Konzert am Tagebau HambachQueen Kings kamen den legendären Vorbildern sehr nahe

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Die Queen Kings spielten an der Tagebaukante die Hits der Kultband.

Die Queen Kings spielten an der Tagebaukante die Hits der Kultband.

Elsdorf-Berrendorf-Wüllenrath – „Wir sind mit den Gedanken bei den Betroffenen“, sagte Sascha Krebs, Frontman der rheinischen Queen-Coverband Queen Kings. Am Forum Terra Nova spielte die Band sich beim ersten „Musik mit Aussicht“-Konzert durch das Repertoire der legendären Band.

Sagenhafte dreieinhalb Oktaven schafft Krebs, der 2017 auf den zu den Bläck Fööss abgewanderten Mirco Bäumer folgte, mit seiner Stimme und ist damit seinem Vorbild Freddy Mercury ebenbürtig. Auch im Gestus kam er dem 1991 verstorbenen Ausnahmemusiker nahe. In der Ausstrahlung und im Timbre bleibt das Original zwar unerreichbar, aber die Band hauchte den Dutzenden von Granaten-Hits, die mehr als zwei Stunden lang an der Tagebaukante das Publikum begeisterten, nahezu authentisches Leben ein.

Die Stimme von Sascha Krebs umfasst dreieinhalb Oktaven.

Die Stimme von Sascha Krebs umfasst dreieinhalb Oktaven.

Mächtig Dampf machte die Band bei Hits wie „I want to break free“, „Don’t stop me now“, „Killer Queen“ und „I want it all“. Aber auch die ruhigeren Titel, wie „Heaven for everyone“ mit der weichen, wenn auch im Queen-Gepräge etwas ungewohnten Stimme von Susann de Bollier, und „Who wants to live forever“ berührten die Seele. Einfühlsam und samtig kam der Sound aus angenehm, aber dennoch zupackend ausgesteuerten Lautsprechern. Überzeugende Soli lieferten Gitarrist Drazen Zalac („Killer Queen“) und Bassist Kai Kessler („Another one bites the dust“). „Einige Stücke wirken leicht weichgespült“, merkte ein Besucher an. „Der Sound passt“, sagte eine andere.

Musik von Queen ist generationenübergreifend

„Queen hat generationenübergreifende Musik gemacht“, sagte Dieter Kirchenbauer, musikalischer Leiter der sechswöchigen Sonntagskonzert-Reihe am Forum. Bei „Crazy little thing called love“ durfte er die Band an der Gitarre unterstützen.

Die Reihe war mit einer Woche Verspätung gestartet, weil die Veranstalter vor einer Woche angesichts der Flutkatastrophe und der „traurigen Bilder“ (Bürgermeister Andreas Heller) nicht an Unterhaltung denken mochten. Jetzt wolle man, auch mit dem Geld aus aufgestellten Spendenboxen, „den Opfern in Erftstadt gezielt helfen“. Robert Wassenberg, der für die Stadtkultur die Reihe organisiert, war hochzufrieden. „Tolle Stimmung und gutes Wetter“, befand er angesichts der 500 Besucherinnen und Besucher auf der ausverkauften Festwiese.

Elsdorf: Kracher kamen auf der Zielgeraden

Auf der Zielgeraden rückten die Queen Kings dann die Kracher von May, Mercury und Co. raus. Nach der beeindruckend umgesetzten, musikalisch hochanspruchsvollen „Bohemian Rhapsody“ mit markantem Keyboard von Christof Wetter leitete Drummer Oliver Kerstan mit ausgedehntem und krachendem Solo „Radio Gaga“ ein, bevor „We will rock you“ und „We are the champions“ das Tribute-Konzert kraftvoll komplettierten.

Das Publikum nutzte die ruhigeren Stücke zum gelegentlichen Plausch. „Endlich trifft man mal wieder Bekannte“, war zu hören. Die meisten Titel genossen die Zuhörerinnen und Zuhörer im sommerabendlichen Ambiente in Elsdorf klatschend, Luftgitarre spielend und tanzend zur spektakulären Aussicht in den Tagebau Hambach.

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Wie beim Original klang das Tribute-Konzert mit der von der verzerrten Gitarre geprägten Hymne „Good save the Queen“ aus der Konserve aus.

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