1000 UnterschriftenFrechener wehren sich gegen Parkgebühr am Bahnhof

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Das Parken am Bahnhof soll demnächst kosten.

  • Die Deutsche Bahn hatte die Pachtverträge mit der Stadt Frechen für das Parkplatz-Areal nach 30 Jahren gekündigt.
  • Das Unternehmen kündigte an, die Parkplätze selbst übernehmen und künftig bewirtschaften zu wollen.
  • In der Petition appellieren die Unterzeichner an die Bahn, das Vorhaben noch einmal zu überdenken.

Frechen-Königsdorf – Dass die Deutsche Bahn künftig Gebühren für die Parkplätze am Bahnhof in Königsdorf erheben will, hat in der Bevölkerung für großen Unmut gesorgt. Knapp 1000 Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen drei Monaten eine Petition gegen die geplante Bewirtschaftung der Parkplätze unterschrieben.

Der CDU-Stadtverordnete Gerd Koslowski, der die Petition im Juni gestartet hatte, überreichte die Unterschriften jetzt an die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp. Zudem schickte Koslowski die Petition an die Verantwortlichen der Deutschen Bahn. Die Initiative habe er als betroffener Bürger gestartet, betont Koslowski.

In der Petition appellieren die Unterzeichner an die Bahn

Die Deutsche Bahn hatte die Pachtverträge mit der Stadt Frechen für das Parkplatz-Areal nach 30 Jahren gekündigt. Das Unternehmen kündigte an, die Parkplätze selbst übernehmen und künftig bewirtschaften zu wollen. In der Petition appellieren die Unterzeichner an die Bahn, das Vorhaben noch einmal zu überdenken. Parkgebühren widersprächen nicht nur den Interessen der Pendler, die von Königsdorf aus mit der Bahn zur Arbeit fahren. Sie stünden auch allen Konzepten für eine Verkehrswende entgegen.

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So wolle man mit Blick auf den Klimawandel und die Feinstaubbelastung der Innenstädte auf einen Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖPNV setzen. Dies würde durch die Erhebung von Parkgebühren konterkariert. Die Kritiker befürchten, dass die Nutzung des Bahnhofs durch die Parkgebühren zu unattraktiv wird. Manche Pendler könnte dies davon abhalten, mit dem Zug zu fahren.

Ladestationen für Elektroautos und E-Bikes, Sharing-Stationen und der Ausbau der Fahrradstation müssten hinzukommen

„Wir Bürger fordern ein Gesamtkonzept mit mehr kostenfreien Parkplätzen am Bahnhof auf der Nord- und Südseite inklusive einer Parkpalette“, sagt Koslowski. Ladestationen für Elektroautos und E-Bikes, Sharing-Stationen und der Ausbau der Fahrradstation müssten ebenfalls hinzukommen. Um den Bahnhof attraktiver zu machen, sei zudem eine Anbindung des über eine Fußgängerbrücke nach Süden und mehr Sicherheit durch ausreichende Beleuchtung erforderlich. “

In einem Begleitbrief an die Deutsche Bahn appelliert Koslowski als Sprecher der Initiative an die Verantwortlichen, von den Parkgebühren abzurücken: „Ich bitte Sie, die schwerwiegenden Argumente und die zahlreichen Unterschriften ernst zu nehmen und das Vorhaben der Parkraumbewirtschaftung fallen zu lassen“, heißt es in dem Schreiben.

Auch die Frechener Verwaltungsspitze hatte die Deutsche Bahn zu Gesprächen aufgefordert

Die Deutsche Bahn müsse alle Beteiligten aus Kreis und Stadt an einen Tisch holen, um eine bessere Lösung finden. Auch die Frechener Verwaltungsspitze hatte die Deutsche Bahn zu weiteren Gesprächen aufgefordert. In einem Brief an die Deutsche Bahn hatten Bürgermeisterin Susanne Stupp und der Technische Beigeordnete Robert Lehmann an die Bahn appelliert, die Flächen an die Stadt zu verkaufen oder sie längerfristig zu verpachten.

In dem Begleitschreiben an die Bürgermeisterin heißt es: „Die Unterzeichner erteilen den Plänen der DB Station & Service AG, Regionalbereich West, mit ihrer Unterschrift eine klare Absage. Wir fordern die DB auf, alle Beteiligten aus Kreis und Stadt an einen Tisch zu holen, um eine bessere Lösung zu finden, so wie Sie es als Bürgermeisterin in Ihrem Schreiben an die DB zu Recht eingefordert haben.

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Die Unterschriften der Bürgerinnen und Bürger – vorwiegend aus Königsdorf, Frechen und Pulheim – sind ein starkes Signal und sollen Sie, den Stadtrat und die Verwaltung in Ihrer Anstrengung unterstützen, die Pläne der DB doch noch zu verhindern.“

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