PlanungsausschussAldi-Filiale soll nach Efferen-West

Auf dem Gelände der ehemaligen Textilmaschinenfabrik Alucolor an der Berrenrather Straße könnten ein Altenheim und Seniorenwohnungen errichtet werden.
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Hürth-Efferen – Das geplante Neubaugebiet Efferen-West soll einen Nahversorger bekommen: Bürgermeister Dirk Breuer schlägt vor, auf einer knapp 6200 Quadratmeter großen städtischen Fläche östlich der Umgehungsstraße K 2n eine Aldi-Filiale anzusiedeln.
Langer Rechtsstreit könnte zu Ende gehen
Damit könnte ein langer Rechtsstreit zwischen der Stadt Hürth und dem Discounter um eine Ansiedlung auf dem Gelände der ehemaligen Textilmaschinenfabrik Alucolor an der Berrenrather Straße zu Ende gehen.
Über diese und einige andere Planänderungen soll der Planungsausschuss bei einer Sondersitzung am 25. April (18 Uhr, Bürgerhaus) beraten.
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Schon seit langem Diskussionen um Aldi in Efferen
Um eine Aldi-Filiale in Efferen an der Stadtgrenze zu Köln wird seit vielen Jahren gerungen. Schon im November 2013 hatte der Planungsausschuss dem Discounter Aldi Süd und einer Drogeriekette, die Filialen auf der ehemaligen Betriebsfläche von Alucolor an der Ecke Berrenrather Straße/Am Grüngürtel eröffnen wollten, eine Absage erteilt.
Kommunalpolitiker und Verwaltung sahen den örtlichen Einzelhandel an der Kaulardstraße in Gefahr und fürchteten zusätzlichen Verkehr in der Ortslage von Efferen.
Mit einem neuen Bebauungsplan, der Konkurrenz für den örtlichen Einzelhandel ausschließt, wollte die Stadt den Lebensmitteldiscounter und die Drogeriekette aussperren. Doch dagegen klagte Aldi vor dem Verwaltungsgericht in Köln und bekam mit Urteil vom 16. Dezember 2015 Recht. Die Stadt zog im Januar 2016 vor das Oberverwaltungsgericht in Münster – laut Bürgermeister Breuer aber hauptsächlich, um Zeit für Verhandlungen zu gewinnen. Aktuell ruht das Verfahren, in der Zwischenzeit seien vielversprechende Gespräche unter anderem mit Aldi-Vertretern und dem Grundstückseigentümer geführt worden. Demnach wäre Aldi bereit, ein paar hundert Meter Luftlinie weiter ins geplante Neubaugebiet Efferen-West auszuweichen, das sich auf 14 Hektar Fläche zwischen K 2n, Pastor-Giesen-, Annen- und Bellerstraße erstreckt.
Weniger Wohnungen
Auf dem Alucolor-Gelände könnten stattdessen ein Seniorenheim sowie Seniorenwohnungen entstehen. Darüber werde gerade mit Investoren und Betreibern, darunter auch ein Wohlfahrtsverband, gesprochen, sagt der Bürgermeister. „Efferen ist der zweitgrößte Stadtteil. Es wäre gut, wenn es dort eine Pflegeeinrichtung gäbe und sich nicht alles im Zentrum konzentrieren würde“, meint Breuer. Auch der Nahversorger sei ein Gewinn für die örtliche Infrastruktur.
Die Aldi-Ansiedlung setzt allerdings einige Planänderungen für das Neubaugebiet voraus. Auf dem für den Discounter vorgesehenen Grundstück nördlich der südlichen Erschließungsstraße, die von einem neuen Kreisverkehr an der K 2n aus auf den zentralen Quartierspark zuführen wird, waren vier Mehrfamilienhäuser mit jeweils vier Geschossen geplant. Außerdem sollten eine Kita mit Seniorenwohnungen in den drei Obergeschossen gebaut werden. Die Kita soll nun auf die andere Seite der Zufahrtstraße wechseln. Und zwei der drei Mehrfamilienhäuser sollen südlich entlang der K 2n zusammenwachsen und mehr Raum bieten. Eine Häuserreihe soll gestrichen werden.
Unterm Strich fallen durch die geänderte Planung etwa 30 der vorgesehenen 300 Wohneinheiten in dem Neubaugebiet weg. Damit werde auch eine Forderung der Bürgerinitiative erfüllt, die eine zu dichte Bebauung beklagt, meint Verwaltungschef Dirk Breuer.
Interesse, zügig voran zu kommen
Der neue Aldi-Markt mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche und gut 80 Parkplätzen soll sich von seiner Architektur in das Neubaugebiet einfügen. Geplant ist ein modernes, gestaffeltes Gebäude mit bis zu drei Stockwerken, geklinkerten Fassaden und begrüntem Dach. Das Gelände soll von Baumreihen und Gabionenwänden eingefasst werden.
Der geänderte Bebauungsplan soll nun noch einmal offengelegt werden, Bürgermeister Breuer plant außerdem eine weitere Infoveranstaltung für die Bürger. Am Zeitplan soll sich nichts ändern: Der Beschluss über das Neubaugebiet ist weiterhin für den 11. Juli im Stadtrat vorgesehen. Breuer: „Wir haben ein großes Interesse daran, zügig voranzukommen.“