Naturpark RheinlandNeue Fahrradroute lenkt Aufmerksamkeit auf Streuobstwiesen

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Erste Interessenten machten sich am Sonntag auf, die neue Radstrecke „Rheinische Streuobstroute“ zu testen.

Erste Interessenten machten sich am Sonntag auf, die neue Radstrecke „Rheinische Streuobstroute“ zu testen.

  • Radeln und naschen – das bietet die neue Fahrradtour „Rheinische Streuobstroute“.
  • Sie wurde nun offiziell am Naturparkzentrum Friesheimer Busch eröffnet.
  • Das Highlight jeder Station ist ein eigener Naschbaum.

Erftstadt – 46 Kilometer lange Strecke führt durch die regionale Kulturlandschaft vorbei an verschiedenen Streuobstwiesen in Erftstadt und Kerpen. Grafisch weist auf einem grünen Schild ein kleiner weiß gezeichneter Wurm, der aus einem Apfel kriecht, den Weg. Die Route kann dabei im Ganzen oder in zwei Teilen, so in einer Nord- oder Südschleife, gefahren werden.

Initiiert und konzipiert vom Naturpark Rheinland gemeinsam mit der Biologischen Station Bonn/Rhein Erft und durch den Landschaftsverband Rheinland gefördert solle die Route dazu beitragen, die Streuobstwiese wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, so der stellvertretende Geschäftsführer des Naturparks Rheinland, Frank Scheer.

Wert des lokalen Klimas und der Artenvielfalt

Sie solle wieder stärker als ein Wert für das lokale Klima und die Artenvielfalt wahrgenommen werden, ergänzte die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Karin Schmitt-Promny. Sie biete für mehrere Tausend Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum, führte sie aus. Zudem sei die Tour Teil des Projektes „Obstwiesen-Renaissance – rund um die Ville“ des LVR-Netzwerkes Kulturlandschaft, bei dem die Bestände der Streuobstwiesen in der Region für die nächsten fünf Jahren erfasst, gesichert und wiederbelebt werden. Das Gesamtprojekt wird vom LVR mit 300 000 Euro finanziert.

Die Radtour lädt zum Entdecken und Erschmecken ein.

Die Radtour lädt zum Entdecken und Erschmecken ein.

Die „Rheinische Streuobstroute“ sei familienfreundlich angelegt, „so dass auch Eltern mit jüngeren Kindern daran Freude haben“, erläuterte die Projektleiterin der Tour, Miriam Sabo. Auf dem Rundweg gibt es insgesamt neun Rast-Stationen, die mittels einer Tafel über die Streuobstwiesen informieren. Beispielsweise darüber, wo und wie sie früher rund um die Ortschaften angelegt wurden, um die Bevölkerung zu versorgen. Durch den wirtschaftlichen Obst-Anbau in Form von Plantagen wurden sie jedoch verdrängt. Immer mehr Verbände und Vereine machen sich inzwischen für den Erhalt stark.

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Eigener Naschbaum an jeder Station

„Das Highlight an jeder Station ist sicher der eigene Naschbaum, der gepflanzt wurde“, erläuterte Sabo weiter. Gekostet werden könne natürlich erst, wenn die Bäume Früchte tragen, dann beispielsweise von den Apfelsorten Gravensteiner oder Kaiser Wilhelm. Besonders geachtet wurde dabei darauf, dass alte Obstsorten ausgewählt wurden. Alles Wissenswerte darüber vermittelte am Sonntag vor Ort Dr. Bernhard Arnold von der Bio-Station. Zum Probieren war für die Gäste schon mal ein großer Tisch mit zahlreichen Äpfeln aufgebaut.

Zur Eröffnung der „Streuobstroute“ gab es im Naturparkzentrum Friesheimer Busch auch einige Apfelsorten zum Kosten.

Zur Eröffnung der „Streuobstroute“ gab es im Naturparkzentrum Friesheimer Busch auch einige Apfelsorten zum Kosten.

Ein kostenloses Infoblatt mit Routenverlauf ist ab sofort in den Onlineshops in den Naturparkzentren erhältlich. Zudem gibt es für die ersten 111 Streuobstroutenradler im Erftmuseum am Naturparkzentrum Gymnicher Mühle ein schönes Paket, unter anderem mit Trinkflasche und Fahrrad-Flickzeug. Das war den Test-Radlern am Eröffnungstag schon mal sicher. Zu ihnen gehörte auch Karl tho Pesch vom ADFC. „Den Weg kann man entspannt fahren. Auf zwei Villehängen gibt es herrliche Ausblicke.“

www.naturpark-rheinland.de/streuobstroute

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