sagt der Geschäftsführer weiter.

Bergheim: Insolvenzverwalterin bereits bei Siewert & Kau aktiv

Der Investorenprozess soll aber geordnet ablaufen und sowohl die Arbeitsplätze als auch die Kunden- und Lieferantenbeziehungen sichern und die Gläubiger befriedigen. Björn Siewert, Geschäftsführer und Co-Gründer von Siewert & Kau, erklärte: „Als Familienunternehmer geht es uns um den Fortbestand dessen, was wir über 30 Jahre lang gemeinsam mit unserem Team mit viel Herzblut aufgebaut haben. Wir stehen einem möglichen Investorenprozess offen gegenüber und können uns gut vorstellen, Teil der Zukunftslösung zu werden.“

Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln

Das Amtsgericht Köln hat am 5. Mai die Rechtsanwältin Marion Rodine als Insolvenzverwalterin bestellt und einen vorläufigen Gläubigerausschuss eingesetzt. Wie Siewert & Kau berichtet, ist Rodine seit Montag mit ihrem Team vor Ort, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. „Wichtigste Aufgabe ist es, die Finanzierung für die kommenden Monate sicherzustellen. Damit bliebe die unternehmerische Handlungsfähigkeit in vollem Umfang erhalten“, zitiert die Pressemeldung die Insolvenzverwalterin.

Die Löhne der Mitarbeitenden sollen weiterbezahlt werden

Siewert & Kau kauft als Großhändler Hard- und Softwareprodukte bei IT-Herstellern ein, setzt Kundenanforderungen um und liefert sie aus. „Es ist das Ziel, diesen ineinander verzahnten Einkaufs- und Lieferprozess im vorläufigen Insolvenzverfahren fortzuführen. Ob das gelingt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.“ Die ersten Rückmeldungen von Kunden und Lieferanten seien positiv gewesen.

Die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden sollen in den kommenden Monaten weiterbezahlt werden, dafür werde eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege geleitet.

Bürgermeister Volker Mießeler äußerte auf Anfrage dieser Zeitung, dass die Stadt Siewert & Kau im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeit unterstützen werde, da sie ein großes Interesse am Fortbestand des IT-Großhändlers habe. „Vom Unternehmen werden Geschäftsfelder angesprochen, die in der Zukunft eine ganz große Rolle spielen werden. Auch die Nähe zu Microsoft wird sich auf keinen Fall negativ auswirken. Das gibt mir die große Hoffnung, dass das Unternehmen es schafft, sich selbst herauszuziehen.“ Was das betrifft, seien sie immer sehr kreativ gewesen.